Einleben

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Hermine verabschiedete sich schnell und ohne sich weiter umzusehen, fiel sie ins Bett.

Am nächsten Morgen wachte sie auf. ‚Was war das gestern? Seit wann ist Snape eigentlich so nett zu mir?' Sie stand auf und quälte sich aus dem Bett. Sie wollte noch ihren Unterricht für morgen vorbereiten und sich in ihrem neuen Leben einrichten.

Zuerst besah sie sich ihre Räume. Sie hatte in einem großen Doppelbett mit roter Bettwäsche geschlafen. An der einen Wand stand ein Frisiertisch und an der Wand gegenüber des Bettes war ein großer dunkler Kleiderschrank. Neben ihrem Bett war direkt ein Regalbrett angebracht und sie schmunzelte, als sie wusste welche Bücher da in kürze stehen würden.

Dann ging sie ins Bad, um sich erstmal fertigzumachen. Das Badezimmer war riesig. In der linken, hinteren Ecke war eine große Dusche, da hätten mindestens 5 Personen drinnen duschen können. Direkt daneben an der hinteren Wand war eine riesige Badewanne, bei dem Anblick freute sie sich schon auf ihr erstes Bad. Hermine liebte baden, aber in ihrer alten Wohnung musste sie die Badewanne immer magisch vergrößern, was aber nicht sonderlich viel mehr Bequemlichkeit in die Situation brachte. Vielleicht würde sie sich heute Abend noch gemütlich in die Wanne legen.

Sie stellte sich ans Wachbecken und sah sich an. Das war die erste Nacht seit Jahren, die sie ohne Albträume verbracht hatte. Sie streckte sich und stieg unter die Dusche. Der Tag musste beginnen.

Im Bad fertig, suchte sie sich ihre kleine Perlenhandtasche und holte ihre Umzugskartons heraus, bis sie den fand, in dem ihre Kleidung war. Mit einem Schwung ihres Zauberstabs sortierte sich alles, wie gewohnt, in den Kleiderschrank. Jetzt konnte sie sich in aller Ruhe anziehen. Schnell zog sie sich ein T-Shirt ihrer Uni über und eine Jogginghose. Jetzt konnte das Einrichten starten.

Sie nahm sich die Kiste auf der ‚Schlafzimmer' stand und räumte die Bücher auf das Regal. Auf ihren Nachttisch stellte sie ein Bild von ihren Eltern und den Frisiertisch stellte sie mit allen möglichen Krams voll. Schließlich brauchte sie ihn nur selten für seinen eigentlichen Zweck.

Nach dem Schlafzimmer betrat sie das Wohnzimmer und sah sich erstaunt um. In der Mitte des Raumes stand ein riesiges rotes Sofa und die Wände waren voller leerer Bücherregale. Sie musste keines ihrer Bücher aussortieren. Das Sofa war auf einen großen Kamin ausgerichtet in dem ein behagliches Feuer prasselte. Hinter dem Sofa war an der Wand ein Esstisch mit vier Stühlen und zwischen den Türen, die in ihr Schlafzimmer und aus ihren Räumen herausführten, war ein Ecktisch. Sie holte ihre Bücher und sortierte alle liebevoll ein, womit sie ein paar Stunden beschäftigt war. Der Ecktisch wurde mit vielen Bildern zugestellt und ein paar Blumen fanden auf dem Esstisch platz.

Nun war es schon früher Nachmittag und Hermine ging in das Zauberkunstklassenzimmer. Eine halbe Stunde zauberte sie, bis es nach ihrem Geschmack eingerichtet war, es war noch komplett auf Professor Flitwick ausgelegt. Dann ging sie in ihr Büro, in dem ihr Vorgänger ihr liebenswürdigerweise seine alten Bücher und Aufzeichnungen gelassen hatte. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und las sich den Stand der Schüler durch. Anhand dieser Aufzeichnungen entwickelte sie ihren Unterricht für die kommende Woche.

Leise klopfte es an ihrer Bürotür. „Herein!", rief sie. „Guten Abend, Hermine!", sagte Minerva. „Oh, hallo Minerva, was kann ich für dich tun?", lächelte die junge Frau freundlich. „Ich hätte eine Bitte an dich. Ich bin immer noch die Hauslehrerin von Gryffindor und als Schulleiterin ist das nicht gerade optimal. Ich wollte meine Löwen, aber nicht an Emilia abgeben, aber dir würde ich unsere Löwen gerne anvertrauen. Würdest du den Posten der Hauslehrerin von Gryffindor übernehmen?", fragte die Ältere. „Ja, aber Minerva, bist du denn der Meinung, dass ich das schaffe? Was sind denn meine Aufgaben?", fragte Hermine überrascht. „Kindchen, leb dich erstmal ein und dann werde ich dir in den nächsten Tagen alles erläutern", sagte McGonagall und klopfte ihr beruhigend auf die Schultern. „Ich bin froh, dass du das machst. Ich werde die anderen Hauslehrer informieren." „Wer ist denn jetzt Hauslehrer von Ravenclaw, da Professor Flitwick ja nicht mehr da ist?", fragt Hermine neugierig. „Den Posten hat Aurora Sinistra bekommen", sagte Minerva im gehen und ließ eine überrumpelte Hermine sitzen.

Hermine sah auf die Uhr und sprang überrascht auf. Es war schon sieben und um acht würden die Schüler eintreffen. Schnell eilte sie in ihr Zimmer, um sich umzuziehen. Sie suchte sich ein schwarzes enganliegendes Kleid heraus und zog ihre Lehrerrobe darüber. Dann ging sie ins Bad um sich zu schminken und ihre Harre in einem lockeren Knoten hochzustecken. Kritisch betrachtete sie sich im Spiegel und nickte. Jetzt hatte sie noch 20 Minuten, um in die große Halle zu kommen.

Sie zog sich ihre Pumps an und eilte hinunter. Durch Harry kannte sie noch die Geheimgänge und die Karte des Rumtreibers hatte er ihr für den Notfall auch mitgegeben. Lächelnd betrat sie die große Halle. Snape stand auf und zog ihr schon den Stuhl zurecht. Als sie bei ihm ankam, lächelte er ihr zu. „Dankeschön. Hast du den Platz jetzt für mich als Standartplatz auserkoren?", fragte Hermine belustigt. „Du hast es verstanden. Du siehst heute Abend übrigens sehr schön aus und herzlichen Glückwunsch zum neuen Posten", raunte er ihr zu. Hermine lief rot an und bedankte sich freundlich.

Die Schüler strömten in die große Halle und alle sahen sich nach der neuen Lehrerin um. Sie war schließlich eine Kriegsheldin. Hermine lächelte tapfer. Ihr war die ganze Aufmerksamkeit nicht geheuer. Severus nahm kurz ihre Hand und drückte sie aufmunternd. „Es tut mir leid, dass ich dich kurz alleine lassen muss. Aber ich muss die Erstklässler hereinholen", entschuldigte er sich bei ihr und ging aus der großen Halle.

Aus den Augenwinkeln sah sie Augustus, der sich neben sie setzte. „Guten Abend, du siehst bezaubernd aus. Warum starren die Schüler dich so an? Mich haben sie damals kurz gemustert und dann war es in Ordnung", fragte er nach. „Dankeschön. Weil ich Hermine Granger bin. Eine der Beiden überlebenden des goldenen Trios. Ihre Kriegsheldin. Außerdem sitze ich neben Professor Snape. Jeder der hier zur Schule gegangen ist, wusste, dass Professor Snape mich nicht ausstehen konnte und viele deren Geschwister gingen mit mir zur Schule oder sind heute noch meine Freunde. Sie fragen sich also, warum ich mir das antue und mich neben ihn setze", erklärte Hermine ruhig.

„Oh okay und warum sitzt du neben Mr. Snape? Einer von zwei Überlebende? In der Geschichte heißt es immer, dass goldene Trio habe komplett überlebt", hackte er nach. „Ja, den Krieg haben wir überlebt. Aber Ron Weasley starb vor 4 Jahren. Ich war gerade mit meinem Studium fertig. Er starb bei einem Unfall", sagte sie betrübt.

Bevor Augustus weiter Nachfragen konnte, betrat Severus mit den Erstklässlern die Halle und die Auswahl fand statt. Danach setzte er sich neben sie und lächelte sie aufmunternd an.

Minerva erhob sich. „Guten Abend liebe Schülerinnen und Schüler. Wir haben keine großen Veränderungen. Ich freue mich ein neues Mitglied des Lehrerkollegiums wieder in Hogwarts begrüßen zu dürfen. Hermine Granger hat sich freundlicherweise bereit erklärt in ihre alte Schule als Lehrkraft für Zauberkunst zurückzukehren und so Professor Flitwick würdig zu vertreten. Des Weiteren gebe ich meinen Posten, als Hausvorstand von Gryffindor an sie ab. Ich weiß, dass sie euch würdig führen wird. Denn sie war selber, nein, sie ist selber eine stolze Löwin und wird euch zur Seite stehen." Ein großer Applaus erscholl und Hermine erhob sich, um sich zu verbeugen. „Beruhigt euch. Ich muss noch obligatorisch sagen, dass das Betreten des Verbotenen Waldes streng verboten ist und jeder der dieses Verbot missachtete wird streng bestraft. Nun sage ich noch einmal Herzlich Willkommen an alle Anwesenden und guten Appetit."

Zaubertränke? Ja, Nein, Vielleicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt