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Jessica Point of View

,,Harry, bitte weine nicht.", meinte ich und strich ihm beruhigend über den Rücken.

Ich wurden mitten in der Nacht von Schluchzen geweckt.
Mein erster Gedanke war Vanessa, jedoch wurde dieser schnell weggeworfen.
Kurz entschlossen ging ich auf ihn zu, und versuche ihn nun zu beruhigen.

,,Du solltest mich nicht beruhigen.", sprach Harry mit weinerlicher Stimme.

,,Und du solltest nicht mitten in der Nacht weinen.", konterte ich.

,,Ich hab allen Grund mitten in der Nacht zu weinen.", wiedersprach Harry.

,,Und ich hab allen Grund einen weinenden Harry mitten in der Nacht zu trösten!"

Hatte er wieder einen Albtraum indem Ruby vorkam?
Es bleibt eine Zeit lang still, in der man Harry schluchzen und uns atmen hören konnte.

,,Nicht nur Ruby war dort.-", sprach er von seinem Traum.
Aufmerksam hörte ich zu, unterbrechen wollte ich ihn nicht.

,,Du warst auch in meinem Traum.
Ihr habt mir Vorwürfe gemacht.", sprach er weiter.

Entsetzt hielt ich die Luft an, ehe er weiter sprach:

,,Ihr sagtet, ich hätte Ruby im Stich gelassen, das niemand auf ihrer Seite wäre, nicht mal ich, ihr Vater.
Und dann kamen sie und..", er hielt inne und schaute mir in die Augen.

Durch den Mond konnte ich seine glasigen, grünen Augen sehen.
Er schaute mir tief in die Augen, genau wie ich ihm.
Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, ich verlor mich in seinen Augen.

,,Sie töteten euch beide, vor meinen Augen. Die Stimmen, sie schrien mich die ganze Zeit an.", beendete Harry seine Erzählung leise.

Mitfühlend schaue ich ihn an.

,,Es war nur ein Traum.", gelogen.
Harry musste den Tod von Ruby miterleben, laut seiner Aussage vor paar Wochen.
Zwar hat er meinen Tod nicht miterlebt, da ich noch nicht gestorben bin, jedoch Ruby's.
Wieso wurde Harry jedoch zum dunklen Engel, gab nach und ließ Larissa damals gewinnen.
Er hätte auch ein Schutzengel bleiben können und Larissa hätte er, wie Harry immer sagt, umgeengelt.

,,Du weißt selbst, das es gelogen ist.", Harry trennte den Blickkontakt und schaute auf seine Hände.

Ohne groß nach zu denken, nahm ich seine Hände in meine, weswegen er den Blick hebte und unser Blick sich traf.
Ich wollte ihm so zeigen, das ich für ihn da bin.

,,Ich habe Ruby im Stich gelassen.", murmelte Harry vor sich hin.

,,Jeder Mensch macht Fehler, Harry.
Fehler muss, oder sollte man wieder gut machen.
Es ist nie zu früh seinen Fehler wieder gut zu machen.", ich drückte seine Hand, als Zeichen das ich da bin, ihn unterstützte, freundschaftlich natürlich.
Das einzige was mich und Harry verbindet ist Vanessa.
Er ist nur ein Arbeitskollege.

,,Rede dir dies so lange ein bis du daran glaubst.", meinte meine innere Stimme.

Harry hat seine guten Seiten, auch wenn er sie nicht immer unbedingt zeigt.
Er tut auf kalt, versteckt seine Gefühle hinter dieser Fassade.
Dieser emotionslosen, kalten Fassade.
Hinter dieser befindet sich jedoch ein gebrochener Mann, der den Tod seiner Tochter miterleben musste.
Ein Mann mit vielen Geheimnissen, die ich aus irgendeinem Grund lüften will.
Vielleicht möchte ich ihm helfen, freundschaftlich.
Oder aber-

,,-ich habe mich verliebt."

Gurdian And Dark Angel | h.sWo Geschichten leben. Entdecke jetzt