Der Flugwind kam Astrid entgegen und sie lächelte. Jetzt war Berk nichtmehr weit. Dieses Gefühl in ihr hatte sie noch nie gefühlt. Es war echt komisch, aber ein gutes Komisch. Ihr Herz klopfte und sie wurde leicht nervös. Gleich würde sie Berk sehen. Berk, wo jeder der Einwohner dachte, sie sei tot. Wie wohl deren Reaktion sein würde? Erst jetzt bemerkte die junge Dame, dass Hicks sie die ganze Zeit verträumt anstarrte. Sie wendete ihren Blick von vorne zu ihm. Der Anblick seiner wundervollen grünen Augen, die sie anfunkelten, war unvorstellbar schön. Endlich sah sie ihn wieder glücklich, nicht so wie sie ihn vorher gesehen hatte. Weinend und niedergeschlagen. ,,Du glaubst garnicht, wie froh ich bin, dass du lebst.", sprach er. Astrid lächelte ihn an und sagte: ,,Wie glaubst du fühle ich mich?" Darauf schmunzelten beide und grinsten sich an.
Doch als Astrid ihren Kopf wieder nach vorne richtete, stockte ihr der Atem. Berk! War sie wirklich dafür bereit? Bereit dafür, ihre Heimat, ihre Familie und ihre Freunde zu sehen. Astrid musste etwas nervös atmen. Leider bekam das Hicks mit. ,,Hey, warum bist du so nervös?", fragte er vorsichtig. Seine Freundin versuchte ihre Atmung wieder in den Einklang zu bringen und antwortete ironisch: ,,Ich weiß nicht, vielleicht weil dort alle Einwohner denken, ich sei tot, und ich gleich bei ihnen auftauche?" Hicks schüttelte grinsend seinen Kopf, während Astrid ihn etwas verdutzt anschaute. ,,Was?", fragte sie verwirrt. ,,Astrid, es wird sich jeder freuen, dass du am Leben bist, ich verstehe nicht vor was du Angst hast." Hicks hatte eigentlich ja recht. ,,Ich und Angst? Pfff...wie kommst du drauf?", sagte Astrid gespielt verstellt. Hicks lachte und setzte zum Landen an. Seine Freundin atmete nochmal kräftig aus und landete ebenfalls, mitten in der Dorfmitte.
Als die Drachen fest standen stieg Hicks von Ohnezahn. Astrid zögerte noch kurz und sprang dann schließlich ebenfalls von Sturmpfeil ab. Sie sah bedrückt zu Hicks, der den Blick erwiderte. Schließlich nickte er ihr zu und lächelte ermutigend. Der Wikinger wusste nicht genau, wie sich sowas anfühlte und welche Gefühle in Astrid herum schwirrten, doch er konnte sie zumindest etwas verstehen.
Schon kamen andere Wikinger angerannt. Haudrauf, Grobian, Valka und ihre Freunde vorne. Hicks schritt langsam auf sie zu, während Astrid sich hinter Sturmpfeils Flügel versteckte und keiner sie bemerkte. Sie versuchte, ihre Nervosität abzuschütteln und machte Atemübungen. Doch durch dies wurde sie nicht ruhiger.
,,Hicks", sagten seine Freunde fast im Chor als Begrüßung. Hicks lächelte sie nur mit einem Nicken an. Wie sollte er nur anfangen, das jetzt zu erklären? Doch plötzlich kam das ganze Volk auf sie zu. Sie kamen von der Schmiede, ihren Häusern oder hinter Felsen hervor. Alle versammelten sich vor Hicks und bildeten einen Halbkreis um ihn. Die Situation hatte sie wohl so neugierig gemacht, dass sie gekommen sind. Ernsthaft? Genau jetzt? Astrid hatte noch niemand bemerkt. ,,Hicks, alles okay?", fragte Valka. Anscheinend hatte er seine schweigenden Überlegungen zu offensichtlich gemacht. Er atmete nochmal kurz ein, dann wieder aus und begann zu sprechen. Das ganze Volk hörte zu. ,,Naja....äh...sagen wir es so...", stotterte er. Alle Augen waren auf ihn gerichtet und funkelten ihn neugierig an. Der junge Mann fühlte sich etwas bedrängt und musste schlucken. Dann nahm er sich wieder zusammen und sprach weiter: ,,Ich möchte einfach nur sagen, dass ihr jetzt nicht auszucken dürft, ja?" Die neugierigen Blicke wurden zu verwirrten, sehr verwirrten. ,,Weswegen?", fragte Haudrauf. Hicks schaute nochmal durch die Runde und drehte sich dann um. Er ging zu Sturmpfeil hinter ihren Flügel. Alle Dorfbewohner sahen verwirrt hinter her. Was sollte das jetzt? Jeder wartete darauf, dass Hicks zurück kam. Doch er kam nicht. Es schien so, als ob er mit irgendjemanden reden würde. Wer das wohl sein konnte? Sturmpfeil krächzte und hob langsam ihren Flügel an. Alle richteten sich weiter nach vorne und kniffen ihre Augen zusammen um etwas zu sehen. Das ganze Volk versuchte sich durch die Menge durch zu kämpfen, um etwas zu erkennen. Hicks kam langsam wieder nach vorne, aber er hatte noch etwas dabei. Dieses Etwas war eine junge blonde Dame, um die Hicks einen Arm gelegt hatte. Und dieser jemand, diese Person, war niemand anderes als...
,,Moment? Wie bitte? Nein, nein, nein das kann nicht sein!“ So in etwa lauteten die Gedankengänge der Berkianer. Jeder der Wikinger rieb sich die Augen und schaute mit offenen Mund zu Hicks und Astrid. Nope. Diese Person war echt, Astrid war echt! Vor dem Volk stand Astrid Hofferson! Die Hofferson, die ermordet worden war! Die Hofferson, die auf dem Boot verbrannt war! Alle Bewohner Berks standen ungläubig da und konnten ihren Augen einfach nicht trauen. Jeder hatte sie verbrennen sehen! Sie konnte nicht leben, das war unmöglich!
Langsam schritten Hicks und die tot geglaubte Astrid auf das Volk zu, die sich nicht aus einer Starre lösen konnten. Astrid war sich zu 100 Prozent sicher, dass diese vielen entgeisterten Blicke ihr nicht gefielen. Hicks bemerkte dies und räusperte sich. Sofort richteten sich alle wieder richtig auf und warteten auf die Erklärung.
Doch plötzlich schob sich die Menge zur Seite und ein Durchgang entstand nach der Zeit. Zwei Menschen kämpften sich wie wild durch und blieben stocksteif stehen, als sie es aus der Scharr hinaus geschafft hatten und diesen Anblick sahen.
Ihre Tochter! Das war ihre Tochter, die da vor ihnen stand! ,,A-Astrid?", fragte Mrs. Hofferson mit zitternder Stimme. Sie ging weiter zu ihr nach vorne, bis sie nur noch einen halben Meter voneinander entfernt waren. Hicks ließ Astrid los und ging ein Stück zur Seite. Die etwas ältere Frau streckte ihre Hand aus und legte sie auf die Schulter ihrer Tochter. ,,D-Du bist echt...", stotterte sie leise vor sich hin. Mr.Hofferson ging zu seiner Frau und blickte ebenfalls zu Astrid hinunter. Diese konnte sich nichtmehr halten und die Tränen liefen über ihre Wangen. Aber es waren Freudentränen. ,,Du lebst!", rief Astrids Mutter und umarmte, wie auch Mr.Hofferson, ihre Tochter. Die Drachenreiterin drückte sich an ihre Eltern. Alle Berkianer begannen zu klatschen und zu applaudieren. Dazu kamen noch unzählige Rufe und Pfiffe. Haudrauf und Valka umarmten sich glücklich, die Zwillinge stießen ihre Köpfe gegeneinander, Fischbein hüpfte wie auch Rotzbakke durch die Gegend und jubelte dabei. Hicks musste lächeln und schaute allem gepannt zu. Nun war die dritte Hofferson wirklich wieder da! Sie war am Leben und nicht im Tod!
Langsam löste sich die Familie und schaute sich in die Augen. Und jetzt kam natürlich der Part, wo Astrid allen von ihrer glorreichen Geschichte erzählen musste. Nach der ,,Wie hast du überlebt-Frage“ berichtete Astrid alles von Anfang an, wie bei Hicks. Nur ließ sie den Kuss von Yak und ihr weg. Das musste keiner so genau wissen.
,,...und ja...So bin ich wieder hier gelandet.", beendete Astrid ihren Roman. Darauf umarmten sich die Hoffersons noch einmal und Haudrauf schrie: ,,Das muss gefeiert werden!"
Sofort rannten alle in die große Halle. Astrid umarmte noch all ihre Freunde. Ja, selbst Taffnuss und Rotzbakke.
Astrid ging nun ebenfalls mit der Gruppe, das hieß, ihren Freunde und ihren Eltern, in die große Halle. Auf einmal blieb Hicks stehen und sagte: ,,Geht schon mal vor, ich muss nur schnell was holen..." Die anderen mussten sich wohl damit zufrieden geben und wanderten weiter zu der Halle, während Hicks zu sich nach Hause lief.
Die ganze große Halle war mittlerweile befüllt von Berkianern. Jeder trank Wein und tratschte oder lachte mit anderen. Die Stimmung war mehr als fröhlich. Bald darauf stürzten sich schon alle in die Menge hinein.
Nach einer Weile kam Hicks wieder und gesellte sich zu den anderen. ,,Da bist du ja endlich. Was hast du gemacht?", fragte Astrid. Hicks wirkte sehr nervös. ,,Äh..Könnte ich dir etwas sagen?",fragte Hicks leicht zitternd, ohne auf Astrids Frage zu antworten.
Kaum hatte diese genickt, zog Hicks sie schon mit sich. Er zog sie bis in die Mitte der Halle. Nun standen sie mitten in der Menschenmenge drinnen, in einem kleinen Kreis, wo keine Berkianer standen. Hicks drehte sich zu Astrid und nahm ihre Hände. Die Wikingerin sah von seinen Augen, wie nervös er war. Wieso? ,,Also Hicks, was ist denn?", fragte Astrid ihren Freund.
Auf einmal verstummte die ganze Halle. Alle Gesichter und Blicke waren auf die beiden gerichtet. Jeder lauschte, was da gerade passierte. Hicks holte Luft und begann zu sprechen: ,,Astrid...Noch bevor du nach Walhalla gekommen bist, wollte ich etwas machen, etwas, was mein Leben um einiges verändert hätte - Aber gut verändert. Als du gestorben bist, ging eine Welt für mich unter. Ich plagte mich damit, es dich nie gefragt zu haben. Dass ich den Mut dazu erst gefunden hatte, als du von uns gegangen warst. Aber nun bist du hier und ich kann all meine Mühen dazu wieder aufbauen und mein Vorhaben vollenden." Alle Einwohner Berks verstanden es nicht ganz, bis ihnen ein Licht aufging. Jeder weitete seine Augen und hielt sich die Hände vor den Mund, um nicht loszuschreien. Astrid verstand nicht ganz und blickte ihren Freund abwartend an. Plötzlich kniete er sich vor ihr hin und sprach weiter: ,,Astrid, du glaubst nicht, wie sehr ich dich liebe und was das für eine riesige Freude ist, dich wieder bei mir zu haben. Nun kann ich dich endlich die Frage stellen, die ich dich schon längst hätte fragen sollen..." Astrid hielt sich nun ebenfalls die Hände vor den Mund, da sie nicht fassen konnte, was gerade passierte.
Hicks holte etwas aus seiner Rüstung hinaus und hielt es vor Astrid hin. Er öffnete die kleine Schachtel, während er fragte: ,,Astrid...Möchtest du mich heiraten?" Alle in der Halle hielten die Luft an. Manche schafften es nicht, kleine Schreier zu unterdrücken. In jedem explodierte es innerlich vor lauter Emotionen. Astrid brauchte nicht lange um ein klares und freudiges ,,Ja, natürlich...Ich will!" herauszubringen. Hicks streifte seiner Freundin den Ring an ihren Finger und umarmte sie fest. Astrid kamen Freudentränen und sie drückte sich fest an ihren Verlobten. Das ganze Dorf fing an, wild zu kreischen, zu applaudieren, zu pfeifen und herumzuspringen. Manchen kamen sogar auch Freudentränen, am meisten natürlich den Eltern der Verlobten. Noch nie hatten sie etwas so emotionales und wunderschönes gesehen.
Astrid und Hicks konnten sich nicht mehr loslassen. Dieser Moment, dieses Gefühl, das würden sie niemals vergessen. Hicks war gerade der glücklichste Mann den es je gab. Seine Freundin, die gestorben war, war nun seine Verlobte! Es klang echt verrückt, aber die Verrücktheit wurde von der Freude in den Hintergrund gestellt. Nun würde ein ganz anderer Lebensabschnitt für beide beginnen. Nun begann ihr Leben zu zweit, als Verlobte und bald als Verheiratete!
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The End
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1. Danke, dass ihr mein Buch gelesen und immer nette Kommentare abgegeben habt😍😄
2. Bald kommt ein neues Buch von mir raus😉 (Natürlich Hiccstrid😊)
3.Falls ihr Instagram habt, ich heiße wie auf Wattpad: _hicc_strid_ 😃
4. Nochmal danke und einen Schönen Tag! ;)
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Hiccstrid ~ Leben oder Tod ✅
FanfictionWas wäre, wenn im zweiten Teil von ,,Drachenzähmen leicht gemacht" der Kampf gegen Drago ganz anders ausgegangen wäre? Haudrauf wäre nicht tot, dafür jemand anderes. Diese Person landet in Wallhalla, wo keiner der vielen toten Menschen sich an irgen...