Kapitel 22 - Gehirnwäsche?!

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Ich weiß nicht wann ich eingeschlafen bin aufjedenfall weckt mich der Geruch von chinesischen Nudeln wieder auf und ich bin sofort hellwach.
Johnny setzt sich gerade auf die Bettkante mit zwei Pappbehältern in der Hand wovon er mir nun einen gibt. Mir läuft bereits das Wasser im Mund zusammen obwohl ich kurz vorher erst das Croissant gegessen hatte.
"Das riecht fantastisch" schwärme ich und lehne mich gegen die Wand an der Kopfseite des Bettes.
"Gott sei dank. Ich hatte schon Angst ich hab das falsche bestellt" er lächelt und setzt sich neben mich. Dann stellt er den Fernseher auf irgendein Programm. Allerdings achte ich nicht wirklich darauf da ich sofort beginne meine Nudeln zu essen und mich danach gegen das Kopfende des Bettes sinken lasse. Ich habe das Gefühl wenn ich auch nur eine Nudel mehr esse würde ich platzen.
"Hat es geschmeckt?" fragt Johnny während er die Pappbehälter auf den Nachttisch stellt.
Ich nicke nur und lächele ihn an.
"Soll ich dich morgen zur Polizei begleiten?" fragt er nach einer Weile. Als er allerdings merkt wie ich zusammen zucke sieht er mich an und will fortfahren ich unterbreche ihn allerdings.
"Ich weiß nicht ob ich das morgen schon schaffe zur Polizei zu gehen" nuschele ich vor mich hin da ich Angst vor seiner Reaktion darauf habe das ich noch nicht zur Polizei möchte.
"Hey" er hebt mein Kinn an so dass ich ihn ansehen muss und nimmt dann meine Hand die mit dem Zipfel der Bettdecke spielt. "Nimm dir so viel Zeit wie du brauchst aber wenn du gehen möchtest ich bin für dich da ok?"
"Dankeschön. Johnny ich weiß nicht wie ich das alles je wieder gut machen soll. Ich hab so ein schlechtes Gewissen. Du tust so unglaublich viel für mich und ich kann dir nichts zurückgeben" ich sehe ihn entschuldigend an während er mit dem Daumen über meinen Handrücken streicht.
"Cathy ich bin mir sicher wir finden früher oder später was mit dem du das alles gutmachen kannst wenn du das unbedingt möchtest." er grinst schief und ich werde prompt rot "für jetzt will ich nur das du glücklich bist hörst du" sagt er dann ernster.
Ich nicke und schwinge dann ein Bein über ihm so dass ich auf seinem Schoß sitze, die Beine rechts und  links auf dem Bett und ihn ansehen kann.
"Ich bin glücklich solange du bei mir bist"
"Gut. Das ist das einzige was ich will" er schließt die Lücke zwischen uns und beginnt mich erst sanft dann immer leidenschaftlicher zu küssen. Ich rutsche noch näher zu ihm und er berührt vorsichtig meinen Rücken. Mich durchzuckt ein leichter Schmerz der allerdings sofort vergessen ist als er beginnt er meinen Hals und mein Dekoltée zu küssen .Ich stöhne leise als er mit seiner anderen Hand unter mein T-Shirt wandert und sie langsam auf meine Brust legt. Er hält kurz inne und sieht mich an. Seine Pupillen sind größer geworden, seine Augen sind fast schwarz und es steht ein Ausdruck von Verlangen in ihnen.
"Ich sollte jetzt besser zur Apotheke fahren und dir was für deinen Rücken holen bevor ich noch auf falsche Ideen komme und dir wehtue" er löst sich langsam von mir und schiebt mein T-Shirt wieder runter.
"Manno" ich setze ein gespieltes schmollen auf und er muss grinsen.
"Glaub mir ich will es auch aber da müssen wir noch warten. Ich will das dein erstes Mal perfekt wird." er legt eine Hand an meine Wange und küsst mich nocheinmal ganz leicht "oder zu mindest besser als meins" fügt er dann noch hinzu doch bevor ich nachhacken kann hat er sich bereits seine Schlüssel geschnappt und ist verschwunden.

Ich bleibe also das erste mal seit 2 Tagen alleine in der Wohnung zurück und beschließe endlich mal ein wenig produktiv zu sein und Johnny etwas arbeit abzunehmen. Ich gehe also runter in die Küche um das Geschirr zu spülen was noch in der Spüle steht und nehme mir dann einen Putzeimer den ich mit Wasser und Reinungsmittel fülle. Ich putze die beiden Bäder und ein bisschen durch die Küche bevor ich mich aufs Sofa fallen lasse. Dort stelle ich nach meiner Hausarbeitstour fest das mein Rücken noch ziemlich wehtut und das putzen es nicht besser gemacht hat. Naja zumindest mein Kreislauf ist wieder stabil und ich habe nicht mehr dieses furchtbar schlechte Gewissen ich hier in Johnnys Haus sitze und nichtmal irgendetwas mache um im Haushalt zu helfen.
Ich sitze also auf seinem Ledersofa und versinke in meine Gedanken. Ich habe mich seit ein paar Tagen nicht mehr geritzt oder mir in irgendeiner anderen Weise wehgetan. Das ist bei mir wirklich sehr selten. Obwohl ich wahrscheinlich die schlimmste Zeit meines Lebens durchmache habe ich in der letzten Zeit ziemlich gut durchgehalten und um mal ehrlich zu sein liegt das einzig und allein an Johnny. Er ist immer für mich da wenn ich ihn brauche und kommt immer zur richtigen Zeit um mich von blöden Ideen abzuhalten. Ich wollte ihm dafür unbedingt etwas zurückgeben aber ich kannte ihn leider nicht gut genug um zu wissen was er so mochte oder sich wünschte.
Plötzlich fällt mir ein das ich schon seit Stunden nicht auf mein Handy geschaut hatte. Ich renne die Treppen hoch ins Schlafzimmer und ziehe mein Handy unter dem Kissen hervor und sehe bereits wie das kleine Lämpchen blinkt das mir anzeigt das ich eine Nachricht habe. Beim anschalten des Displays bemerke ich allerdings das es 10 verpasste Anrufe und 15 Whatsapp Nachrichten sind. Alle von meiner Mutter.
Ich fange an mich schuldig zu fühlen das ich nicht rangegangen bin oder geantwortet habe. Auf der anderen Seite habe ich meiner Mutter aber immernoch nicht verziehen was sie getan hat. Ich öffne also die Nachrichten um wenigstens nachzuschauen was meine Mutter von mir wollte.
"Cathy es tut mir leid...", "Melde dich bitte", "Ich mache mir Sorgen", oder "Geht es dir gut" lautet der Inhalt der meisten Nachrichten. Ich stehe im Zwiespalt mit mir selbst. Einerseits will ich ihr nicht antworte sie hat es schließlich mehr als verdient sich ein paar Tage Sorgen zu machen andererseits wird sie irgendwann nach mir suchen so wie ich meine Mutter kenne und dann wird sie zu Isabelle fahren und feststellen  das ich dort nicht bin. Mir bleibt also nichts anderes übrig als sie anzurufen wenn ich nicht will das das mit Johnny rauskommt. Ich wähle also ihre Nummer. 3 Freizeichen dann nimmt sie ab.
"Cathy. Oh gott sei dank dir geht es gut. Weißt du eigentlich was ich mir für Sorgen gemacht habe? Warum rennst du denn einfach weg was soll das?" Ich bereue es direkt sie angerufen zu haben. Diese Fragen können doch unmöglich ihr ernst sein.
"Hast du das wirklich gefragt?" sage ich kühl. Eine Begrüßung spare ich mir.
"Ja ich verstehe dich in letzter Zeit nicht mehr was ist nur..."
"Nein..., nein!" unterbreche ich sie "Ich verstehe dich nicht. Es hat keinen Sinn mit dir zu reden du verstehst es ja doch nicht. Mein Vater schlägt mich grün und blau und du siehst es immer noch nicht ein. Was ist denn nur falsch mit euch allen? Was für Drogen mischt der dir eigentlich unter den Tee verdammt noch mal?"
"Fräulein so redest du nicht mit deiner Mutter. Dein Vater hat ernsthaft versucht mit dir zu reden aber du lässt ihn ja garnichts erklären"
"Ach fahrt zur Hölle" zische ich und lege auf. Ich schmeiße mein Handy aufs Bett und sinke auf die Knie. Ich dachte es könnte nicht mehr schlimmer werden aber ich hatte mich geirrt. Er hat meine Mutter einer totalen Gehirnwäsche unterzogen sie ist nicht mehr dieselbe. Dabei war sie so kurz davor von ihm loszukommen. Ich stütze meinen Kopf in die Hände und beginne hemmungslos zu schluchzen.

Like you never felt before | FF Johnny DeppWo Geschichten leben. Entdecke jetzt