Sorge

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„Kätzchen?" Severus stand hinter Hermine und blickte besorgt auf die junge Frau hinab. Sie starrte stur an die Wand und regte sich nicht. Ihr Blick war leer und ausdruckslos. Ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er kniete sich neben seine Geliebte und zog sie behutsam in seine Arme.

„Mein Kätzchen, es tut mir so leid. Hätte ich das alles gewusst, ich hätte niemals zugestimmt auf Maria aufzupassen. Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzten", entschuldigte er sich immer wieder bei ihr.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ein klein wenig Leben in Hermine und sie kuschelte sich an ihn. Sie zitterte, aber es war die innere Kälte, die sie dazu brachte. Gegen diese Kälte half nichts, nur die Wärme einer anderen Person, die einem Liebe schenkt.

„Mein Engel, dir ist kalt", stellte Sev fest. Er hob sie hoch und brachte sie in ihr Bett. „Warte einen Augenblick, ich bin gleich wieder bei dir." Mit diesen Worten verschwand er aus ihrem Schlafzimmer und ging ins Wohnzimmer. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs ließ er Wasser aufkochen.

„Mark, ich bitte Sie nun zu gehen. Ich finde es sehr freundlich von Ihnen, dass sie sich die Zeit genommen haben, um Hermine beizustehen, aber ihr geht es nicht gut und ich will, dass sie wieder zur Ruhe kommt. Ich werde mich, um sie kümmern. Sie ist nun im Bett. Gehen Sie, also bitte!", sprach Severus ruhig, aber bestimmt.

„Wenn es Mine nicht gut geht, werde ich sie jetzt mit Sicherheit nicht alleine lassen. Was erlauben Sie sich überhaupt solche Entscheidungen zu treffen?", fuhr Mark ihn an. Er mistraute grundsätzlich den Männern in Hermines Umgebung. Bevor sie nicht bewiesen hatten, dass sie es gut mit ihr meinten, würde er seine Mine niemals mit irgendeinem von ihnen alleine lassen, nicht nach ihrer Vergangenheit.

„Ich habe eben noch freundlich gebeten, aber ich werde meinen Abend nicht damit verbringen, mit Ihnen zu streiten. Ich habe gesagt, dass Sie jetzt gehen werden. Ich werde mich gut um mein Kätzchen kümmern, dies versichere ich Ihnen, durchaus. Ihre Kühnheit sich mir in den Weg zu stellen, ist auch bewundernswert, kommt aber zum denkbar unpassendsten Zeitpunkt, den man dich nur denken kann", schnarrte Severus nun aufgebracht. Nebenbei bereitete er einen Tee für Hermine zu.

„Ihr Kätzchen? Ich werde Sie mit Sicherheit nicht mit Hermine allein lassen. Alleine schon für diesen Kosenamen nicht. Wenn Sie sie kennen würden, wüssten Sie, dass sie es hasst, mit Katzen verglichen zu werden. Das ist für mich ein ausschlaggebender Punkt Sie nicht mit meiner Mine alleine zu lassen", echauffierte sich Mark.

Severus schnaubte und ein Nerv zuckte unter seinem rechten Auge. „Ihre Mine? Sie wagen es nicht wirklich, meine Freundin, als Ihrs zu bezeichnen, wenn Sie mir gegenüberstehen!", zischte Severus gefährlich leise.

„Mark, du solltest jetzt besser gehen", erklang die leise Stimme von Hermine.

„Ich habe dir doch gesagt, dass du im Bett bleiben sollst, Kätzchen", wandte sich Sev liebevoll, aber streng an sie.

Sie seufzte leise. „Ich weiß, aber ich kenne euch Beide ziemlich gut. Mark, würde mich niemals alleine mit einem Mann lassen, dem er nicht vertraut oder von dem er keine Versicherung von mir hat, dass es in Ordnung ist. Auch wenn er sich mit dem Teufel persönlich anlegen muss. Wo wir dann bei dir wären. Ich würde mich eher mit dem Teufel duellieren, als mit dir. Gerade jetzt, willst du mich beschützen und alles machen, was mir guttut. Mark stellt sich dir da gerade in den Weg und im Gegensatz zu ihm, habe ich an deiner Stimme schon gehört, dass du deinen Zauberstab in einer Millisekunde gezogen hast und ihn in das nächste Universum gezaubert hättest. Ich wollte nicht, dass es hier eskaliert, also haben ich es aufgelöst", erklärte sie matt.

Severus nahm sich die Teetasse von der Anrichte und ging zu ihr hinüber. „Ach mein kleines stures Kätzchen. Hier, den trinkst du jetzt, während du dich wieder in dein Bett kuschelst." Sev legte seine Arme um sie, nachdem sie die Tasse ergriffen hatte. „Ich werde Mark nichts tun, da er dein Freund ist und ich es beeindruckend finde, dass er sich mir endgegensetzt, nur um dich zu beschützen. Ich gehe auch davon aus, dass er nicht von hier ist, sonst wäre er schon über alle Berge, aber das ist nun nicht wichtig. Geh ins Bett, mein Kätzchen", versprach er sanft. Sie lächelte ihn sanft an und gab ihm einen leichten Kuss.

„Danke, dass du da warst, Mark. Aber du kannst wirklich gehen. Severus, ist der einzige Mann, außer dir, dem du in meiner Nähe vollkommen vertrauen kannst. Komm gut nach Hause und schlaf gut", meinte sie noch und drehte sich dann herum, um wieder ins Bett zu gehen.

„Sie lässt sich das Kätzchen wirklich von Ihnen gefallen... Warum?", fragte Mark überrascht. Severus musste grinsen. „Sie ist eine sehr niedliche Katze", schmunzelte er. „Sie hat mir damals die Zutaten geklaut und ich habe den Gegentrank gebraut, deshalb lässt sie sich das von mir gefallen und es gefällt ihr sogar. Aber ich bitte Sie jetzt noch einmal zu gehen. Ich will zu ihr zurück", erklärte Severus.

„Ich danke Ihnen, dass Sie auf sie achtgeben. Werde ich jemals hören, dass Sie ihr wehgetan haben, dann werden Sie es mit mir zu tun bekommen", drohte Mark, als er sich zur Tür begab.

„Ich habe ihr so oft weh getan. Diesen Fehler mache ich nie wieder, dass versichere ich Ihnen. Auf Wiedersehen!"

Als Mark die Räume verlassen hatte, legte Severus Schutzzauber über die Tür. Heute Nacht würden weder der Slytherinhauslehrer, noch die Gryffindorhauslehrerin erreichbar sein. Auch Lehrer hatten ihre eigenen Probleme und die Schüler würden eine Nacht alleine klarkommen. Severus ging zu Hermine und zog sich aus, danach schlüpfte er unter die Decke und zog sie dicht an sich.

„Mein Kätzchen, warum hast du mir nie etwas erzählt?", murmelte er in ihre Haare. „Ich wollte nicht, dass es irgendjemand weiß. Ich habe ein neues Leben begonnen und will nicht, dass es mit dem Alten belastet wird. Ich will auch nicht, dass du Mitleid mit mir hast. Ich dachte auch nicht, dass ich mich noch einmal verlieben würde. Wie sollte ich auch auf diesen Gedanken kommen. Dann habe ich mich in dich verliebt, ich wusste, dass ich dir irgendwann die Wahrheit erzählen müsste, aber ich dachte nie, dass Kinder ein relevantes Thema werden würde. Ich dachte immer, dass Severus Snape Kinder hasst", gestand sie leise.

„Du weißt, dass ich dich liebe und wenn ich einmal eine Person liebe, ist es für die Ewigkeit. Ich hasse keine Kinder. Ich liebe sie sogar und habe mir immer eigene Kinder gewünscht. Als ich dich kennen und lieben gelernt habe, dachte ich immer, dass du die perfekte Mutter wärst und das warst du bestimmt auch. Aber ich denke, so wie du reagiert hast, willst du keine weiteren Kinder. Nachdem ich nun auch weiß, was in deiner Vergangenheit passiert ist, werde ich dich nie wieder, auf das Thema Kinder ansprechen. Wenn du dich darüber unterhalten willst, dann werde ich dir zuhören, aber ich werde nicht mehr darüber sprechen. Es ist in Ordnung für mich auf Kinder zu verzichten, solange ich dich an meiner Seite haben darf, mein Kätzchen", versprach Sev und zog sie noch fester an sich.

„Ich liebe dich Sev", murmelte sie an seine Brust gekuschelt mit schläfriger Stimme. „Was hast du da gerade gesagt?", hauchte er. Severus wollte seinen eigenen Ohren nicht trauen, obwohl er wusste, dass er hören konnte wie ein Luchs.

„Du bist der verständnisvollste, liebevollste und führsorglichste Mann, den man sich nur wünschen kann. Ich liebe dich!", antwortete sie leise.

„Ich liebe dich auch, mein Kätzchen!", antwortete er glücklich, bevor beide einschliefen.


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In den letzten Tagen kam ich leider nicht zum Schreiben. Es tut mir sehr leid. Es wird auch nur noch zwei Kapitel geben, dann ist diese Geschichte auch schon wieder fertig.                                                                                                                                                                                      


Zaubertränke? Ja, Nein, Vielleicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt