2 Personen, 1 Not, 1 Ort

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Kedos (am selben Tag, einige Stunden zuvor)

"Ja netter Scherz hier und so." rief ich in den Wald hinein. "Also ich weiß ja nicht was für ne Party das war die wir gefeiert haben, aber an Waffen und Tarnkleidung kann ich mich überhaupt nicht erinnern." Ich war der festen Überzeugung, dass das alles ein Scherz gewesen sein musste. TTT in Realität, Waffen und wir sollen unsere Freunde töten. Also schrie ich weiter um endlich Bestätigung zu bekommen, das es wirklich nur ein Scherz war, oder besser: ein Traum aus dem ich schnell aufwachen könnte. Doch die Kopfschmerzen waren zu echt für einen Traum...viel zu echt. "Leute? Hallo? Jemand daaa?" ich begann ziellos umher zu laufen, den Brief den ich vor mir gefunden hatte fest in der Hand. "Leute, nicht lustig..." Panik begann sich langsam, kriechend in mir breit zu machen. Ein kühler kalter Schauder lief mir den Rücken hinunter als ich immer noch keine Antwort bekam, von nichts und niemandem. Ich hörte nur den Wind der durch die Blätter der Bäume gleitete. Nichts. Keine Antwort. Rein....Garnichts..."H-Hallo...?" mein Stimme hatte begonnen zu zittern und ich fasste den Brief immer fester und fester. Ich spürte wie meine Nägel sich durch das Papier in meine Handfläche drückten. Dann ließ ich los. Ich ließ ihn einfach fallen und fiel auf die Knie. "WAS SOLL DAS?" schrie ich als ich mein Gesicht in meine Hände drückte. "WO BIN ICH UND WER SPIELT DIESEN SCHEIß HIER?" Ich wurde immer verzweifelter als ich wieder und wieder nichts außer Wind hörte. Ich reckte meinen Kopf gen Himmel und betrachtete diesen. Der Wund zog an mir vorbei, genau wie allerlei schöne Erinnerungen an meine Freunde, meine Familie, meine Fans, alle dir mich kannten. Ich war verwirrt, hungrig und der Schmerz in meinem Kopf schien schier unaufhaltsam. "...meine Freunde...." schoss es mir durch den Kopf. "Ich muss jemanden finden,  wenn ich hier wirklich nicht alleine bin müssen sie mir erklären was hier los ist und vor allem wie wir hier wegkommen!" Rief ich gen Himmel. Ich hatte so lange über alles nachgedacht das es bereits angefangen hatte zu dämmern. Es war noch nicht dunkel aber Himmel begann sich langsam in ein gelbliches-orange zu tränken. "Ich muss die anderen finden..." wiederholte ich murmelnd. Mein Mangen machte auf sich aufmerksam als er begann zu knurren. "Und Hunger hab ich immer noch..." grummelte ich mit immer noch etwas zittriger Stimme. Ich stand unter Schmerzgeräuschen auf und reckte mich kurz. Ich nahm den Brief den ich fallen gelassen hatte und stopfte ihn, ohne ihn auch noch einmal genau anzuschauen, in meine Hosentasche und begann in irgendeine Richtung zu laufen. Ich striff einen nach dem anderen Baum; an Gebüschen mit Dornen, Blüten und seltsamen Beeren vorbei, die ich besser nicht essen wollte; an Käfern und Nagern vorbei weiter, immer weiter bis etwas anderen meinen Blick auf sich zog: eine Lichtung! Zumindest sah es zuerst so aus, bei näherem Betrachten und einigen hastigen Schritten in die Richtung erkannte ich es besser. Es war ein See, ein so schöner See, beinahe zu schön um wahr zu sein....Unglaubwürdig lief ich weiter auf den See zu, doch es war keine Fatamorgana, keine Illusion die jeden Moment verschwinden würde, der See war wirklich da! Was sich auch bestätigte als ich meine Hände dann das erste Mal in das schöne klare Wasser tauchte. Ich fühlte mich frischer und lebhafter,  der unerträgliche Durst war weg, der Hunger jedoch immer noch da. "Ich muss unbedingt etwas zu Essen finden..." murmelte ich während mein Bauch erneut knurrte. Ich blickte mich um; hier war nur der See und ein kleines Wiesenstück das alles so wirken ließ als sei es eine große helle Lichtung. Ich entdeckte einen alten dicken Baum der nicht besonders hoch war und bewegte mich auf ihn zu. Als ich näher kam sah es immer mehr und mehr aus wie eine Art breiter Thron. Ich entdecken etwas das hinter dem Baum hervor schaute, es war hell und giftig grün."Äpfel!", jubelte ich und lief mit großen Schritten auf das zu was sich langsam als kleiner Apfelbaum heraus stellte. Ich pflückte hastig einige der Früchte und kletterte anschließend den niedrigen Baum hinauf. Ich setzte mich und versuche es mir so gemütlich wie möglich zu machen doch das war nicht leicht. Der Baum war hart, was zu erwarten war, und kalt. Ich aß einen Apfel nach dem anderen und spürte langsam wie meine Sicht trüb wurde und meine Augenlider schwer. Ich war eingeschlafen, schneller als ich gedacht hatte...

Delay (etwas zuvor)

Ich war so lange gerannt, umher geirrt das es schon dunkel wurde. "Halloooooo? Leute ich bins Dario! Is hier irgendjemand?!" Ich lief bestimmt schon Stunden in eine Richtung und rief. Nie bekam ich Antwort, von niemandem. Ich wurde langsamer und langsamer. "Ich-Ich brauche dringen Wasser..." keuchte ich mit mittlerweile komplett trockener Kehle. Ich versuchte meinen Atemrhytmus wieder einiger Maßen zu normalisieren und begann mich umzuschauen. "Verdammter Wald" murmelte ich,"hier sieht alles gleich aus...überall!" Ich war genervt, müde, hungrig, durstig und vor allem eins: ängstlich. Ich hatte keinen getroffen, ich war beinahe einen Tag umher gelaufen auf der Suche nach jemandem oder etwas der oder das mir helfen konnte um heraus zu finden wo ich war und was hier los war. Ich begann weiter zu laufen, jedoch nicht so schnell wie die ganze Zeit davor. Ich lief weiter in diese eine Richtung, die Richtung die ich die ganze Zeit verfolgte wie ein Hund seinen eigenen Schwanz. Mir wurde kalt und es wurde immer dunkler und dunkler. Ich lief weiter und weiter immer in meine Richtung. Langsam begann ich den Mond am klaren Himmel zu sehen. Es sah aus als lieferte er sich einen Kampf gegen seinen Rivalen: die Sonne, welche alles in ein bedrohliches dunkelrot tauchte bis sie in der Dunkelheit ertrank. Die Nacht war klar und schön, aber kalt. Ich ließ mich von nichts stoppen, ich musste jemanden finden. Ich musste erfahren was hier gespielt wurde. "Die anderen...." seufzte ich leise und lächelte. "Bestimmt sind sie genau so unsicher und ängstlich wie ich" dachte ich, weiter mit einem schwachen Lächeln im Gesicht. Meine Sicht wurde langsam schlechter und meine Beine und Augen schwerer. "Was ist das?" Blickte ich plötzlich verwundert etwas nach links. Ein Licht lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich und ich drehte mich in die Richtung aus der es kam. Es war ein sanftes bläuliches Licht. "Das sieht beinahe aus wie der Mond-" ich stockte "...WASSER!" rief ich mit sowohl Freude als auch schwäche durch meine Müdigkeit in der Stimme. Ich setzte all meine letzte Kraft in meine Beine und bewegte mich auf den "zweiten Mond" zu. Ich erkannte die Umrisse eines Sees, er war nicht groß aber klar, so viel konnte ich durch das helle Mondlicht sehen, welches mir die ganze Zeit den Weg geleuchtet hatte. Ich ließ mich am Ufer des Sees auf die Knie fallen und begann zu trinken, und mir das Wasser ins Gesicht zu klatschen als wäre es ein Lottogewinn, was es in dieser Situation auch für mich war, es war sogar besser. Als ich meine Durst gestillt hatte blickte ich mich um. Ich entdeckte etwas nicht weit von mir entfernt, auf einem kleineren dicken Baum. Ich stand auf und bewegte mich langsam darauf zu. In der Dunkelheit konnte ich nicht viel erkennen aber es bewegte sich etwas, es bewegte sich in einem gleichmäßigen Rhythmus, es war wie ein Atmen, ein ruhiges Atmen. "Was ist das...?" Flüstere ich mich selbst zu und näherte mich immer mehr und mehr. "Wa-" dann blieb ich stehen, ich wollte schreien, weinen, lachen, alles auf einmal aber alles was ich heraus brachte war ein leises und kratziges "Ke-Kedos!". Ich hatte jemanden gefunden...endlich! Ich lächelte und kletterte mit letzter Kraft neben ihn. Er war warm und atmete ruhig. Ich wollte ihn nicht wecken,  er brauchte bestimmt Schlaf,  genau wie ich...und ehe ich auch nur einen Funken weiter denken konnte waren meine Augen zugefallen und all meine Gedanken einfach vom Wind verweht...

T.T.T. - Wenn alles real wird...[Mature Content]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt