Kapitel 21 - Badewanne

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Er lässt das Wasser laufen und schüttet einen nach Vanille und Cocos riechenden Badeschaum in die Wanne. Dann dreht er sich zu mir. Ich sitze immer noch auf der Toilette und konzentriere mich auf meinen Schwindel und die Schmerzen in meinem Rücken.
"Schaffst du es dich auszuziehen?" fragt er und kniet sich vor mich hin.
"Ich weiß nicht" sage ich skeptisch und stehe auf. Sofort streikt mein Kreislauf wieder und Johnny muss mich halten.
"Okey ich helf dir. Setz dich auf den Badewannenrand" sagt er leise und ich setze mich hin.
Er zieht mir langsam mein Pullover über den Kopf und sieht mich dann lächelnd an. Mir ist es zwar etwas unangenehm aber mit dem Gedanken das ich niemals alleine meinen BH und die Hose ausbekommen werde, er also wohl oder übel noch mehr sehen wird kommt mir die jetzige Situation nicht mehr ganz so peinlich vor.
"Du bist so schön" sagt er zwar eigentlich mehr zu sich selber ich höre es trotzdem. Ich werde leicht rot und er geht vor mir in die Hocke.
"Schaffst du es aufzustehen wenn du dich an meinen Schultern festhälst?"
Ich nicke, lege beide Hände auf seine Schultern und stehe zwar etwas wackelig aber ohne schwindel auf.
Als ich vor ihm stehe küsst er die Stelle über meinem Hosenbund und ich muss grinsen. Dann öffnet er den Knopf meiner Jeans und schiebt sie ganz langsam runter. Mir geht es so schlecht wie selten und ich wurde vor nichtmal 12 Stunden von meinem Vater geschlagen und trotz das meine Gedanken ganz woanders hätten seien müssen ist dieser Moment so unglaublich erotisch das ich mir nur schwer vorstellen kann wie es wird wenn wir irgendwann weiter gehen. Als er meine Gänsehaut bemerkt breitet sich ein zufriedenes grinsen auf seinem Gesicht aus.
Ich steige aus meiner Hose und seine Hände wandern zu meinem Slip. Ich bin unglaublich nervös aber er hält die ganze Zeit über Augenkontakt und steht sofort auf als ich auch dieses Kleidungsstück los bin. Ich lächele ihn an und er gibt mir einen kurzen Kuss bevor er den Verschluss meines BH's mit einer Hand öffnet und die Träger von meinen Schultern schiebt.
Ich stehe also vollkommen nackt vor ihm und hätte wirklich erwartet das ich mich mehr schäme.
Nun ließ auch Johnny den Blick über meinen Körper wandern und stockt kurz ehe er mit seiner Hand über mein Schlüsselbein, meine Brüste und an meiner Taille entlang streicht. Ich lege den Kopf in den Nacken und schließe die Augen. Seine Berührungen fühlen sich so unglaubich gut an das es sogar meinen Kreislauf wieder in Schwung bringt. Als er näher tritt spüre ich etwas hartes an meinem Becken und lasse den Blick zu seiner Hose wandern.
Ich musste grinsen da ich zwar bereits einen Freund hatte aber irgendwie hatte ich nie einfach nur dadurch das ich vor ihm stand diese Wirkung auf ihn gehabt. Als ich meine Hand etwas unsicher in seine Hose schiebe stöhnte er auf und zieht mich am Rücken näher als mich ein stechender Schmerz durchfährt und ich zusammenzucke.
Johnny hält sofort inne und sieht mich besorgt an. Ich verfluche innerlich meinen Rücken dafür das er den Moment zerstört hat.
"Alles in Ordnung?" fragt er und lässt mich los.
"Nein das lag nicht an dir irgendwas scheint an meinem Rücken zu sein. Der tut seid heute morgen schon weh"
Er dreht mich langsam an der Taille um und zieht scharf die Luft ein als ich mit dem Rücken zu ihm stehe.
"Was ist los?" will ich wissen. Als er nicht antwortet drehe ich meinen Kopf so das ich in den Spiegel hinter uns schauen kann. Johnny tritt einen Schritt zurück und ich sehe mich endlich. Mein gesamter Rücken ist eine Mischung der Farben Lila, Blau und Grün. Ich weiß zwar noch das ich vor die Wand geknallt war aber es hatte nicht so schlimm wehgetan wie es nun aussah.
"Um Gottes Willen Cathy hätte ich das gewusst. Es tut mir so leid ich wollte dir nicht wehtun..." warum entschuldigte er sich? Er hatte es doch nicht wissen können. Außerdem war das wohl am wenigsten seine Schuld.
"Hey alles gut" ich unterbreche ihn in seiner Entschuldigungsrede und nehme sein Gesicht in meine Hände. "Das ist doch nicht deine Schuld. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich muss mir gestern so wehgetan haben als ich vor die Wand im Flur gefallen bin"
"Ich hasse deinen Vater Cathy und ich hasse was er dir antut" sagt er traurig und sieht zu Boden. Das auch ihn mein Zustand anscheinend mitnimmt berührt mich irgendwie.
"Ich auch, ich auch" ich küsse ihn und er erwidert meinen Kuss allerdings nur ganz leicht da er anscheinend Angst hat mir wehzutun.
"Na dann wollen wir dich mal waschen" sagt er eine Spur fröhlicher und ich lächele erleichtert.
"Ich glaube waschen kann ich mich alleine" ich drehe mich um und er hält mir eine Hand hin um mir in die Badewanne zu helfen.
"Das glaube ich nicht" er grinst mich schief an und ich lasse mich in das warme Wasser sinken. Es tut unglaublich gut auf meiner Haut und ich schließe die Augen und lehne mich gegen die Kopfstütze.
"Gott tut das gut" seufze ich.
Ich höre Johnny leise lachen und als ich die Augen öffne sitzt er auf einem Hocker neben der Badewanne und macht einen Waschlappen nass.
"Was machst du da?" frage ich.
"Ich hab doch gesagt wir müssen dich waschen"
Ich muss lächeln und er beginnt mit dem Waschlappen meinen Bauch, meine Brust und meinen Hals zu waschen. Ich schließe einfach nur die Augen und genieße was er macht. Zu mehr habe ich auch die Kraft nicht mehr da mich das Bad mehr schlaucht als ich zugeben will. Er fährt mit dem Waschlappen über meine Innenschenkel und zwischen meine Beine. Da ich die Augen geschlossen habe und nicht damit gerechnet hatte stöhne ich überrascht auf, entspanne mich aber direkt wieder. Es fühlt sich einfach viel zu gut an. Selbst wenn ich hätte protestieren wollen ich wäre wahrscheinlich nicht in der Lage dazu gewesen. Als er mit meinen Beinen fertig ist wringt er den Waschlappen aus und legt ihn beseite.
"Deinen Rücken müssen wir leider auch noch machen aber das hat noch Zeit. Soll ich dich kurz alleine lassen? Brauchst du irgendwas?" fragt er und steht auf.
"Nein ich hab alles was ich brauche. Dankeschön" Ich wollte ihn aufkeinenfall noch mehr belasten er hatte schon so viel für mich getan das ich garnicht wusste wie ich das je wieder gut machen sollte.
Er lächelt nur und bevor er rausgeht reicht er mir noch die Fernbedienung für die Musikanlage. Ich schalte sie an und suche ein Lied raus. Bei Mercy von Shawn Mendes bleibe ich schließlich stehen und wundere mich das er soetwas auf seiner Playlist hat. Zum ersten Mal nach dem Streit mit meinem Eltern habe ich Zeit nachzudenken und alles zu verarbeiten. Ob ich das allerdings will ist fraglich. Am liebsten würde ich nämlich einfach alles verdrängen und die Sache vergessen aber ich habe so ein ganz schlechtes Gefühl das das nicht klappen würde. Spätestens morgen muss ich zur Polizei und eine Aussage machen was bedeutet das ich alles nochmal wiederholen muss. Beim Gedanken daran wurde mir jetzt schon schlecht. Ich hatte einen Moment überlegt ob ich überhaubt zur Polizei gehe aber ich habe eigentlich garkeine andere Wahl. Erstens würde ich meinem Dad schon aus Prinzip nicht mit sowas durchkommen lassen und zweitens habe ich Angst um meine Mum und will sie trotz allem was ich ihr an den Kopf geworfen habe unbedingt zur Vernunft bringen. Das würde allerdings noch das schwerste werden befürchte ich. Ich meine sie hat nichtmal angerufen und gefragt wie es mir geht geschweige denn das sie mir hinterher gekommen ist.
Das würde noch eine ziemlich anstrengende Zeit werden.
Der einzige was mich überhaubt noch lächeln lässt ist Johnny. Wie auf Kommando kommt dieser durch die Tür und setzte sich wieder neben mich.
"Setz dich mal hin" sage er und ich setze mich wenn auch mit einer Menge anstrengung auf. Da mein Oberkörper nun nicht mehr im Schaum ist kreuze ich die Arme vor der Brust. Das war mir dann doch etwas unangenehm.
Johnny macht währenddessen den Waschlappen wieder nass und beginnt dann ganz langsam meinen Rücken zu waschen. Ich zucke ab und zu zusammen oder muss die Zähne zusammen beißen allerdings ist er so vorsichtig das es nicht allzu weh tut. Als er auch damit fertig ist wasche ich mir noch die Haare und dann gibt er mir eine Hand damit ich aufstehen kann. Ich trete aus der Badewanne und er wickelt mich in ein großes weißes Handtuch. Von hinten hat er immer noch die Arme um mich geschlungen als er beginnt meinen Nacken zu küssen und ich mich gegen ihn lehne.
"Ich glaube ich schaffe es nicht bis zum Bett" flüstere ich. Meine Beine fühlen sich an wie Pudding und ich habe das Gefühl ich schlafe jeden Moment im Stehen ein.
Ich höre ihn an meinem Ohr leise lachen als er eine Hand an meine Beine legt und ich mich so sanft hochhebt das selbst mein Rücken nicht besonders schmerzt. Er trägt mich also nur mit einem Handtuch bekleidet zum Bett wo er mich langsam ablegt und mir ein T-Shirt von sich gibt. Zusammen mit frischer Unterwäsche ziehe ich es an und kuschele mich dann unter die Decke. Ich fühle mich viel besser und vorallem wieder sauber.
Er beugt sich zu mir runter und küsst mich auf die Stirn.
"Ich bestelle uns was zu essen und räume auf. Dann komm ich zu dir ok?" sagt er leise.
Ich nicke und füge dann noch hinzu. "Danke für alles Johnny. Ich liebe dich" er sieht mich etwas verwundert an dabei hatte ich ihm das bereits gesagt. Dann entspannt er sich allerdings auch wieder und küsst mich nochmal. Diesmal leidenschaftlicher.

Like you never felt before | FF Johnny DeppWo Geschichten leben. Entdecke jetzt