Kapitel 46

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Am nächsten Morgen

Am nächsten Morgen war ich schon ziemlich früh wach. Ich habe mich fertig gemacht,habe Frühstück gegessen und bin jetzt auf den Weg ins Krankenhaus. Vivi wird davor auf mich warten und wir werden dann gemeinsam rein gehen. Ich bin schon ein wenig aufgeregt,unser zweites Kind endlich zu sehen. Lia wäre so stolz gewesen. Aber ich gehe auch mit einem schlechten und traurigen Gefühl da hin. Ich konnte die komplette Nacht kaum schlafen und habe auch etliche Male geweint. Ich zeige eigentlich meine Gefühle nicht so offen,aber zu Hause sieht mich keiner und im Moment ist es mir auch egal ob mich jemand weinen sieht. Meine Frau ist gestorben. Jeder der schonmal in so einer Situation war,weiß wie ich mich fühle. Man fühlt sich so leer und wenn man an die Person und die Momente die man hatte denkt,kommen einen die Tränen. Das ist zumindest bei mir so. Ich war noch nie in so einer Situation. Als mein Opa gestorben ist,war ich noch klein und hab es nicht verstanden. Meine Oma lebt noch ,ich habe sie aber schon lange nicht mehr besucht,da sie so weit weg wohnt. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Ich werde sie demnächst mal mit Anna und dem Baby besuchen gehen. Eigentlich wollten wir zu Weihnachten mit Lia zu ihr fahren und dort Weihnachten feiern. Aber jetzt geht das ja nicht mehr.

Durch das ganze nachdenken,merke ich gar nicht,dass ich schon im Krankenhaus angekommen bin. Ich steige aus und gehe zum Eingang,wo auch schon Vivi steht und auf mich wartet.
,,Hey kleine",sage ich und umarme sie ganz fest.
,,Hey Brüderchen... bereit?",fragt sie.
,,Ja bin ich.",sage ich und wir machen uns auf den Weg zur Frühchenstation. Vivi führt mich in das Zimmer,wo das Baby liegt. Ich weiß das Baby hört sich komisch an,aber ich weiß noch nicht ob es ein Junge oder ein Mädchen ist. Einen Namen habe ich auch noch nicht,deshalb nenne ich es erstmal das Baby.
Im Zimmer angekommen sehe ich nur einen Kasten ,wo ein ganz kleines Wesen drin liegt und Schläuche. Wir laufen langsam auf den Kasten zu ,wo mein Kind drin liegt und das Baby war einfach so klein. Ich habe mich noch gar nicht genau informiert,was es ist,wie es dem Baby geht und so weiter. Das werde ich gleich aufjedenfall erstmal machen. Wir stehen vor dem Kasten und beobachten das kleine Wesen. Man sieht genau wie es atmet und wie das Herz schlägt. Es ist noch so klein und zerbrechlich.

,,Guten Tag,sie müssen Herr Styles sein,stimmts?",höre ich aufeinmal hinter mir sagen.

,,Ja,der bin ich und wer sind sie ?''

,,Okay gut ,dass sie hier sind ich wollte mit ihnen reden. Ich bin Frau Brooklyn,die behandelnde Ärztin ihres Sohnes."

,,Oh oki ,ich wollte auch mit ihnen reden."

,,Oki... also ihrem Sohn geht es soweit gut. Er ist zwar sehr früh auf die Welt gekommen ,aber er ist von der ersten Sekunde an ein Kämpfer. Die Werte sind zur Zeit stabil. Machen sie sich keine Sorgen ,er ist in den besten Händen bei uns!"

,,Okay das ist gut. Darüber wollte ich mit ihnen reden. Aber sie haben ja schon alles beantwortet.danke"

,,Okay,wenn sie fragen haben , können sie jederzeit zu mir kommen oder melden sie sich bei den Schwestern"

,,Okay das mache ich"

,,Okay auf Wiedersehen "

Mit den Worten dreht sie sich um und verlässt das Zimmer. Vivi steht immer noch vor meinem Sohn. Wir haben uns schon immer einen Sohn und eine Tochter gewünscht. Es ist so toll ,aber so traurig das Lia das alles nicht erleben wird.
Ich stelle mich wieder zu Vivi und lege eine Hand auf ihre Schulter. Eine Weile stehen wir einfach nur da und beobachten meinen Sohn und ihren Neffen. Morgen werden wir uns einen Namen überlegen,aber heute werde ich erstmal für ihn und Anna da sein.

Ein Familiengeheimnis , Die Große Liebe Und Das Schicksal,Dass Alles Verändert Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt