Caleb
Als ich die Augen aufschlug brummte mein Kopf. Wer war dieses Mädchen? Und weshalb wurde sie verstoßen? Die ganze Nacht hatte ich wach gelegen und konnte an nichts anderes mehr denken...
Müde stand ich auf und lief zu dem Zimmer nebenan, wo das rätselhafte Mädchen schlief. Ich rieb mir die Augen und gähnte. Als ich sie wecken wollte blitzte etwas goldenes aus dem Augenwinkel auf. Automatisch bewegte sich meine Hand darauf zu. Erschrocken zuckte ich zurück als sich das Etwas bewegte. Es waren Flügel. Goldene Flügel. »Etwas so schönes habe ich noch nie gesehen.« hauchte ich. Und da wusste ich, dass ich sie nicht hergeben würde.
Audeen
»Audeen!«...»Hey Mädchen!« Erschrocken riss ich meine Augen auf. Mir war schwindelig und mein Bein pochte »Nenn mich nicht so.« Knurrte ich wütend und gähnte. Caleb lachte auf. Ich sah ihn an, eigentlich zum ersten Mal, denn in der Nacht hatte ich ihn nicht sehen können. Er hatte schwarze Haare, eisblaue Augen und hohe Wangenknochen. Sein Körper war ziemlich muskulös und aus seinem definierten Rücken wuchsen zwei schwarze, mächtige Flügel die Schatten auf den Holzboden, der kleinen Hütte warfen. Außerdem war er oberkörperfrei, wie jeder andere männliche Aquivalae. Er war ein Nigris, ich würde gerne wissen welche Kraft er hatte, doch er hatte seine Hand in der Hosentasche, weshalb ich seinen Ring nicht erkennen konnte.
»Ähm...danke das du mir gestern das Leben gerettet hast.« Stotterte ich verlegen und versuchte ihn nicht anzustarren. Ich bekam keine Antwort, nur ein knappes Nicken. Ich sah mich um: »Schöne Hütte. Wie hast du sie gebaut?«Meine Hände fuhren über den Untergrund aus dicken, miteinander verwobenen Wurzeln. »Mit Cantaboi. Du weißt doch das wir Aquivalaes sehr verbunden mit der Natur sind oder?« Ich nickte. »Wir fühlen sie.« fuhr er fort. »Wir kommunizieren und manchmal singen wir. Wir verwenden Cantaboi. Diese Art von Singsang lässt unter anderem Wurzeln wachsen und so ist mein Haus entstanden, Audeen.« Sein harter Gesichtsausdruck richtete sich auf mich. »Und jetzt müssen sich unsere Wege trennen. Von hier musst du alleine gehen. Ich sagte eine Nacht und dabei bleibe ich..« »Aber...« setzte ich an. Schnaubend schaute ich in sein perfektes Gesicht. »Na schön, Caleb, ich gehe und lasse dich wieder allein.« Das letzte Wort knallte ich ihm gnadenlos ins Gesicht. Ich ging durch die Tür und stand nun alleine im Wald. ich hatte keine Ahnung wo ich war, keine Waffen, kein Essen: ich würde hier sterben.
Panisch drehte ich mich im Kreis: Ich wusste nicht einmal wo hin ich laufen musste! Und warum wollte Caleb mich unbedingt los werden? An seiner Stelle hätte ich mich über Gesellschaft gefreut..Mein Kopf drohte zu explodieren. Tausend Fragen schwirrten in meinem Kopf herum, sodass ich nicht darauf achtete wo ich hinlief. Nach gefühlten Ewigkeiten setzte ich mich auf den feuchten Laubboden, mein Bein pochte an der Stelle wo mich das Exponitic gestern Nacht erwischt hatte. Vorsichtig zog ich mein zerissenes Kleid hoch und ließ mit einem spitzen Schrei den Stoff wieder über die Wunde fallen. Es war eigentlich nur eine rote blutige Scramme, jedoch schien die Haut aussenherum blau angelaufen zu sein. Das sah definitv nicht gesund aus. Ich beschloss einen Fluss zu suchen um die Wunde zu waschen, denn das schien mir im Moment am Sinnvollsten. Ich rappelte mich wieder auf und humpelte weiter durch den Wald, doch das Dickicht schien einfach kein Ende zu nehmen..
Ein Knurren riss mich aus meinen Gedanken. Es war ein wiederwärtiges Tier mit spitzen Zähnen und dunkelgrauen Fell. Ein Gelreit, von denen hatte mir mein Vater früher immer Gruselgeschichten erzählt. Künstler der Tarnung, wurden sie auch oft genannt, man bemerkte sie erst wenn es bereits zu spät war. Er hatte eine Aura aus rotem Licht und seine Ohren angelegt. Er setzte zum Sprung an. Noch bevor er mich erreichen konnte, hörte ich ein Jaulen und etwas in der Luft aufblitzen. Der Gelreit fiel leblos zu Boden. Er war tot und mit ihm das rote Licht. Mein Herz schlug bis zum Hals, Caleb stand ein paar Meter von mir entfernt und sah auf den toten Gelreit hinab.
»Audeen, bist du okay?« Caleb lief auf mich zu. Er hatte zwei Messer an seiner kurzen braunen Lederhose geschnallt. Er fixierte mich mit seinen kalten blauen Augen.
»Du bist mir gefolgt?« Fragte ich, doch er ignorierte mich »Eigentlich hätte ich es mir ja denken können: Wie lange bist du schon hier? Nichtmal eine Woche hab ich Recht? Du wirst noch heute sterben, wenn ich dir nicht helfe.« Er seufzte genervt auf. Ich wollte etwas sagen, doch mir war schlecht und ich bekam kein Wort heraus. Die Welt schwankte und mein Bein pochte. »Audeen?« »Me-Mein Bein..« ich zitterte. Ich krempelte mein zerissenes Kleid nach oben und zog scharf die Luft ein. »Kannst du mir helfen?« flüsterte ich schwach.Caleb war blass geworden »Der Exponitic. Sein Biss kann tödlich sein, wenn man ihn nicht schnell behandelt.« Ich hatte Angst, furchtbare Angst. »Kannst du es behandeln Caleb?«
»Nein, aber ich kenne jemand der dir helfen kann, Audeen.« Seine Stimme zitterte ein wenig. »Wie lange dauert es bis zu ihr?« fragte ich leise. »Einen Tag« erwiderte er hart. Ich schluckte.»Hilf mir Caleb. Bitte...« Mit diesen Worten fiel ich in die Dunkelheit. Ich spürte wie er mich auffing und mit seinen Starken Schwingen abhebte.
»Ich werde dir helfen Audeen.« Flüsterte er.Caleb
Eine normale Aquivalae wäre noch gestern gestorben, doch sie lebte noch. Sie hatte Macht, viel Macht. Vielleicht sogar zu viel... Aber mein Plan war aufgegangen: Sie würde, wenn sie den Biss überleben würde, bei mir bleiben. Mit ihrer Hilfe könnte ich wieder zurück!
Ihre Macht hing bestimmt mit ihren goldenen Flügeln zusammen, ich musste herausfinden was sie über die Geschichten wusste. Was sie über sich wusste...
Ich schlug kräftig mit den Flügeln und flog so schnell ich konnte durch den Wald in Richtung Isabelle, ihre einzige Hoffnung.
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Golden Girl
FantasyAquivalaes, die Nachfahren der Adler, wunderschöne Wesen mit scharfen Sinnen und schönen Flügel. Sie leben unter einer Kuppel, die sie vor den Gefahren der Außenwelt beschützt. Caleb wurde jedoch Ausserhalb verbannt: zurückzukommen scheint unmöglic...