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Katies POV:

Ein Arbeitstag wie jeder andere. Viele Patienten, wenig Personal, und doch halfen wir uns gegenseitig, sodass alle rechtzeitig Feierabend machen konnten. Ich fuhr noch schnell den Computer herunter, verabschiedete mich von meinen Arbeitskollegen und verliess die Abteilung in Richtung Garderobe.

Wieder einmal dachte ich, wie toll meine Arbeitskollegen waren. Das Team besteht zwar hauptsächlich aus Frauen, und doch verstehen sich alle gut, sehr selten kommt es zu Streitereien. Meine beste Freundin hatte ich übrigens auch bei der Arbeit kennengelernt. Anfangs waren wir uns nicht sehr sympathisch gewesen, nie hätten wir uns träumen lassen, dass wir Seelenverwandte sein könnten.

Ich war nicht der Typ Mensch, welcher sich schnell auf jemanden einlässt. Ich komme mit allen gut klar, doch ich brauche lange um jemandem wirklich in vollen Zügen vertrauen zu können. Vielleicht liegt es daran, dass ich schon so oft enttäuscht wurde, ich weiss es nicht.

So in Gedanken versunken lief ich durch das Krankenhaus, verabschiedete mich von den Vorbeilaufenden. Das Krankenhaus war hell belichtet, die Wände beim Eingangsbereich bestanden hauptsächlich aus Glas, wodurch sehr viel Licht ins Innere gelangen konnte. Im Allgemeinen war das Krankenhaus nicht sehr gross, was aber zum Vorteil hatte, dass man sich kannte.

Mittlerweile arbeite ich seit drei Jahren hier, und ich habe nicht die Absicht mir eine neue Stelle zu suchen, dafür gefällt es mir hier viel zu gut. Seit meiner Beförderung zu Leiterin von drei Abteilungen hatte ich zwar viel mehr Arbeit und musste häufig länger im Büro bleiben, doch ich genoss es in vollen Zügen. Ich hatte hart für diese Beförderung gearbeitet, ich hatte es wirklich verdient. Einige waren anfangs skeptisch gewesen, da ich erst fünfundzwanzig bin, doch mit der Zeit habe ich ihr Vertrauen gewonnen.

Ich lief auf die Stempeluhr zu, loggte mich aus und zog meinen Schal etwas enger. Gerade war ich dabei den Reissverschluss zu schliessen, als ich gegen etwas prallte und nach hinten taumelte. Ich hielt meine Hand an den Kopf, der gerade etwas schmerzte, holte tief Luft und hob meinen Kopf.

"Können Sie denn nicht aufpas..", fing ich an zu rufen, doch die Worte blieben mir im Hals stecken, als mein Blick auf mein Gegenüber traf.

Secret DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt