Die Geschichte

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8. Kapitel

Die Geschichte

„Aber das ist unfair!!!", meckerte der kleine, weißhaarige Lyon, als unsere Meisterin ihm erklärte dass er nicht sofort starke Angriffe beigebracht bekam. Ich lachte nur und streckte ihm frech die Zunge raus. „Du kleines Biest!", rief er lachend und wir tollten durch den Schnee. Ich warf ihm Schneebälle in sein Gesicht und er seifte mich ein. Wir lachten und schreien. Doch auf einmal rief Ul, unsere Meisterin:" Lyon! Yue! Kommt her!" Schnell liefen wir zu der Schwarzhaarigen. Sie stand vor dem Eingang eines kleinen Dorfes. Es war zerstört. Die Häuser, welche noch nicht alt zu alt aussahen waren nur noch Trümmer. Es war keine Menschenseele mehr zu sehen und auch nicht zu hören. Ich nahm Ul bei der Hand und fragte leicht ängstlich:" Ul... Was war das?" Die Eismagiern schüttelte nur leicht den Kopf und lief los, ohne meine Hand dabei los zulassen. Lyon lief vor uns her und starrte mit großen Augen durch die Trümmer. Er hatte sowas wohl noch nie gesehen. Er hatte noch nie Tote gesehen. Ich hielt mir eine Hand vor dem Mund um nicht laut aufzuschreien. Ich verstand das nicht. Warum ist das passiert?! Wer war das?! Aus Neugierde ließ ich Uls Hand los und lief etwas näher an die Trümmer heran. Vielleicht lebte ja doch noch jemand. Vielleicht konnten wir demjenigen dann helfen. Ich sah viele Tote. Alte Frauen, junge Mädchen, sogar ganze Familien. Die meisten Leichen waren schon halb erfroren. „Yue! Ul! Hier atmet noch jemand!", schrie Lyon. Ich guckte zu ihm. Er hockte vor einem Trümmerhaufen und starrte auf etwas. Meine Meisterin und ich eilten zu Lyon und tatsächlich... Dort lag ein Junge, ungefähr im Alter von mir und Lyon. Er hatte schwarze Haare und ein blaues halb zerrissenem T-Shirt an. Sein kleiner Körper war mit unzähligen Schrammen und Prellungen übersäht. Ul hob vorsichtig einen großen Stein hoch, welcher das Bein des Jungen zerquetschte. Ich zog ihn vor sichtig raus und legte ihn auf den weißen Schnee. „Ob er wieder aufwacht?", meinte Lyon nachdem wir 5 Minuten nur auf dieses Jungen gestarrt hatten. Ul schüttelte den Kopf und meinte:" Ich bin mir nicht sicher. Aber wenn er im Koma oder so liegt können wir ihn unmöglich versorgen. Wir sollten ihm besser ein schnelles Ende..." „Nein! Wir werden ihn nicht töten. Wir warten. Er wird sicher aufwachen!", schrie ich meiner Meisterin ins Gesicht. Sie guckte mich an sah zu Lyon und erwiderte:" Lyon wir werden etwas zu Essen suchen. Komm!" Und so gingen die beiden. Ich starrte wieder auf den Jungen. Er hatte ein hübsches Gesicht, auch wenn dieses leider total verdreckt war. Warum auch immer störte mich das, also nahm ich aus meiner Tasche meine Wasserflasche, ein Tuch welches ich mit dem Wasser befeuchte und machte dem Schwarzhaarigen das Gesicht sauber. Und dann bewegte er sich. Sein Kopf schoss in meine Richtung und er öffnete die Augen. Freundlich lächelte ich ihn an und sagte:" Schön das du wach bist! Ich bin Yue und du?" Der Junge zog eine Augenbraue hoch und antwortete schwach:" Wo bin ich? Wo sind meine Eltern? Was machst du hier?" „ Du bist wahrscheinlich in deinem Heimatsdorf. Es ist komplett zerstört. Was mit deinen Eltern passiert ist weiß ich nicht und naja Lyon, meine Meisterin und ich sind hier lang gekommen und dann haben wir dich gefunden. Wir haben dich gerettet also hättest du ruhig mal danke sagen können!", meinte ich etwas schroff. Der Junge schreckte hoch und schrie:" Deliora! Es hat unser Dorf angegriffen! Wo ist er? Er hat meine Eltern .... Getötet." Zum Ende hin wurde der Schwarzhaarige immer leiser und nun sah ich wie ihm Tränen in die Augen stiegen. Ich starrte ihn mit großen Augen an:" Das... Das tut mir... „ Ich nahm den fremden in den Arm. Auch wenn ich ihn nicht kannte, so fand ich es unendlich traurig. Seine Eltern zu verlieren war wahrscheinlich eines der schrecklichsten Dinge die einem im Leben passieren kann. Vor allem wenn man seinen Eltern sehr nah stand. Der Junge krallte sich in meine Jacke und schluchzte in meine Schulter. Ich wusste nicht was ich tun sollte also sagte ich einfach leise:" Willst du bei uns bleiben? Ul würde dich sicher gerne mitnehmen. Und wie heißt du eigentlich?" „ Gray...", murmelte der Schwarzhaarige. „Gut Gray dann gehörst du jetzt zu uns!", meinte auf einmal Ul, welche wieder da war. Und so kam Gray in unsere Gruppe...


Die EisprinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt