5. Kapitel |:ABGELENKT:| ✔️

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Lief: Be Like You - Whethan

Oben seht ihr Stephen James Hendry als Luke Parker

Immer wieder wandert mein Blick zu dieser ganz bestimmten Gruppe in der Mensa. Zu diesem einen Tisch an dem ER sitzt. Ich habe mir die halbe Nacht den Kopf darüber zerbrochen, wie ich ihn darauf ansprechen kann. Denn je mehr Gedanken ich mir über diesen kleinen Anschlag auf unseren Bungalow gemacht habe, desto wahrscheinlicher wurde es, dass er an der ganzen Sache beteiligt war.

Leider bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich rein gar nichts machen kann. Rächen will ich mich bestimmt nicht, für Streiche bin ich zu alt und erneut stelle ich mich ihm garantiert nicht nocheinmal vor all den Menschen in den Weg. Dann habe ich mir überlegt ihn einfach irgendwo abzufangen, wo man in Ruhe reden kann.

Das stellt sich allerdings als schwieriger heraus als gedacht. Er ist ständig von irgendwelchen Leuten umgeben. Besonders dieses schwarzhaarige Mädchen lässt ihn so gut wie nie aus den Augen.

,,Erde an Hannah". Die zarte Stimme von Ella reißt mich aus meinen Gedanken. Ich habe sie in der Ersti-Veranstaltung für das Architekturstudium kennengelernt. Da ich mich natürlich wieder verlaufen musste, kam ich erst mit dem Klingeln in den Saal gestürmt und neben ihr war nur noch der einzige freie Platz. Mit ihrer offenen Art und den großen dunkelbraunen Augen, war sie mir gleich sympathisch, oder um es mit Scotts' Worten zu formulieren scheint sie keine Gefahr darzustellen.

,,Hm? Tut mir leid, was hast du gesagt?", ich kneife die Augen noch einmal zusammen, bevor ich ihr meine ungeteilte Aufmerksamkeit zukommen lasse.

,,Ich habe dich gefragt, was du heute noch für Vorlesungen hast, aber scheinbar bist du mit ganz anderen Dingen beschäftigt", sie zwinkert mir kurz zu und deutet dann auf den Tisch in der Mitte der Mensa, an dem auch Luke sitzt.

,,Ich-", will ich protestieren, jedoch kommt sie mir zuvor.

,,Du brauchst es erst gar nicht zu leugnen, ich sehe doch wie du diesen Luke anstarrst. Aber ich kann dich verstehen, er ist wirklich heiß", flüstert sie und fächert sich, wie um ihre Aussage zu unterstreichen mit der Hand Luft zu.
Das hat mir gerade noch gefehlt. Ella soll bloß nicht glauben, ich fände diesen Kotzbrocken auf irgendeine Art und Weise anziehend.

,,Nicht mein Fall", antworte ich knapp und versuche mich auf mein Mittagessen zu konzentrieren. Mit flauem Magen mustere ich die grüne Pampe vor meinen Augen.

Ich hasse Spinat.

Die Kartoffeln und das Stück Fleisch mit dem Kleks Soße sehen ja noch ganz lecker aus, aber von Spinat bin ich seit meiner frühen Kindheit kein Freund.

,,Hannah", zischt Ella plötzlich und haut mir ihren Fuß direkt gegen mein Schienbein. Ich beiße mir mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Unterlippe und lasse dabei fast die Gabel mit dem Kartoffelstück darauf fallen.

,,Aua, sag mal was sollte das?!" entgegne ich perplex. Ella, die nur große Augen macht, schaut geradewegs an mir vorbei und scheint mindestens genauso abewesend zu sein, wie ich vor kurzem noch.

Egal, was sie da in Schockstarre versetzt, es kann defintiv nichts Gutes bedeuten.

,,Ella?", frage ich noch einmal vorsichtig, doch sie antwortet nicht. Ich wage es nicht, mich umzudrehen. In meinen Kopf schießen direkt die schlimmsten Szenarien. Mit dem was dann passiert, rechne ich aber am allerwenigsten.

,,Ich hoffe dein Essen hat dir geschmeckt", ist das erste, was ich vernehme. Eine kräftige Hand stützt sich rechts von mir auf dem Tisch ab. Erschrocken zucke ich zusammen, meinen Blick wende ich nicht von Ella ab, deren Unterkiefer in diesem Moment nach unten klappt. Trotzdem entgehen mir nicht die vielen Tattoos, die ich aus dem Augenwinkel wahrnehme. Ein bekannter Geruch von Tabak und Parfum steigt mir in die Nase.

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