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Katies POV: 

Ich schenkte ihm noch ein schüchternes Lächeln beim Weggehen.

"Wieso muss der neue Oberarzt denn auch so gut aussehen?", dachte ich mir, während ich mir den Weg durch den Schnee in Richtung Zugstation bannte. 

Ich starrte durch das beschlagene Fenster und hörte den Zug rattern, während wir auf unseren Sitzen leicht hin und her wippten. Ich konnte meine Gedanken einfach nicht von Julia.. Mr. Dale lenken. Ich sollte ihn nicht beim Vornamen nennen, sonst rutscht es mir morgen bei der Arbeit noch raus, und ich wollte mich schliesslich nicht zum Affen machen.

Die nächste Haltestelle wurde ausgerufen, ich stand auf und wartete darauf, dass der Zug zum Stehen kam. Die Türen gingen auf, und ich trat nach draussen. Die eisige Kälte traf mich auf einen Schlag, so eilte ich nach Hause. 

Ich war so froh an der Wärme zu sein. Leise schloss ich die Tür hinter mir, schloss ab und streifte meine Schuhe von den Füssen. Meine Socken waren bis auf die Knöchel nass. Ich zog sie schnell aus, eilte ins Bad und nahm eine warme Dusche. Während das Wasser über meinen Körper rieselte, ertappte ich mich bei der Vorstellung, Mr. Danes Hände auf mir zu spüren. Sofort schüttelte ich den Kopf, als könnte ich den Gedanken ebenfalls aus meinem Kopf kriegen.

Was hatte dieser Mann nur an sich, dass mich so verzweifeln lässt? Ich kannte ihn doch überhaupt nicht, wie konnte er mir also so gefallen? Es musste die äusserliche Anziehungskraft sein, etwas anderes war überhaupt nicht möglich. 

Den ganzen Abend ertappte ich mich wieder und wieder, wie meine Gedanken zu ihm flogen. Ich fragte mich, ob er wohl verheiratet war, ob er Kinder hatte, wie er so wohnte und lebte. Irgendetwas in mir warnte mich immer wieder, mir nichts vorzumachen. Er war doch bloss nett gewesen heute, vielleicht war er zu allen Frauen so zärtlich und zuneigungsvoll wie zu mir. Oder?

Als ich in meinem Bett lag, verspürte ich eine Art Sehnsucht. Erst heute war mir wieder klar geworden, wie sehr ich es vermisst hatte, jemanden neben mir liegen zu haben. Ich hatte bereits alle Hoffnung aufgegeben, ich wollte mich nicht mehr verlieben. Mir wurde bereits zu oft das Herz gebrochen, ich dürfte dies nicht nochmals zulassen. 

Völlig erschöpft von den erschlagenden Gedanken fiel ich langsam in den Schlaf.  


Secret DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt