Überraschende Reaktionen

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Heute etwas später, aber ich kam nicht früher zum Schreiben. Tut mir leid. Ich hoffe es gefällt euch, auch wenn es nur ein füllendes Kapitel ist.

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Hermine und Severus verbrachten ihre gesamte Freizeit zusammen. Severus war so glücklich, wie noch nie. Hermine vertraute ihm und er tat alles, damit sie ihm irgendwann auch den Rest ihrer Geschichte erzählen würde. Aber er würde sie niemals drängen und geduldig warten, bis sie von sich aus zu ihm kam.

Kurz vor den Weihnachtsferien grinste Hermine das erste Mal wieder breit und Severus viel ein Stein vom Herzen. In den letzten Wochen wirkte sie zwar normal, aber er hatte immer den traurigen Glanz in ihren Augen wahrgenommen. Heute war der erste Tag an dem sie wieder ehrlich lächelte und es war sogar ein breites Grinsen. Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah er sie an und sie kicherte.

„Wir hatten mit unserer kleinen Aufklärungsstunde mehr Erfolg, als wir eigentlich erreichen wollten. Sie dir mal die Schüler an!", freute sie sich.

Severus besah sich die große Halle genau. Die Schüler plapperten wie immer und stopften sich mit Essen voll. Nun sah er genauer hin und tatsächlich Hermine hatte recht. Einige seiner Slytherins saßen am Gryffindortisch und unterhielten sich lebhaft mit den Gryffindors und einige Gryffindors saßen am Slytherintisch. Es wirkte so, als wäre die alte Feindschaft zwischen den Häusern aufgehoben. Denn der Platzwechsel beschränkte sich auf keine Jahrgangsstufe. Wenn er so recht darüber nachdachte, hatte er in der letzten Zeit oft Gryffindor-Slytherin-Gruppen in der Schule zusammen herumlaufen sehen und auch die Unterrichtsstunden bei ihnen waren seit ihrem Aufklärungsabend eindeutig angenehmer. Er besah sich den Rest der Halle und musste lachen. Alle Schüler sahen ihn überrascht an und Hermine legte ihm eine Hand auf den Oberschenkel und drückte ihn sanft.

„Was ist denn so lustig?", fragte sie keck.

„Ich finde es sehr schön, dass Slytherin und Gryffindor sich nun verstehen, gerade, weil ihre Hauslehrer ein Paar sind. Aber der Tag wird mir noch mehr versüßt dadurch, dass die Hufflepuffs und Ravenclaws absolut verwirrt aus der Wäsche schauen", lachte er leise.

Hermine besah sich das und musste schmunzeln. „Eigentlich war es ja unfair, dass wir nur unsere Häuser informiert haben. Aber ich denke bei den anderen Häusern sollten es deren Hauslehrer machen. Ich werde Aurora und Pamona einmal von unserem Abend erzählen, damit sie mit ihren Schülern sprechen können. Es ist nicht richtig, wenn nur die Hälfte der Schülerschaft die ganze Wahrheit weiß. Ich bin mir sicher, dass Augustus nun keinen Blödsinn mehr in seinem Unterricht erzählt, aber er wird niemals, dass was wirklich passiert ist, den Schülern näherbringen können. Er war nicht dabei und das merkt man ihm auch an", seufzte sie nachdenklich.

„Ich werde mich aber nicht nochmal zu so einer Offenbarung hinreißen lassen. Es reicht, wenn ich unseren Schülern davon berichtet habe. Ich war einmal zu diesem Zugeständnis bereit und habe mein Ziel erreicht. Ich bin bedient mit Kriegerzählungen", schnaubte Severus.

„Frag mich mal. Der Abend war sehr aufwühlend und ich werde auch keinen weiteren Bericht meiner Zeit des Krieges mehr hervorbringen. Ich war ein Mitglied des goldenen Trios, ja, aber das bedeutet nicht, dass ich dazu verpflichtet bin Aufklärung zu leisen. Wir haben gekämpft und nun sind die an der Reihe, die nicht an vorderster Front standen. Wir haben unsere Schuldigkeit getan", stimmte Hermine ihrem Partner zu.

Er lächelte sanft und wusste, dass noch so viel mehr in ihren Worten lag. Sie vermittelte ihm die Botschaft, dass sie noch nicht bereit war, über die Geschehnisse nach dem Krieg zu reden und es auch noch eine Weile dauern würde, bis es dazu kam.

Hermine und Severus gingen in seine Räume und kuschelten eine Weile miteinander und unterhielten sich viel. Als der Abend anbrach, stand Hermine auf, um unter die Dusche zu gehen.

Severus saß auf dem Sofa und las in einem Buch, als es an seiner Tür klopfte. Er stand auf und öffnete. Seine Überraschung hätte nicht größer sein können, als Augustus Clearwater in der Tür stand.

„Guten Abend, was kann ich für Sie tun?", schnarrte Severus.

„Es tut mir leid, Sie zu stören Professor, aber es ist ein Notfall. Ich habe meine kleine Nichte hier bei mir, aber ich habe gerade eine Eule bekommen, dass mein Bruder einen Unfall hatte und ich zu ihm muss. Die Kleine ist erst drei und daher will ich sie nicht mitnehmen, da ich nicht weiß, was mich erwartete. Ich habe mitbekommen, dass Hermine und Sie ein Paar sind und dachte mir, da Hermine ja auch in meinem Alter ist, dass ihr Beide vielleicht auf Maria aufpassen könntet?", fragte der Verteidigungsprofessor rasch.

Severus liebte Kinder und freute sich auf einen Abend mit einem kleinen Kind. Er fand es immer spaßig mit ihnen. Im Gegensatz zum allgemeinen Glauben, hasste er Kinder nicht und würde gerne irgendwann Vater werden.

„Natürlich passen wir auf die Kleine auf. Bringen Sie sie doch sofort her", bot Severus an. Augustus bedankte sich schnell und eilte davon.

„Wer war das?", fragte Hermine, als sie aus dem Bad kam.

„Augustus Clearwater. Er hat uns gebeten, auf seine dreijährige Nichte aufzupassen, weil sein Bruder einen Unfall hatte und er zu ihm muss. Ich habe ihm gesagt er soll sie sofort herbringen", berichtete Severus ruhig, als er sich wieder auf das Sofa setzte. Hermine starrte ihn schockiert an.

„Hast du eigentlich noch alle Tassen im Schrank? Wir können nicht auf die Kleine aufpassen!", brüllte Hermine los. Überrascht sah Severus auf und hob nur fragend eine Augenbraue.

„Warum hast du mich nicht gefragt, ob ich damit einverstanden bin? Ich kann nicht auf ein kleines Kind aufpassen. Dazu bin ich nicht in der Lage. Sag ihm, dass er sie zu Minerva bringen soll oder zu einem der anderen Lehrkräfte. Warum müssen es denn Ausgerechnet wir sein?", schrie sie sich die Haare raufend.

„Ich habe zugestimmt, da ich mich darauf freue einen Abend mit einem Kind zu verbringen. Ich mag Kinder zufälligerweise sehr gerne und wenn mir angeboten wird, dass ich Zeit mit ihnen verbringen kann, dann tue ich das auch. Wie kommst du eigentlich auf die Schnapsidee, dass du nicht in der Lage wärst, auf ein kleines Kind aufzupassen? Du bist Lehrerin und kommst ausgezeichnet mit Kindern klar. Also warum sollte eine Dreijährige da ein Problem darstellen. Außerdem passt du ja nicht alleine auf sie auf, sondern mit mir zusammen. Wir werden eine Runde spielen und es ist schon relativ spät, also wird sie bald einschlafen", raunte Severus. Er blieb äußerlich ruhig, aber eigentlich war er schwer enttäuscht. Er hatte Hermine für einen Familienmenschen gehalten, wenn man durch ihre ängstliche Fassade durchkommt.

Hermine schüttelte verständnislos den Kopf und in ihren Augen standen Tränen. „Du hast ja keine Ahnung, was du mir damit antun würdest. Ich werde gehen, bevor die Beiden da sind."

Sie riss die Tür auf und rannte auf den Flur hinaus. Augustus und Maria kamen ihr entgegen. Maria war ein kleines zierliches Mädchen mit wilden blonden Locken und braunen Augen. Severus war Hermine hinterhergerannt und besah sich die Szene. Hermine riss die Augen auf und presste sich an die Wand. Sie ließ das Mädchen nicht aus den Augen, dann rannte sie weg. So schnell sie konnte. Der pure Horror lag in ihren Augen.

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Oh das war jetzt aber unerwartet. Welcher Teufel hat wohl unsere sonst so hilfsbereite Hermine Granger geritten?


Zaubertränke? Ja, Nein, Vielleicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt