Die Eisprinzessin

Befreit

Kapitel 11

Befreit

"Scheiße...", war das erste was Ich jetzt, in dieser zugegeben beschissenen Situation, sagen konnte. Noch ein Schrei war zu hören nur war dieser noch grauenvoller. Es war, als würde ich in diesem Moment wieder ein kleines Mädchen sein so sehr ließ mich dieses Brüllen erschaudern. " Yue komm wir müssen dahin!",redete Gray auf mich ein. Ja... Wir mussten dort hin, doch gehorchten mir meine Gliedmaßen nicht. Ich konnte nichts tun, nichts sagen, nichts machen. Dieses Gefühl welches sich gerade in mir ausbreitete hatte ich Jahre lang nicht gespürt. Ich hatte es nach dem Ereignis vor 10 Jahren gänzlich aus meinem Leben verbannt und habe es seit dem auch nie wieder gespürt.

Angst. Ich hatte Angst vor diesem Monster.

"Yue bitte! Komm mit...", der schwarzhaarige nahm meine Hand und zog mich mit sich. Ich war erst wieder fähig zu sprechen als wir schon fast am Eingang der Höhle wo Deliora stand waren und murmelte:" Gray ich will das nicht sehen ich... Ich... Ich hab A angst..." Als ich das aussprach stoppte Gray und drehte sich zu mir um. Immer noch hielt er meine Hand. Er musterte mich und dann nahm er mich einfach in den Arm. Zuerst erschrack ich darüber doch dann erwuederte ich diese Geste und atmete tief durch. " Ich bin auch nicht gerade erfreut es wieder zusehen. Aber ich werde es für immer vernichten. Dann brauchst du dich nicht mehe fürchten. Okay?" Ich nickte leicht und lößte mich aus der Umarmung. " Danke."

Wir gingen weiter, immer noch Hand in Hand und erreichten die Höhle. Dort stand es. Es war mindestens 15 Meter groß und sah schrecklich gefährlich aus.

'Okay Yue vielleicht sollten wir gehen... Du musst jetzt nicht unbedingt hier sein... Die schaffen das...'

Meine innere Stimme war noch feiger als ich aber am liebsten hätte ich ihren Vorschlag in die Tat umgesetzt.

In der Höhle standen ebenfalls Natsu und Ray welche ebenso geschockt hinauf starrten wie wir vor einigen Sekunden. "Ray! Feuerfresse!", rief der Eismagier neben mir und rannte zu ihnen. Ich folgte ihm und konnte das Monster nicht aus den Augen lassen. Ray blickte besorgt und meinte:" Wie wollen wir das bitte schön klein kriegen?"

Gray seufzte und meinte:" Überlasst das mir." Ich sah ihn an. Wir sollen es ihm überlassen? Was hatte er vor, wollte er... " Nein Gray das machst du nicht!", sprach ich meinen Gedanken zu Ende. Gray schaute mich ernst an:" Yue das ist die einzige Möglichkeit... Versteh doch..." Ich schüttelte den Kopf, er wird nicht jetzt sterben. Nicht hier. Das kann er vergessen. "Hör auf nur daran zu denken oder ich schneid dir alle Gliedmaßen ab! Du wirst dann selber drauf gehen!", schrie ich ihn an. Er guckte mich an und meinte ernst:" Ja Yue, aber wie willst du es sonst aufhalten, nicht mal Ul konnte Deliora besiegen. Bitte halte mich nicht davon ab." Ich starrte ihn entsetzt an. Das kann doch nicht sein Ernst sein! Doch der Eismagier schritt nach vorne und kreuzte erneut die Arme übereinander und er rief:" Iced Shell!" In diesem Moment bildete sich wieder diese starke Aura um ihn und wir wurden fast von den Beinen gerissen. Ich wurde langsam leicht panisch... er kann das jetzt nicht bringen... Ich überlegte hin und her wie ich ihn zu Vernunft bringen konnte doch fiel mir nichts Gutes ein. Doch das musste es auch nicht, denn Natsu trat nach vorne und stellte sich vor den schwarzhaarigen und meinte gelassen:" Ich hab dir vorhin gesagt das ich nicht möchte das du stirbst, haben dich meine Worte nicht erreicht?!" Gray guckte etwas verdutzt und meinte nur:" Natsu..." „Mach was du willst, aber vorher werde ich dieses Ding zerlegen!", zischte Natsu nur. Dieser Typ... er stellt sich einfach vor Gray um ihn zu schützen? Wie stark muss das Band dieser Gilde sein? Ich kannte sowas nicht. In meiner Gilde gab es sowas nicht. Da waren alle egoistisch, jeder dachte an sein eigenes Wohl und Fairy Tail? Sie sorgen sich um ihre Kameraden und benahmen sich tatsächlich wie eine Familie. In diesem Moment ließ Deliora seine Faust in Richtung Gray und Natsu schnellen. „ Natsu geh da weg!", schrie Gray panisch. Doch der Feuermagier hob nur seine Faust, welche sofort Feuer fing, und schlug damit gegen die Faust Delioras. Es war als würde die Zeit in diesem Moment stehen bleiben, niemand bewegte sich, niemand sagte was, es war wie eingefroren. Doch dann sah ich die ersten Risse in dem gigantischen Arm von Deliora und der ganze Körper von Deliora brach auseinander. In diesem Moment, wo Deliora zerbrach und wir alle nur auf dieses Monstrum starrten, war es als würde eine Last von mir fallen, ich fühlte mich erleichtert, glücklich und gleichzeitig unendlich bedrückt. Das war Ul, das Eis welches Deliora umschlossen hatte, war meine Meisterin und auf einmal ist es weg... Sie ist weg... Ich spürte wie jemand mich an der Schulter packte, mich umdrehte und in den Arm nahm. Gray. Ich war unfähig mich zu bewegen, es kam mir alles vor wie ein Traum. Ich traf Gray und Lyon wieder, sah Deliora, kämpfte gegen meinen Mitschüler und auf einmal ist die größte Last die auf meinen Schultern lag einfach verschwunden. „Ul hat jetzt sicher ihren Frieden gefunden...", murmelte Gray. Murmelnd erwiderte ich:" Sie wird immer auf ihre bescheuerten Schüler aufpassen..." So standen wir also da, Arm in Arm, sagten nichts, bewegten uns nicht, wir standen einfach nur da.

„Aua Erza das tat weh, meine Güte sei doch nicht immer so aggressiv", ertönte es nun in unserer Nähe. Ich drückte Gray leicht weg und schielte zu dem pinkhaarigen. Er rieb sich den Kopf, anscheinend hatte Erza ihn geschlagen. „Macht euch auf eure Bestrafung gefasst! Sie wird quallvoll!!", schrie sie. Grays und Natsus Miene veränderte sich schlagartig, sie sahen as wie geprügelte Hunde. „Nicht diese Bestrafung...", murmelte Gray. Lucy schaute wahrscheinlich genauso irritiert drein wie ich und fragte unsicher:" Welche Bestrafung?" Sie erhielt keine Antwort. Ray welche sich bis dahin aus der Unterhaltung rausgehalten hatte, fragte nun gelassen:" So da, das geklärt wäre, lasst uns zurück zur Gilde gehen, ach übrigens, was machen wir mit dem?", sie deutet auf Lyon welcher anscheinend vor ein paar Minuten schon angekrochen war. „Den überlassen wir dem Militär. Vielleicht möchtest du dich ja einer Gilde anschließen Lyon. Da sind Leute mit denen du dich messen kannst, vielleicht wirst du dort glücklich." Lyon guckte nur etwas verwirrt und meinte dann abweisend:" L Lächerlich, jetzt verschwindet!" Und so gingen wir wieder zu dem Dorf um noch den Auftrag abzuschließen. Lyon würde schon irgendwie sein Weg finden, da waren wir uns alle einig.