Kapitel 10

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Ich bin doch nicht wie geplant nach unten gegangen, als ich die Leute unten feiern gesehen habe konnte ich einfach nicht mehr, es ist alles noch so frisch, deshalb beschloss ich doch in mein Zimmer zu gehen.

Im Zimmer angekommen sinke ich langsam die Tür hinab.

Ich kann das was ich gerade gesehen habe einfach nicht glauben...Dad und Steve...Steve und Dad...Dad und Steve.

Je öfter ich es wiederhole desto schlechter wird mir.

Warum und wie konnte Dad das nur tun?!

Ich habe ihn mein Leben lang für ein Held gehalten, aber jetzt glaube ich weniger daran dass er ein Held ist.

Plötzlich hämmert jemand gegen die Tür.

,,Ashley...Ashley bist du da drin?" Allein an der Stimme erkenne ich wer das ist, und das ist der letzte Person von dem ich was hören möchte.

Deshalb beschließe ich einfach nicht zu antworten. ,,Ashley ich weiß dass du da drin bist..."

,,Wenn er doch so schlau ist und weiß dass du hier drin bist warum fragt er dann ob du hier drin bist."unterbricht ihn meine wie ich es nenne ,,innere Stimme".

Ich habe das mit der inneren Stimme von eine Freundin von mir, Emma.
Ich war eine Zeitlang mit ihr im Yoga Kurs, und da brachte sie mir das mit der Inneren Stimme bei.

Eigentlich sollte sie als innere Kraft und Ruhe funktionieren, aber meine klappt aus unerfindlichen Gründen nicht, meine innere Stimme sorgt eher für Unruhe

,,Okay Ashley dein Schweigen nehme ich dann mal als Ja an...aber eine Bitte habe ich, sei bitte nicht zu hart zu ihr" höre ich mein Vater leise sagen es ist schon fast ein flüstern, aber kein normaler, es ist diese die einem sagt dass man niedergeschlagen ist, dass man aufgegeben hat, aber warum?

Warum hat Dad denn plötzlich so ein Stimmungswechsel.

Und zu wem soll ich nicht zu hart sein?

Hat er etwa etwas wichtiges gesagt was ich nicht mitbekommen habe?
So wie ich mich kenne bestimmt. Fast fühle ich mich schlecht weil ich ihm nicht zugehört habe, aber dann errinnere ich mich an den Kuss...den Verdammten Kuss, warum heute, ausgerechnet an deren Hochzeitstag.

Ich merke wie mir Tränen in die Augen steigen und bald fließen sie schon runter.

,,Ashley rede mit mir...bitte" bettelt mein Dad. Es folgen dann ein paar Minuten schweigen. 

,,Ich gehe dann mal wenn du nicht mit mir reden willst" flüstert mein Dad.

Ich bleibe weiterhin still weil er eine Antwort von mir nicht verdient hat, bis ich dann die leisen, rhythmischen Schritte meines Dads höre, als er geht.

Wieder fange ich an zu weinen als ich an die gemeinsame Zeiten von meinen Eltern denke.

Ich weiß noch wie sie sich zum ersten mal vor meinen Augen geküsst haben und wie angeekelt ich damals noch war, aber mittlerweile war es schon etwas alltägiges.

Hat er uns alle bloß etwas vorgespielt? War er schon die ganze Zeit schwul? Meine Gedanken werden unterbrochen als die Tür plötzlich auf gerissen wird.

Ich falle nach hinten weil ich mich beim sitzen an die Tür gelehnt habe.

Warum wollte Mum unbedingt Türe die von außen aufgehen. Ich gucke wütend zur Person die die Tür so dramatisch aufreißen musste.

Ich höre dann wie die Person dazu noch unverschämt lacht. Am Lachen erkenne ich sofort dass das Jessica ist.

Als ich sie sehe fange ich wieder zu weinen an, weil sie auch so viel mit meiner bald zerstörten Familie zu tun hatte.

Ich stehe vom Boden auf und laufe ihr in die Arme weil ich einfach Trost brauche.

Sie kippt völlig überrumpelt von meiner Aktion  leicht nach hinten, aber bald umarmt sie mich fest und flüstert mir tröstende Worte in die Ohren, wie zum Beispiel ,,Alles wird besser werden" oder ,,Hey ich bin für sich da", und das obwohl sie nicht mal weiß warum ich weine.

Deswegen ist Jessie einfach einer meiner besten Freundinnen.

Als ich mich später etwas beruhigt habe setzten wir uns auf meinem Bett.

,,Wer ist der Wichser den ich gleich umbringen muss?"fragt Jessie.

Ich weiß nicht ob sie nur ein Witz reißen wollte oder ob das ernst gemeint ist deswegen frage ich 

,,Willst du gleich wirklich mein Dad und..." weiter komme ich nicht denn es fällt mir schwer den Namen vom Mann mit dem mein Dad uns, meine Mum und mich betrogen hat auszusprechen.

,,Dein Dad und wer?!" fragt Jessie leicht aggressiv.

,,Und St...Steve willst du beide wirklich u...um...bringen?."frage ich schluchzend.

,,Hä wie, dein Dad und Steve, was haben die denn miteinander zu tun?"fragt Jessie verwirrt.

,,Leider mehr als du denkst."antworte ich traurig. Mein Blick ist auf den Boden gerichtet. Als ich zu Jessie gucke sehe ich wie sie hilflos versucht raus zufinden was meine Dad und Steve mitander zu tun haben könnten, was dazu, noch mehr ist als sie denkt.

Nach einer langen Schweigepause fragt sie frech ,,Okay ich geb auf, was hat dein Dad mit Steve zu tun das mehr ist als ich denke?"

Dass sie das frech fragt  wundert mich nicht, denn so ist Jessie nun mal. Ich weiß nicht ob ich Jessica den Vorfall erzählen soll oder nicht, weil Jessics nicht so gut darin ist Geheimnisse für sich zu behalten.

 Aber anderseits kann sie auch sehr gut trösten, soll ich es ihr sagen oder nicht? Ich beschließe es ihr...

Der Tag Der Alles VeränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt