Kapitel 2

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~In der Stadt~
,,Nein Ash du kannst deinen Eltern doch keine Reise als Hochzeitstag-Geschenk buchen."sagt Dennise kopfschüttelnd.
Ich weiß dass eine Reise nach Hawaii schon etwas teuer ist, aber ich möchte meinen Eltern etwas schönes und Einzigartiges kaufen, etwas wo sie mal Zeit für einander haben.
Ich hab nämlich schon seit einpaar Wochen das Gefühl, dass meine Eltern sich immer mehr von einander entfernen, da sie sich außer zum schlafen und manchmal zum frühstücken kaum noch sehen. Ehrlich gesagt lebt zur Zeit jeder sein eigenes Leben und weiß von den anderen kaum etwas, wegen all diesen Gründen möchte ich meinen Eltern eine Reise nach Hawaii buchen...auch wenn es teuer ist.
Und genau das beschließe ich Dennise zu sagen.
,,Dennise, ich weiß dass eine Reise nach Hawaii teuer ist, aber ich habe ja noch mein Sparbuch und notfalls kann ich ja auch teil von meinem College - Geld dazu tun."versuche ich Dennise zu überzeugen.
,,Ash hör mal ich weiß dass du auf dein Sparbuch mittlerweile viel Geld hast, aber ich finde das Geld kannst du schon für etwas naja wie soll ich es sagen..." Dennise zögert einen Moment bevor sie weiter spricht "...Für etwas wichtigeres als für ein Geschenk verwenden kannst."sagt Dennise zögernd.
Ich weiß dass Dennise das gut meint, aber trotzdem kann ich das was ich gerade höre nicht glauben, Dennise kann mir doch nicht ernsthaft erzählen dass meinen Eltern etwas gemeinsame Zeit schenken zu wollen unwichtig ist.
,,Entschuldigung bitte was?!..."schreie ich sie an ,,...du kannst mir doch nicht erzählen dass meinen Eltern gemeinsame Zeit schenken zu wollen unwichtig ist, weißt du wie oft sie sich in der Woche sehen?!..."frage ich rhetorisch,,... noch nicht mal mehr als drei Stunden, und sie entfernen sich durch ihre beschissenen Jobs immer mehr von einander, meine Mum wusste letztens nicht mal dass mein Dad wegen Bauchschmerzen beim Arzt war, weil sie dachte dass er wahrscheinlich wieder bei der Arbeit wäre, und ihr hat die Tatsache dass sie das nicht wusste nicht mal gestört, aber weißt du was, meine Eltern gemeinsame Zeit zu schenken ist unwichtig!"während ich diese Worte im wahrsten Sinne des Wortes raus schreie, merke ich wie mir Tränen in die Augen steigen und bald schon runter fließen, vor mir steht eine schockierte Dennise mit offenem Mund.
Anscheinend kann sie nicht glauben dass ich die ganze Zeit solche Gefühle in mir verschlossen hatte, ich eigentlich auch nicht...naja doch einbissen denn ich habe wenn mich meine Mum oder Dad gefragt haben wie es mir geht immer gelogen und gesagt mir ginge es gut.
,,Oh nein Ashley es tut mir ja soo leid, du armes Ding..."sagt Dennise sarkastisch und legt dabei ihre Hände dramatisch aufs Herz. ,,...es tut mir leid dass ich dir gesagt habe dass du lieber dein Geld sparen sollst, weil du nie weißt wann du es brauchen kannst, und was Eltern angeht was soll ich denn sagen? Meine lassen sich scheiden nach all die mühe die wir uns gegeben haben sie zu überreden sich nicht scheiden zu lassen, mein Vater wird vielleicht das Sorgerecht für uns bekommen, weil er mehr Geld verdient als meine Mutter. Meine Mum hatte außer mein Dad und uns Kinder niemand, und jetzt verliert sie plötzlich alles, weißt du wie weh dass alles tut?!"nun weint Dennise auch. Die Reiseführerin kommt auf uns zu.
,,Entschuldigung aber hier müssen Sie stehts Ruhe bewahren, auch wenn es eine Reisebüro ist."sagt uns die Frau freundlich.
Ich bin Viel zu sehr mit meinen Gedanken und Dennise anstarren beschäftigt um die Frau zu antworten sprich zu bemerken.
Dennise anscheinend auch.
Als keiner die Frau antwortet, geht sie kopfschüttelnd und mit einem letzten herabwürgenden Blick weg. Obwohl das schon ziemlich offensichtlich war, kann ich es nicht glauben dass sich die Eltern von Dennise tatsächlich scheiden lassen, ich kann es aber auch nicht glauben dass wir uns gerade wegen eine Reise all diese Sachen erzählt haben, aber so läuft dass nun mal mit mir und Dennise, wir erzählen uns immer durch den unwichtigsten Sachen die aller wichtigsten.
Da ich meine Reaktion von vor zwei Minuten übertrieben finde beschließe ich mich bei Dennise zu entschuldigen.
,, Es tut mir leid dass ich ausgerastet bin vorhin,und ist das die Sache die du mir später erzählen wolltest?"frage ich Dennise.
,,Ja ist es, und es tut mir leid dass ich dir ein Rat gegeben habe."sagt Dennise lachend.
Wir wischen uns die Tränen aus den Gesichtern.
Ehrlich gesagt habe ich kein Lust mehr die Reise zu buchen.

~Ungefähr zwei Stunden und zwölf Läden später~

Ich habe nach zwei Stunden vergebliche Suche auf ein Geschenk für meinen Eltern kein Lust mehr weiter zu suchen, eigentlich liebe ich es shoppen zu gehen aber, nicht wenn ich ein Geschenk für andere kaufen muss und dabei keinen Schimmer habe was ich kaufen könnte.
Ich habe wahnsinnigen Hunger und mein Magen fängt an zu knurren, ich hätte schon Lust Pizza zu essen aber wir müssen zusehen dass wir mit den Geschenken voran kommen, da es langsam dunkel wird.
,,Lass uns mal eine Pause machen und in irgendeinen Pizzeria oder so gehen, ich habe Hunger und meine Füße tun mir weh."meckert Dennise, als ob sie meinen Gedanken lesen könnte.
Wir gehen in unseren Lieblings Pizzeria und bestellen uns unsere Pizzen,nachdem wir uns einen gemütlichen Platz am Fenster ausgesucht haben.
Ich nehme wie immer Salami Pizza, während Dennise ein Pizza für Fleischliebhaber bestellt.
Nachdem wir fertig gegessen haben, gehen wir zur Galeriakaufhof um dort zwei Gutscheine für meine Eltern zu holen.
Wir haben uns letztendlich für Gutscheine entschieden, da sie erstens nicht zu teuer sind und meine Eltern sich zweitens mit den Gutscheinen das holen können was sie wollen.

~Zuhause~

Als ich zu Hause bin, bin ich erstmal überrascht als ich jeden im Haus sehe, bis mir einfällt dass die Party schon morgen ist, und als ich sehe dass das Haus schon fertig geschmückt ist und schon einige Gerichte auf den riesigen
Tisch stehen, bekomme ich ein schlechtes Gewissen weil ich nicht mitgeholfen habe.
,,Wo warst du schatz und warum kommst du erst jetzt nach Hause, ist das jeden Tag so?"fragt mich meine Mum neugierig und mit überraschend gute Laune.
,,Ich musste etwas mit Dennise besorgen."antworte ich meine Mum.
,,Ooh..."höre ich meinen perversen Bruder Jaden sagen ,,...was musstet ihr euch denn besorgen?"fragt er mit tiefer stimme und betont dabei das besorgen. Ich und meine Mum gucken ihn angewidert an und verdrehen gleichzeitig mit unsere Augen worüber wir dann lachen müssen.
Jaden stand schon immer auf Dennise, aber Dennise stand nie auf ihn, er gibt immer mir die Schuld dafür dass sie nicht auf ihn steht. Aber ehrlich gesagt stimmt das auch. Er ist zwar hübsch und wie die Mädchen aus seiner Schule sagen ,,ein Verdammter S*xgott", aber ich kenne meinen Bruder und weiß dass er der typische Player und Herzensbrecher ist, vor den alle Mütter die Töchter warnen und die Väter am liebsten die Kronjuwelen abschneiden und an Hunden verfüttern würden ist.
Er hatte bisher nur zwei Beziehungen die aber nicht mal drei Wochen gehalten haben, sonst habe ich das Gefühl dass er jeden Tag neue Mädchen nach Hause schleppt.
Meine Eltern haben früher immer alles versucht um Jaden zur Vernunft zu bringen, aber sie haben nach einen Monat Hausarrest, zwei Wochen Hausarbeit, drei Wochen Technik Verbot und noch mehr schlimmere Strafen aufgegeben.
,,Ashley du bist ja auch endlich da."ruft mein Dad fröhlich in die Runde.
,,Hi dad."rufe ich ihn mindestens genauso fröhlich zu, die Launen von meinem Dad sind immer ansteckend, wenn er gut gelaunt ist ist man auch gut gelaunt, wenn er schlechte Laune hat, hat man auch schlechte Laune.
Plötzlich tritt ein Gestalt hinter meinem Dad hervor, es ist Steve, er ist der neue Assistent von meinem Dad, sie hängen zur Zeit ziemlich oft ab, Steve ist immer da wo mein Dad ist, im Wohnzimmer, im Auto, manchmal wartet er sogar vor dem Badezimmer auf ihn.
,,Na Ash wie geht's?"fragt mich Steve, er hat für uns alle einen Spitznamen, Anfangs habe ich mich immer dagegen gewehrt dass er mich so nennt aber ich habe es schon aufgegeben.

~4 Stunden später (In Ashleys Zimmer)~

Ich ziehe mir einen gemütlichen Einhorn Schlafanzug an, nachdem ich mich abgeschminkt und frisch gemacht habe.
Heute war einen sehr anstrengenden Tag.
Wir haben alle später noch den Garten für die Party dekoriert und danach noch was leckeres zusammen gegessen.
Jaden musste aber noch zu seinen ,,Freunden" um ,,Hausaufgaben" mit ihnen zu erledigen, keiner hat ihm die Ausrede abgekauft, aber weil wir alle so gute Laune hatten und Vorfreude auf morgen hatten, sagten wir gar nichts zu seinen bescheuerten Ausrede und meine Eltern ließen ihn sogar noch so spät raus gehen mit den Vorwand dass er ,,Schon ziemlich groß und Verantwortungsbewusst ist." das ich nicht lache.
Steve musste später noch mit Dad in seinen Büro noch ein paar wichtige Dokumente holen, sie fragten Mum ob sie mitgehen wolle , aber weil Mum müde war ging sie nicht mit und ging genauso wie ich erstmal duschen.
Ich telefoniere noch vor dem schlafen gehen mit Dennise und finde raus dass es feststeht dass sie morgen nicht zur Party kommen kann was ziemlich schade ist, denn sie hatte sich schon die ganze Woche darauf gefreut mal teures Wein zu trinken, Kavier zu probieren und sich mal erwachsen zu fühlen statt wie ein kleines Kind dass immer kontrolliert wird.
Es ist 00:36 als ich endlich einschlafe, morgen muss ich mich bevor ich aus dem Haus gehe schminken, sonst bin ich nämlich ,,Frau der Ringe".

Der Tag Der Alles VeränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt