Romeo und Julia...n

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Delay

Kedos brauchte eine Weile um sich zu beruhigen, er konnte gar nicht aufhören zu weinen und uns zu sagen, wie dankbar er uns sei. Die meiste Zeit hing sein Blick allerdings bei Osaft, was ihn noch mehr zum weinen brachte. "Ich wünsche ihnen, dass das zwischen ihnen bald einfacher und weniger dramatisch wird...", meinte Holly irgendwann zu mir und seufzte leise. "Sie hätten es verdient.", meinte ich und lächelte etwas. Kedos war nach einer Weile eingeschlafen, eben so wie Osaft, der den Kopf auf seine Schulter gelegt hatte. Zombey hatte es wenig später auch endlich geschafft, nachdem er die ganze Nacht wach gewesen war. Holly hatte sich mit Taddl auf den Weg zum See gemacht, weil sie Wasser holen und sich auch etwas waschen wollten. Ich war damit beauftragt worden, auf die zwei Romeos und Julia...ns aufzupassen. Alles war ruhig, bis ich auf einmal etwas hinter mir hörte. Bevor ich zu meiner Waffe greifen konnte, spürte ich etwas kaltes am Hinterkopf. Einen Waffenlauf. "Denk nicht mal dran". Sprach jemand hinter mir.


Holly

"Taddl...hey...wie geht's dir?", fragte ich ihn, während er gerade aus dem Wasser stieg. "Gut...also naja...", meinte er. "Also eher nicht gut?" fragte ich. Er setzte sich neben mich und schüttelte den Kopf. "Wir finden ihn und wir klären das, versprochen.", versuchte ich ihn zu beruhigen. "Wir kennen Manu ja...willst du das sagen?", entgegnete er. Ich setzte an etwas zu sagen, doch er kam mir zuvor. "Das ist ja das Problem...es ist Manu. Was wenn er...durchgedreht ist...oder es keine einfache Erklärung gibt?" Er stützte den Kopf in den Händen. "Taddl, hör mal. Sich die schlimmsten Horror-Szenarien vorzustellen, nutzt gar nichts. Alles was das bringt, ist Panik und Verzweiflung. So lange wir nichts Genaues wissen, mutmaßen wir gar nichts, klar?", sagte ich während ich ihn eindringlich ansah. Er sah mich etwas erstaunt an und nickte nur. "Wir hatten alle erst einmal genug Drama..." seufzte ich. "Oh ja..." meinte Taddl und legte sich nach hinten. 


Zombey

Ich weiß nicht wieso ich aufwachte, vielleicht habe ich es gespürt, vielleicht war es auch nur ein Zufall. Ich machte die Augen auf und das Erste, dass ich sehen konnte war Dario, der zitternd auf einem Baumstamm saß. Es dauerte nicht lange, bis ich den Grund für seine Angst bemerkte und stand schnell auf. "Manu!" rief ich. Dario sah mich ängstlich an, während Manu mich nicht eines Blickes würdigte. "Geh sofort von Dario weg." knurrte ich. Manu hingegen hielt Dario einfach weiter die Waffe an den Kopf. "Verschwinde Micha.", meinte er nur trocken. Manu war nicht er selbst, auf keinen Fall. Er war ein komplett anderer Mensch, er schien wie besessen. "Vergiss es, ich geh' nirgendwo hin.", sagte ich bitter. "Es geht bloß um Dario.", fügte er kalt hinzu. "Was redest du da? Was hat Dario dir getan?", fragte ich und trat etwas näher. Am Liebsten wäre ich ihm sofort an die Kehle gegangen, aber Dario stand auf dem Spiel und ich wollte Taddl nicht gegen mich aufbringen...und irgendwo war es auch noch Manu. "Nichts.", war alles was Manu antwortete. "Dann nimm gefälligst die Waffe runter!", entgegnete ich, doch Manu reagierte nicht. Dario traute sich nicht, auch nur einen Finger zu krümmen und verharrte still an Ort und Stelle. "Warum hast du Maurice angeschossen?", versuchte ich ihn abzulenken. "Weil ich musste.", sagte er kalt. "Weil du musstest?! Bist du bescheuert? Wieso musstest du einen Freund anschießen?!", ich musste mich beherrschen, nicht auszurasten und ihn lediglich abzulenken. Manu schwieg. "He, rede mit mir! Warum hast du das getan? Was glaubst du wie Taddl das findet, hm?!". Manu zuckte plötzlich etwas zusammen, als er Taddls Namen hörte. Aus dem Blickwinkel konnte ich erkennen, wie Holly und Taddl schnell zu uns kamen. "Da ist er, erklär' ihm das hier mal!", ich zeigte in Taddls Richtung und Manu drehte sich blitzschnell in diese. Doch bevor Taddl in Reichweite war, drehte Manu sich um und rannte weg. Taddl wollte ihm sofort nach, doch Holly hielt ihn fest. "Kein wegrennen, klar? Er kommt wieder.", meinte Holly schnell. Taddl schrie Manu noch nach, doch er war schon im Wald verschwunden. "Was zum Teufel ist passiert?", fragte Holly sofort. "Manu... war auf einmal da und...und...", presste Dario hervor, welcher noch total neben sich stand. "Dario, he...ganz ruhig...es ist vorbei...", sagte ich beruhigend zu ihm und setzte mich neben ihn. Holly und Taddl setzten sich dazu, während Kedos und Osaft sich aufrichteten, sie mussten auf Grund der Schreie aufgewacht sein. "Also Dario...nochmal langsam...", meinte Holly, der auf der anderen Seite von ihm saß. Dario atmete durch. "Manu...war auf einmal aufgetaucht und hat mir eine Waffe an den Kopf gehalten...", meinte er, zumindest etwas ruhiger. "Ich hab ihn mehrere Male gefragt, warum er das macht, aber alles was er sagte war, dass er es tun müsse...dann ist Zombey zum Glück aufgewacht...", sagte er und sah mich mehr als dankbar an. Ich nickte nur. "Gott sei Dank...", meinte Holly und seufzte etwas erleichtert. "Manu...hätte aber nie geschossen...", kam es von Taddl, welcher auf den Boden starrte. Osaft meldete sich zu Wort: "Das ist nicht Manu...zumindest nicht mehr...Ich würde nur gerne wissen wieso...". Taddl raufte sich die Haare und stand auf. "Wo willst du hin?", fragte ich ihn. "Ich brauch kurz Ruhe...", sagte er und entfernte sich von uns. Er setzte sich etwas abseits, aber immer noch in Sichtweite, auf einen Stein und stützte den Kopf in den Händen. "Was zum Teufel ist nur mit Manu los?", sagte Kedos, allem Anschein nach eher zu sich selbst.

Wir saßen eine Weile schweigend zusammen und Taddl abseits auf seinem Stein. Es schien als wären wir alle von Minute zu Minute ratloser, was mit Manu passiert sein könnte. Holly fragte irgendwann wie viel Essen wir noch hatten, worauf hin wir bemerkten, dass nichts mehr da war. Also schickte er mich und Taddl los um nach Essen zu Suchen, vermutlich weil wir Beide auf andere Gedanken kommen sollten. Ich gab Maurice eine Kuss auf die Stirn, bevor Taddl und ich uns in den Wald auf machten.


Osaft

Nachdem Taddl und Zimbel weg waren, setzte Holly sich zu Maudado und versuchte ihm etwas zu trinken zu geben. "Ich hoffe Maudado wacht auch bald auf...", meinte ich leise. Kedos sah mich nur sehr kurz an und schwieg. Er schien die ganze Zeit nicht mit mir reden zu wollen. Egal was ich tat, er wich mir aus. Wieder stand er einfach auf, ging zu Holly und fragte ihn ob er ihm helfen könne. Er ließ mich einfach sitzen. Verschiedenste Gedanken machten sich in meinem Kopf breit und ich sah nervös auf den Boden. 'Hab' ich etwas falsch gemacht? Hasst er mich, nach allem was passiert ist?', dachte ich häufigsten. Ich riss mich zusammen und stand auch auf. Ich wollte bei Kedos sein, also ging ich zu ihm und kniete mich neben ihn. Kedos ignorierte mich wieder. Ich sah wie Holly zwischen uns hin und her sah und sich dann zu Wort meldete: "Ich geh mal mit Maudado zum Fluss und mach ihm den Verband neu.", "Haben wir denn noch welchen?", fragte ich. "Nein, leider nicht, ich werd' den hier aber waschen...und ich glaube Desinfektionsmittel war noch in der Tasche.", antwortete er und stand auf. Er nahm Maudado vorsichtig hoch und machte sich auf den Weg zum See. Ich verstand natürlich wieso er wirklich weggegangen ist. Er wollte, dass wir miteinander reden. 'Wenn sogar er sofort merkt, dass etwas nicht stimmt...', dachte ich und sah Kedos an. Dieser stand wieder einfach auf und wollte weg, aber ich hielt ihn schnell fest. "Red' bitte mit mir und sag mir was los ist...", sagte ich etwas betrübt. Er stand einfach da und sah mich nicht an. "Ked-....Dominik..." Ich stand langsam auf. "Bitte...", hauchte ich. "Warum bist du auf einmal ständig bei mir?", fragte er, sah mich aber weiterhin nicht an. "W-...Ich...will einfach bei dir sein...", meinte ich leise. "Wieso? Wieso auf einmal?", fragte er wieder. "Ich will bei dir sein, warum verstehst du das nicht?", fragte ich ihn verwirrt und auch etwas verletzt. Er löste meine Hand von seinem Arm und trat etwas weg. "Doch ich verstehe, du fühlst dich schuldig...", er klang auf einmal so verletzlich. "Ja..aber ich-", setzte ich an, doch er unterbrach mich. "Ich hab dir doch gesagt, dass du nicht schuld bist. Es ist meine Schuld, alles davon...also hör auf...bitte." Ich sah ihn weiter an und ballte die Fäuste etwas. "Aber es ist meine Schuld...ohne mich-", wieder unterbrach er mich. "Du verstehst das nicht!", er wurde plötzlich lauter und ich zuckte etwas zusammen. "Hör auf, nur deshalb ständig bei mir zu sein! Du spielst mit mir! Und es tut weh...", er wurde gen Ende immer leiser. Ich starrte ihn an und puzzelte langsam die Informationen zusammen. "Du...liebst mich noch?", fragte ich etwas perplex. Er drehte sich zu mir und sah mich verzweifelt an. "Meine Güte, ja! Also hör auf mir bloß nahe sein zu wollen, weil du dich schuldig fühlst! Hör auf mir ständig Hoffnungen zu machen...Woher soll ich wissen, wann die Phase deiner Schuldgefühle vorbei ist und du mich wieder hasst?!", er sah mich mit Tränen in den Augen an. Ich verstand auf einmal seine Denkweise, aber was sollte ich sagen? Ich wusste nicht warum ich unbedingt bei ihm sein wollte. Zunächst schob ich es selbst ständig auf die Schuldgefühle, aber da war mehr. "Ich glaube...ich hab' mich in dich verliebt...", platzte es aus mir heraus.

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Simpel ausgedrückt: Bin scheiße müde.

Ich überarbeite das hier morgen nochmal, also verzeiht mir die Fehler.

*bows*

T.T.T. - Wenn alles real wird...[Mature Content]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt