Chapter IV

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Am Montag hatten wir Sport. Ich spielte wieder vor meine Sporttasche vergessen zu haben und ignorierte das Gemeckere meiner Sportlehrerin. Lässig setzte ich mich auf die Bank.
Während die anderen sich einliefen und dehnten schloss ich meine Augen.

Ich hatte die Nacht nicht schlafen können, nachdem ich realisiert hatte, dass Jimin meinen Wohnort kannte. Also hatte ich wieder zum Alkohol gegriffen. Nach einiger Zeit konnte ich nicht mehr stehen ohne umzukippen. Das war der Moment, an dem ich mich hinlegte und versuchte zu schlafen, allerdings lag ich bis um 5 Uhr morgens wach.

Plötzlich spürte ich etwas hartes an meiner Wange, was mit voller Wucht auf meinen Kopf zuraste und mich von der Bank beförderte. Ich sah verschwommen, dass vor mir Blut lag. Das einzige was ich noch mitbekam war, dass meine Lehrerin zu mir kam und versucht hatte mit mir zu reden.

Als ich im Krankenzimmer wieder aufwachte tat mein Kopf doppelt so sehr weh, wie heute morgen. "Aish", fluchte ich und guckte verwirrt durch den steri gestalteten Raum. Niemand war da. Nichtmal Taehyung oder Jungkook.

Ich richtete mich auf, nahm meine Tasche und ging, mir mit der Hand den Kopf haltend, aus dem Raum. Es kostete mich Überwindung nicht zu weinen, aber ich schaffte es und ging in das Klassenzimmer, in dem alle bereits Unterricht hatten.

"Mrs Min, Sie sind spä-
Oh, was ist mit Ihnen denn passiert?", fragte  Mrs Koh. "Weiß ich selbst nicht so genau", antwortete ich. Alle schauten mich an, als hätte ich etwas verbrochen, als ich mich auf meinen Platz setzte. "Was? Habt ihr keine Aufgaben?", zischte ich genervt mit einem Hauch Enttäuschung, dass niemand da gewesen war um nach mir zu gucken.

Als ich nach dem Unterricht die Cafeteria betrat wurde alles still. An jedem Tisch, an dem ich mich setzen wollte, waren alle weggegangen, selbst Taehyung, Yoongi und Jungkook. Ich runzelte die Stirn. Mein Kopf tat immer noch weh, insofern tat mir die bedrückende Ruhe gut.

Der Junge von gestern kam und setzte sich gegenüber von mir. "U- und... bist du auch allein?", sagte er lächelnd. Ich nickte und starrte über ihn hinweg. "Hier", lächelte er warm und schob mir vegetarische Wurst rüber. "Woher weißt du, dass ich Vegetarier bin?", fragte ich, "Und warum schenkst du mir Essen?"

"Keine Ahnung, ich mag dich." Er grinste und schob seine runde Brille hoch. Ich schaute ihn ungläubig an, bedankte mich aber und steckte sie ein.

"Mein Name ist übrigens Hoseok."
"Freut mich", sagte ich trocken. Ich hatte keine Lust, mit irgendwem zu reden. Ich wollte nur mit Taehyung und Jungkook an einem Tisch sitzen und ihnen zuhören, was sie am Wochenende gemacht hatten, wie sonst auch immer.
Mit einem Mal fühlte ich mich so schwach und kraftlos. Von einem auf den anderen Tag wurde ich von allen betrogen und jeder hatte sich abgeschottet. Dass Yoongi das irgendwann tun würde war mir klar. Es tat mir trotzdem weh.

• • •

"Hey, hey, Süße."
Jimin klappte meinen Spind zu, dass ich gerade noch rechtzeitig meine Hand rausziehen konnte.

Ich schaute ihn nicht an und wollte mich umdrehen und einfach nur weg, aber er griff mein Handgelenk und zog mich in die Abstellkammer. "Was willst du?", fragte ich.
"Möchtest du nicht auch mal deine Miete bei mir bezahlen?", fragte er und grinste schmutzig. "Was?", fragte ich desinteressiert. Er holte sein Handy aus der Jackentasche und zeigte mir ein Bild. Darauf war ein Mädchen zu sehen, was aussah als würde es sich prostituieren.
"Und wer soll das Mä-"

Ich brach meinen Satz ab, als ich realisierte, dass ich das war.

"Jimin! Gib mir dein Handy!", sagte ich panisch und versuchte danach zu greifen, aber drückte mich mit einer Hand an die Wand, in der anderen hielt er sein Handy weit weg von mir. Wären meine Schmerzen nicht so groß gewesen, hätte ich ihn geschlagen, gehauen und alles mögliche gemacht.
"Teia, selbst wenn du es löschen würdest. Jeder hat dieses Bild bereits auf seinem Handy", grinste er dreckig und steckte sein Handy in seine Tasche.

Das war der Grund, weshalb sich alle so komisch benommen hatten.

Ich spürte wir die Tränen in mir aufstiegen. Er ließ mich los, weshalb ich die Wand runterglitt, meine Beine an die Brust zog und mein Gesicht in meinen Händen vergrub. Mein kompletter Körper fing an zu zittern, ich stieß ein lautes Schluchzen aus, als meine Träne tausendfach an meinen Wangen runterliefen.

"Tschüß", sagte Jimin siegesbewusst und ging aus der Kammer. Abschließend trat er gegen die Tür.

Den nächsten Unterricht, und die letzten zwei Stunden, legte ich meinen Kopf auf die Bank und weinte komplett durch. Jungkook schaute angeekelt auf mich herab, als ich meinen Kopf kurz anhob um nach Taschentüchern zu suchen.

• • •

Nach dem Tag endlich vorbei war schloss ich mich in meiner Laube ein und vergrub mich in meinen 5 Decken. Ich rollte mich zusammen, meine Tränen liefen wie Wasserfälle.
"Deine Eltern hatten recht", murmelte ich zu mir selbst.

Bastard: schnuckel, kommst du heute zur arbeit deine stammkunden sind da, du bekommst 20 €

Ich linste auf mein Handy und fing döller an zu weinen.

20€ waren viel, warum sollte ich es nicht machen?

• • •

Er legte meinen Kopf in seine Hände und fing an mich zu küssen.
Als ich im späteren Verlauf vor nicht vorhandener Konzentration nicht das tat, was er wollte, fing er an mich mit seinem Gürtel zu schreiben. Ich schrie vor Schmerzen, aber nicht lange, denn er hielt meinen Mund zu und machte weiter. Die Tränen flossen, als mein gesamter linker Arm anfing zu bluten. Mein gesamter Kopf tat weh, meine Nase fing wieder an zu bluten, weshalb er mich noch weiter bestrafte.

Im Austausch für mein Leid erhielt ich die 20 €.

Als ich zu Hause ankam fing ich direkt an zu weinen und kippte mir 3 Flaschen hinter.

Sie hatten recht.

Change \ BTS JiminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt