Putzaktionen

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Verwirrt starrte ich erst die Villa und dann meine Stiefmutter an. War das ihr Ernst? Erst wollte sie mich nicht auf die Party lassen und dann schickte sie mich zu den Tomlinsons zum putzen? Wo blieb hier bitte die Logik?!

Seufzend folgte ich dem Monster, als es die Steintreppen der Villa emporstieg.

"So, da drinnen wartet jemand auf dich, der dir zeigt, was du zu tun hast. Ich hoffe für dich, dass du deine Arbeit zufriedenstellend erledigst und um Mitternacht wieder zu Hause bist. Wenn ich auch nur den Hauch einer Beschwerde höre, sind Mahlzeiten für die nächste Zeit gestrichen", sprach's und machte einen Abgang - nicht, ohne schon wieder zu telefonieren, versteht sich.

Ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich die Türklingel drückte.

Kurze Zeit später machte mir ein Mädchen auf, das ungefähr in meinem Alter sein musste.

"Hey, du musst Harry sein. Komm rein. Ich finde es richtig nett von dir, dass du uns beim Putzen helfen willst. Ich bin übrigens Mia."

Mia war doch das Mädchen, von dem Liam gesprochen hatte. Automatisch schaute ich sie mir genauer an.

Grüne Augen und etwa hüftlanges, rotes Haar. Nicht die Größte, aber sie hatte ein freundliches Gesicht und war mir auf Anhieb sympatisch. Ich konnte Liam verstehen. Wäre ich hetero, hätte ich mich wahrscheinlich sofort in sie verliebt. War ich aber nicht - zum Glück, meiner Meinung nach.

Mia führte mich durch den Saal, in dem ich letzte Nacht mit Louis getanzt hatte. Ohne die vielen Menschen wirkte er noch größer. Er war überraschend sauber. Eigentlich hatte ich gedacht, ihn jetzt aufräumen zu müssen, doch anscheinend war dies nicht der Fall.

Plötzlich hörte ich ein Lachen.

"Kommst du, oder willst du da Wurzeln schlagen? Ich weiß der Saal ist echt beeindruckend, mir ging's das erste Mal nicht anders, aber wir müssen jetzt wirklich weiter. Du müsstest es eigentlich wissen, aber gestern fand hier eine Party statt, die heute Abend weiter gehen soll. Bis dahin muss auch der erste Stock wieder auf Vordermann gebracht werden. Die Übernachtungsgäste waren... nicht gerade leise, was ihre nächtlichen Tätigkeiten angeht, also weißt du ja, auf was du dich gefasst machen musst. Wie dem auch sei. Ich zeig dir jetzt, wo die Putzsachen sind, dann können wir anfangen. Am besten übernimmst du die Zimmer auf der linken Seite des Flures und ich die auf der rechten Seite."

Als wir besagten Flur betraten, staunte ich erst mal nicht schlecht. Ich wusste nicht, wie lang er war, aber ich glaube ich wollte es auch gar nicht wissen. Für meinen Geschmack reihten sich viel zu viele Türen aneinander. Aber jedem das seine.

"Gut, lass uns anfangen."

Als ich anfing, das erste Zimmer von leeren Alkoholflachen - waren alkoholhaltige getränke nicht verboten gewesen? - fragte ich mich, ob Mia überhaupt bemerkt hatte, dass ich bis jetzt noch kein Wort gesagt hatte.

Wahrscheinlich redete sie so viel, dass das nicht auffiel. Hoffte ich...

Seufzend zog ich das Bett ab und warf das verschmierte Bettlaken etwas angeekelt in einen der großen, blauen Säcke, die ich für Müll, Bettzeug, Flaschen usw. mitgenommen hatte.

Bis jetzt hatte ich weder bei Zayn noch bei Liam irgendwelche Reste ihrer feuchten Träume noch sonst irgendwas Vergleichbares gefunden. Hoffentlich würde das auch so bleiben.

Schnell holte ich frische Bettwäsche aus dem Schrank und bezog das Bett neu.

Mia hatte mir erzählt, dass alle Gästezimmer gleich aufgebaut waren und ich mir deswegen keine Sorgen machen musste, etwas nicht zu finden.

Nachdem ich noch schnell den Boden gewischt und das angrenzende Bad - welches zum Glück bis auf die Dusche unbenutzt zu sein schien - gereinigt hatte, machte ich mich auf den Weg ins nächste Zimmer. Das nahm - so wie das erste - etwa eine halbe Stunde in Kauf. So verbrachte ich meinen gesamten Vormittag und als ich auf einem der Radiowecker, die in jedem Zimmer standen, sehen konnte, dass es 14 Uhr war, stöhnte ich frustriert auf.

Die einzige Abwechslung war, dass sich zwischen den Türen immer mal wieder eine Treppe befand, die nach unten und oben führte.

Nach der zweiten Treppe blickte ich nach hinten und sah, dass ich bereits zwölf Zimmer geschafft hatte und mir noch zwanzig fehlten, da Mia mir irgendwann zugerufen hatte, dass die Etage insgesamt 32 Zimmer auf jeder Seite hatte. Ich konnte nur hoffen, dass danach keine Aufgaben mehr auf mich warteten, da ich, wenn ich in diesem Tempo weitermachete, eh erst um Mitternacht fertig sein würde. Und um die Zeit musste ich eigentlich zu Hause sein.

Seufzend öffnete ich die nächste Tür und musste mich erst mal orientieren, da das Zimmer ganz und gar nicht so aussah wie der Rest. Es sah... bewohnt aus. Alle anderen hatten den Flair von Hotelzimmer, in diesem hingen Poster von 5SOS an der Wand und ich konnte kein einziges Möbestück entdecken, das genauso aussah wie in den anderen Räumen. Das Bett, dessen Bettdecke total zerknüllt war, war zwar auch ein Doppelbett, stand aber auf der anderen Seite des Zimmers. Der Schrank war größer und aus dunklem Holz. Einen Schreibtisch konnte ich auch erkennen und an den Wänden befanden sich viele Regale mit allem Möglichen; Von Playstationspielen über Bücher hin bis zu Souveniers. Das Auffälligste war allerdings, dass nirgends Flaschen herumstanden oder Müll herumlag.

Unsicher trat ich ein paar Schritte in den Raum hinein und schloss leise die Tür hinter mir.

Ob ich hier wirklich putzen sollte? Mia hatte nichts dergleichen erwähnt, weswegen ich nach kurzem Zögern einfach damit anfing, den eh schon sauberen Boden zu kehren. Nach fünf Minuten war ich fertig.

Schließlich blieb nur noch das Bett übrig. Ich wusste nicht warum, aber ich hatte bis jetzt immer einen riesige Bogen drum gemacht.

Langsam, fast so, als ob das Bett jeden Moment wie ein wild gewordener Tiger auf mich losgehen könnte, näherte ich mich ihm.

Vorsichtig zog ich an der Bettdecke. Als ich bemerkte, dass sie nicht bewegte, gab ich mir einen Ruck und zog stärker, bis sie schließlich nachgab. Gleichzeitg purzelte etwas aus dem Bett und landete mit einem lautem Knall auf dem Boden.

Völlig verschlafen blinzelten mich zwei blaue Augen an.


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Hah, geschafft. Ich hab die 1000 Wortgrenze geknackt^^

Irgendwie hatte ich Bock das Kapi jetzt schon zu uploaden.

Ich hoffe, ihr hattet Spaß :)

Cinderella mit 1D (Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt