Bei meiner Tochter - 6

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Ich keuchte auf. Er will mehr Geld. Ich sank zusammen. Martha sah mich verwirrt an. Ich sah mit großen Augen zu ihr. "Clark, was ist los?" fragte sie langsam und mit zitternder Stimme. Ich antwortete ihr nicht. "Clark, was ist los?" wiederholte sie verzweifelter und lauter. Ich sah sie an. Mein Atem ging stoßweiße. Martha wurde leichenblass. Sie stand auf und nahm mir mein Handy aus der Hand. Ich sah zu ihr auf. Sie wurde noch blasser als vorher und sank wimmernd zusammen. Ich schluckte. 25.000€. Woher soll ich sie nehmen? Mein Handy klingelte und ich zuckte zusammen. Martha schrie auf und zitterte. Ich sah auf das Display. Mario rief an. Immer im ungünstigsten Moment. "Ja?" "Clark, habt ihr nun die Polizei verständigt?" Ich stand auf um wieder aus dem Wohnzimmer zu gehen, doch Martha hielt mich fest. "Bitte geh nicht." flüsterte sie. Ich nickte zögernd. "Ja, Mario, haben wir." "Und?" Was erwartet er? Das die Polizei mit dem Finger schnippst und Emilia wieder auftaucht? "Was und? Sie werden alles tun, was in ihrer Macht steht." zitierte ich den Polizisten. "Verdammt." murmelte Mario. "Der Entführer hat sich gemeldet." flüsterte ich. Mario schnappte hörbar nach Luft. "Was wollte er?" Ich seufzte. "25.000€" sagte ich. "Scheiße."

Länger schwieg Mario. "Ich kann dir einen Anteil geben." Ich stutzte. "Mario, das sind 25.000€!" "Und wo willst du die sonst her nehmen?" Ich schloss gequält die Augen. "Ich kann dir aber nur 19.000€ geben." sagte er etwas entäuscht. "Danke Mario." flüsterte ich. "Ich komm dann mal kurz zu dir rüber." sagte Mario. "Danke." seufzte ich. "Ist doch selbstverständlich, Clark."

Es klingelte an der Tür. Martha zuckte zusammen. "Keine Sorge. Das ist nur Mario." beruhigte ich sie. Ich ging zur Tür und öffnete sie. Mario sah mich an. "Hey, Clark." sagte er. Ich nickte ihm zu. Er überreichte mir einen Umschlag. "Ich muss gleich wieder los. Wollte dir nur das bringen." Ich nahm es entgegen. "Danke." sagte ich leise. Er nickte und verschwand, ohne, dass ich noch etwas sagen konnte. Martha trat hinter mich. "Ist das das Geld?" fragte sie. Ich nickte. Ich zog das Geld aus dem Umschlag. "19.000€" sagte ich. Marthas Augen wurden groß. "Aber wir brauchen doch 25.000€" sagte sie mit etwas Verzweiflung in der Stimme. "Mehr haben wir nicht. Hoffentlich wird der Entführer damit sich zufrieden geben." Martha wimmerte wieder und sank zusammen.

Ich sah gegen Mittag auf die Uhr. Ich musste los. Martha lag zitternd auf dem Sofa. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ging los.

Ich legte die 19.000€ in eine Mülltonne und ging wieder zu meinem Auto. Kurz blieb ich stehen, stieg dann aber ein.

Martha beobachtete jede Bewegung von mir. "Hat er sie angenommen?" Ich sah zu ihr. "Weiß nicht." Sie schluckte. Ich sezte mich zu ihr. Gerade wollte ich etwas sagen, als es an der Tür klingelte. Ich ging an die Tür. Ein kleines Päckchen lag vor der Tür. Ich nahm es mit rein. " Was ist das?" fragte Martha. Ich zuckte mit den Schultern und öffnete es. Ich zog einen Zettel herraus und las ihn.

Mein lieber Clark,
Ich hatte von dir nur eine kleine Summe von 25.000€ verlangt. Du aber hast  mir nur 19.000€ gegeben. Somit hast du gegen unsere Vereinbarung verstoßen. Ich habe dir ein Foto mitgegeben. Ich hoffe das war das, was du gewollt hast.

Hastig zog ich das Foto aus dem Umschlag. Auf ihm war ein Plüschhase zu sehen. Ich erkannte ihn sofort. Es war Emilias Hase. Der Hase war mit Blut verschmiert und neben ihm konnte man eine kleine Blutende Kinderhand sehen. Ich hörte Marthas Schrei. Sie sank zusammen. Mir wurde schlecht. Ich sank ebenfalls zusammen. Tränen liefen mir über mein Gesicht. Er hat sie nicht umgebracht.... das hat er nicht getan. Bitte Gott nein! Aber im Moment sah es so aus.

Bei meiner TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt