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Julians POV:

Ich wurde wach, doch ich wollte die Augen nicht öffnen. Zu real waren die Geschehnisse des Abends. Ich wusste, dass nun alles wieder anders sein würde. Ich wusste nicht, wann ich das nächste Mal die Gelegenheit haben werden, neben Katie aufzuwachen. Halt, ich weiss nicht einmal, OB ich die Gelegenheit überhaupt wieder haben werden. 

Ich habe den Abend mit Katie in vollen Zügen genossen. Sie war mir so nahe, und sie schien sich wohl zu fühlen bei mir. Wie sie mich ohne grosse Mühe als ihren Verlobten bezeichnet hatte, während mir fast das Essen aus den Händen gefallen wäre. Wie sie mich berührte, wie sie mich ansah, sie wickelte mich völlig um den Finger. Und dabei schien sie es ihr gar nicht aufzufallen. Sie besass schon nach wenigen Tagen eine solch enorme Macht über mich, ich konnte es selber nicht begreifen. 

Ich stellte mir vor, wie ich sie im nächsten Moment umarmen werden, wenn es sein muss würde ich mich sogar schlafend stellen, nur um so viel Zeit neben ihr verbringen zu können wie möglich. 

Ich streckte meine Hand nach ihr aus, doch traf nur auf die Matratze. Nochmals liess ich meine Hand über die sämtliche Matratze gleiten, doch ich spürte weiterhin nichts. Ich öffnete meine Augen, und tatsächlich: Ich lag alleine in meinem Bett. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es erst sechs Uhr war, wo war sie also hin so früh? 

Ich stand auf, ging jeden einzelnen Raum durch, suchte nach einem Zettel oder irgendeinem Anhaltspunkt, wo sie sein könnte. Als ich nichts fand, ging ich zurück in mein Zimmer und setzte mich auf die Bettseite, auf welcher Katie geschlafen hatte. Sie war in meinen Armen eingeschlafen, nachdem ich meinen Kopf an ihren angelehnt hatte und sie eng umschlungen in meinen Armen hielt. Ich war selber so müde, dass ich kaum Energie hatte aufzustehen. Doch sie würde total verspannt aufwachen, und das wollte ich nicht. Ich liess sie eine Weile in meinen Armen schlafen. Ich hob sie hoch und trug sie ins Zimmer. Eigentlich hatte ich vor auf dem Sofa zu schlafen, ich wollte sie nicht überrumpeln. Ich wollte ihr nur noch ein wenig beim Schlafen zusehen, dieses atemberaubende Gesicht betrachten können, doch ich schlief selber ein. 

Ich merkte, dass irgendetwas unter meinem Fuss lag, ja es schmerzte sogar richtig. Ich hob den Fuss und traute meinen Augen nicht. 

In den Fingern hielt ich den Ehering einer Frau. Ich betrachtete ihn genauer, und plötzlich schien das Blut in meinen Adern einzufrieren. 

Der Ring trug eine Gravur. 

-K

K... wie Katie? 

Ich konnte es nicht fassen. Hatte ich mich wirklich so in ihr getäuscht? War diese Anziehung nur vorgegaukelt, was wollte sie damit erreichen?

Und diese ganzen Gefühle, welche da tagelang zwischen uns sprühten, war das etwa alles nur Show? 

Mein Kopf fing an zu schmerzen, ich konnte mich nicht beherrschen und schmiss den Ring gegen die Zimmerwand. Er fiel klimpernd auf den Boden. Ich stütze meinen Kopf in die Hände, es schien mir alles so unrealistisch. 

"War sie etwa deshalb heute morgen so früh gegangen? Hat sie plötzlich gemerkt, wie falsch es ist, zwei Männer an der Nase herumzuführen?" Mir schossen tausend Gedanken durch den Kopf, das Chaos wurde immer grösser. 

Ich werde sie noch heute darauf ansprechen. 

Jetzt musste ich mich schnell für die Arbeit zurecht machen, sonst würde ich noch zu spät kommen. 

Secret DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt