Unruhig kaute ich auf meiner Unterlippe herum.
Mia hatte angefangen, sich mit Louis zu unterhalten, nachdem dieser sich neben mich gesetzt hatte. Nahe. Zu nahe.
Vorsichtig rückte ich meinen Stuhl etwas von ihm ab, was ein hässliches Quitschen verursachte. Toll gemacht, Harry. Total unauffällig.
Kurz unterbrach Mia irritiert ihren Redefluss, setzte ihn dann aber fort, als sei nichts gewesen.Gerade entspannte ich mich etwas, als ich eine Hand auf meinem Bein spürte. Mit sanften Bewegungen streichelte sie das Bein, welches an den berührten Stellen sofort anfing zu kribbeln.
Mein Blick schoss erst zu der Hand, ehe er dem Arm folgte und schließlich auf Louis' Gesicht verweilte. Dieser ließ sich nichts anmerken, sondern hörte Mia immer noch aufmerksam zu.
Verdammt, was sollte das?!
Das konnte er doch nicht machen!Die Hand kam meiner Körpermitte immer näher, doch ehe sie diese erreichen konnte, packte ich Louis' Handgelenk und hielt es fest. So nicht, mein Freund.
"Mia... Könntest du vielleicht Niall suchen gehen? Ich wollte ihn noch etwas fragen..."
Der Rauswurf hätte nicht deutlicher sein können. Das wusste ich, das wusste Louis. Und Mia auch.
Trotzdem stand sie auf und verließ die Küche, nicht ohne mir einen vielsagenden Blick zuzuwerfen.
Was dieser allerdings sagen sollte, wusste ich nicht."Harry... Ich muss dir etwas sagen."
Louis drehte sich zu mir um und sah mir fest in die Augen.
"Ich danke dir wirklich dafür, dass du mir gestern so lange zugehört hast und meine ganzen Schwärmereien ausgehalten hast. Ich..."Gespannt hing ich an seinen Lippen. Tief in meinem Innersten hoffte ich, dass er den Satz mit 'liebe dich' beendete. Das dies vollkommen unlogisch war, war mir allerdings durchaus bewusst. Er hatte ja den gesichtslosen Fremden.
Kurze Zeit später machte ich mich immer noch völlig perplex auf den Heimweg. Mia war nicht mehr aufgetaucht, und nach Louis Worten hatte ich wohl zu lange nichts gesagt, da er irgendwann aufgehört hatte, mich erwartungsvoll anzustarren und stattdessen aufgestanden und durch die Tür verschwunden war.
Schließlich hatte ich mich dann auf den Heimweg gemacht. Ich war mir unsicher, ob ich nach seinem letzten Satz heute Abend auf der Party auftauchen sollte.
Ob ich ihm sagen sollte, wer hinter der Maske steckte. Vielleicht sollte es nicht sein, kam mir in den Sinn. Bis jetzt war ich ja jedes Mal unterbrochen worden, wenn ich ihm die Wahrheit sagen wollte.Andererseits war es einen Versuch wert. Schließlich konnte er ja nichts anderes tun als meine Gefühle abweisen. Hoffte ich zumimdest. Denn ich war mir ziemlich sicher, wenn er wollte, könnte er mir mein Leben noch mehr zerstören als es ohnehin schon war.
Frustriert pfefferte ich den Lappen, mit dem ich bis gerade eben die Fenster von Zayns Zimmer geputzt hatte, in den Putzeimer. So kam ich nicht weiter.
Endlose Stunden später stand ich dann doch wieder mit Maske und grünem Tuch in der Villa.
Liam hatte mich wieder vor seiner Mutter gedeckt und ich hoffte, sie würde niemals herausfinden, dass Liams Hobbyraum im Keller einen zweiten Ausgang hatte, der in den Garten führte.
Aber da sich das Stiefmonster eher selten bis gar nicht ins Untergeschoss wagte, war diese Entdeckung wohl relativ sicher vor ihr.
Entschlossen ging ich auf die Treppe zu. Irgendwann am späten Nachmittag hatte ich einen Plan gefasst.
Würde er gelingen, war alles gut.
Wenn nicht... tja, dann konnte ich wohl in ein fernes Land auswandern und mich nie wieder einer Menschenseele zeigen.Als ich die letzte Stufe erklommen hatte, sah ich mich vorsichtig um. Alles war still bis auf ein knutschendes Pärchen links von mir.
Ich wollte gerade weitergehen, da fiel mir auf, wer dieses sich die Zungen gegenseitig in den Hals schiebende Paar war.
Niall und Zayn.
Oha. Na da gingen ja zwei zur Sache.
Hatte Blondie es also doch geschafft, seinen Traumprinzen von sich zu überzeugen.Möglichst unauffällig schlich ich an ihnen vorbei, die Türen zählend, bis ich zu Louis' Zimmer kam.
Ich drückte die die Türklinke nach unten, um das Zimmer zu betreten, doch... nichts. Abgeschlossen.
Verdammt.Natürlich war sein Zimmer abgeschlossen, wenn er nicht wollte, dass es irgendeiner während der Party verwüstete.
Frustriert ließ ich meinen Kopf gegen die Tür fallen.
Nur dieses simple Stück Holz hinderte mich an meinem - zugegeben nicht ganz durchdachten - Plan."Harry?", hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir.
Langsam drehte ich mich um.
"Mia... Hi."
Ein unsicheres Lachen meinerseits.Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte. Schließlich schuldete ich ihr noch eine Erklärung.
"Was machst du denn hier, Harry? Du weißt doch, dass das Louis' Zimmer ist."
...
"Oh... Deswegen.".
"Ja", sagte ich, als würde das alles erklären. Was es nicht tat. Offensichtlich.
"Das Zimmer ist abgeschlossen, wie du wahrscheinlich bemerkt haben solltest. Ich könnte dir helfen. Aber ich will wissen, was es mit dieser Maske auf sich hat und was das vorhin in der Küche sollte. Ich meine, "könntest du vielleicht Niall suchen gehen? Ich wollte ihn noch etwas fragen..."
Was sollte das denn?! Da hätte er mich doch gleich richtig hinauswerfen können!"Betreten sah ich zu Boden.
"Das ist -"
"Komm mir jetzt nicht mit 'Das ist kompliziert.'! Ist mir egal. Ich will eine Erklärung, und zwar pronto!"
Wow, ich hätte nicht gedacht, dass Mia so herrisch sein könnte.
"Ehm.. Tja. Wie erkläre ich das jetzt am besten? Die Kurzfassung ist, dass ich die Maske von nem Zwerg habe. Sie sorgt dafür, dass man mich nicht erkennt...? Glaube ich zumindet. Und das scheint zu funktionieren, also... nun ja, habe ich mich auf die Party gechlichen, auf der ich gar nicht sein dürfte. Und hab mit Louis getanzt, der mich natürlich auch nicht erkennt. Dann wurde ich zum Putzen verdonnert und den Rest kennst du ja irgendwie. Und das in der Küche würde ich gerne noch für mich behalten, weil ich selber noch nicht sicher bin, was es zu bedeuten hat. Deswegen wollte ich in Louis' Zimmer."
"Aha."
"Wenn du mir nicht glaubst, frag Liam. Er kann dir die Geschichte bestätigen."
Sie nickte nur und sah mich skeptisch an. Dann schob sie mich wortlos beiseite und schloss Louis' Zimmertür auf.
"Wehe, du lässt jemand anderen hier rein außer Louis!", drohte sie mir noch halb im Ernst ehe sie sich umdrehte und verschwand.
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Cinderella mit 1D (Larry)
FanfictionHarry lebt bei seiner Stiefmutter und deren Söhnen Zayn und Liam. Während Liam eigentlich ganz nett zu sein scheint, sind Zayn und seine Mutter die reinsten Sklaventreiber. Harry muss die Hausarbeiten erledigen und darf sich auch sonst um alles kümm...