Chapter 1

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Zayns POV

„Zayn. Zayn. ZAYN VERDAMMT!“. „WAS?!“, brüllte ich zurück, drehte mich auf die andere Seite und zog mir meine Decke über den Kopf. „Steh auf, die Schule beginnt gleich.“ Stöhnend erhob ich mich und ging ins Badezimmer. Ohne eine kalte Dusche am Morgen lief bei mir einfach gar nichts. Mein Blick fiel auf den kleinen Wecker, der auf dem Badezimmerschränkchen stand. Fluchend riss ich mir die Boxershorts vom Leib und stand schnell unter die Dusche. Danach föhnte ich mir die Haare, nahm irgendwelche Klamotten aus dem Schrank und zog mich hastig an. Ich hatte nur noch 20 Minuten und den Bus hatte ich so oder so schon verpasst.

Ich rannte die Treppe runter in die Küche. Am Küchentisch sass Jake, mein „Bruder“. Er war eigentlich nicht mein richtiger Bruder, da ich von der Familie Malik adoptiert worden war. Wir beide konnten uns auf den Tod nicht ausstehen. Obwohl er 15 und somit zwei Jahre jünger als ich war, war er total respektlos und konnte es nicht lassen, mich jedes Mal zu beleidigen oder dumm anzumachen, wenn er mich sah. Auch heute war es nicht anders. „He Zayn, müsstest du nicht schon längst in der Schule sein?“ Ich atmete tief ein und aus, gleich würde irgendeine doofe Bemerkung kommen. Am Morgen war ich sehr reizbar und dies wusste er genau. „Oder hast du etwa Angst, dass du wieder von allen ausgelacht wirst?“. Damit traf er einen wunden Punkt und versetzte mir einen Stich in der Brust. „Halt einfach deine verdammte Fresse!“, zischte ich und genau in diesem Moment kam Michael, mein „Dad“, durch die Tür. „So sprichst du nicht mit meinem Sohn!“, sagte er gefährlich leise und betonte „Mein Sohn“ besonders. Ein weiterer Stich in meiner Brust. Er und seine Frau, meine Adoptiveltern weigerten sich strickt mir zu sagen, wieso sie mich adoptiert hatten. Das Ganze machte mich ziemlich fertig aber ich liess es mir vor ihnen nicht anmerken.

„Du kannst mich mal“, flüsterte ich, schnappte meine Jacke und Tasche und stürmte aus dem Haus. Den Weg bis zur Schule rannte ich, dennoch war ich schon 5 Minuten zu spät, als ich am Schultor ankam. Schnell ging ich rein und klopfte an die Tür meines Klassenzimmers. „Herein“, tönte es von innen. Ich öffnete die Tür, Kopf gesenkt, Blick starr auf den Boden gesenkt, und setzte mich auf meinen Platz. „Mr. Malik, schön dass sie uns auch noch mit ihrer Anwesenheit beehren“, meinte mein Geschichtslehrer Mr. Strampt. Vereinzelt hörte ich lachen und es wurde geflüstert. „Ruhe jetzt bitte, ich möchte mit dem Unterricht fortfahren. Und sie Mr. Malik, kommen nach der Stunde zu mir!“. Dann drehte er sich zur Tafel um und erzählte uns etwas über den zweiten Weltkrieg. Ich hörte gar nicht mehr zu, bis ich von meinem Backnachbar angestupst wurde. Fragend blickte ich ihn an, er neigte den Kopf ganz leicht und deutete nach vorne. Mein Blick wanderte nach vorne und traf auf den von Mr. Strampt, der mich erwartend ansah. „Bekomme ich irgendwann auch eine Antwort?“ „Bitte was?“, fragte ich und die Klasse brach in Gelächter aus. „Die Schwuchtel ist zu blöd um zuzuhören“, rief Jason aus einer der hinteren Reihen.

Jason Mraz, ein Jahr älter als ich aber dennoch in meiner Klasse, da er letztes Jahr sitzen geblieben war. Er war so etwas wie der „King“ an unserer Schule und machte alles und jeden fertig, den er nicht cool genug fand. Auch ich war seinen Beleidigungen und Wutausbrüchen zum Opfer gefallen als ich vor gut einem Jahr betrunken auf einer Party zugab, dass ich schwul war. Natürlich hatte sich diese Neuigkeit wie ein Lauffeuer an unserer Schule ausgebreitet und seitdem kam es nicht selten vor, dass er und seine Kumpels mich auf das übelste beleidigten. Einmal hatten sie mich sogar schon zusammen geschlagen.

„Tut mir leid, ich hab nicht zugehört“, sagte ich und blickte beschämt zu Boden. Mr. Strampt wandte sich ab und nahm irgendwen anders dran. Das Klingeln liess mich erleichtert seufzen, zwei Stunden Geschichte waren die Qual für mich. Gerade als ich aus dem Klassenzimmer zur nächsten Stunde gehen wollte, rief mich Mr. Strampt zurück. „Malik, so kann das nicht weitergehen. Während des Unterrichts sind sie jedes Mal total abwesend und zu spät kommen sie auch immer öfters. Tut mir leid aber ich werde ihre Eltern anrufen müssen.“ Zuerst wolle ich protestieren da ich wusste, was zuhause passieren würde, liess es dann aber bleiben.

Den ganzen Morgen war ich abwesend und hörte nicht zu, was mir einige Ermahnungen von Lehrern und viele dumme Bemerkungen von Schülern einbrachte. Am Mittag ging ich mit meinem Tablett zu einem Tisch und wartete auf die  Anderen. Die anderen  waren genauer gesagt Louis Niall und Harry. Sie waren einst meine besten Freunde gewesen aber als herauskam das ich schwul war, ignorierten sie mich die meiste Zeit, waren aber nicht mutig genug mir direkt ins Gesicht zu sagen, dass sie eigentlich nichts mehr mit mir zu tun haben wollten. Nachdem 10 Minuten niemand gekommen war, stand ich seufzend auf und wollte mein Essen wegschmeissen, als ich plötzlich stark von der Seite angerempelt wurde und mit dem Kopf auf den Boden knallte. Um mich herum hörte ich wieder einmal nur das Lachen der anderen, natürlich würde keiner kommen, um mir zu helfen. Als ich meinen Kopf etwas hob blickte ich direkt in die Augen von Jason. „Haben dich deine kleinen Freunde verlassen Schwuchtel?“, fragt er lachend. Das pochen in meinem Kopf wurde immer stärker und trieb mir Tränen in die Augen. „Och, heult die kleine Schwuchtel jetzt etwa? Tut mir leid, brauchst du ein Pflaster oder sowas du erbärmliches Kind?“. Mit diesen Worten spuckte er mir ins Gesicht.

 Ich rappelte mich schnell auf und rannte aus der Cafeteria bevor mich die Tränen zu übermahnen drohten. Ohne zu überlegen lief ich in die Jungs Toilette, schloss mich in eine Kabine ein und fing an bitterlich zu weinen. Die Tränen wollten nicht mehr aufhören zu fliessen und ich hatte wieder das drängende Bedürfnis, mir selber auf irgendeine Art und Weise Schmerzen zuzufügen. Ich blickte mich um doch in dieser Kabine  gab es wirklich nichts, was mir weiter geholfen hötte. Schnell wischte ich meine letzten Tränen weg, langsam wurde ich wütend. Wütend auf Jason, weil er einfach so ein Arsch sein musste, wütend auf meine „Freunde“, weil sie einfach nicht mutig genug waren um mir zu sagen, wie scheisse sie mich in Wirklichkeit fanden aber am meisten war ich auf mich selber wütend, weil ich einfach eine erbärmliche kleine Schwuchtel war, die sich gegen nichts wehren konnte.

In meiner Wut vergass ich alles um mich herum und schlug einmal mit voller Kraft gegen den Spiegel, der  augenblicklich in 1000 Teile zersprang. Splitter bohrten sich in meine Haut und meine Hand fing unglaublich an zu pochen. Das Blut sammelte sich in meine Handfläche und tropfte langsam zu Boden. Ich biss mir auf meine Unterlippe vor Schmerz und rannte aus dem Schulgebäude. Ich wollte nur noch nachhause und mich in meinem Zimmer einschliessen. Während ich nachhause rannte, kamen immer wieder neue Tränen und drohten mit die Sicht zu versperren. Blind rannte ich über die Strasse, ein Hupen liess mich zusammenzucken doch ich rannte einfach weiter. Als ich endlich vor dem Haus ankam, suchte ich den Schlüssel in meiner Hosentasche, was einhändig überhaupt nicht leicht war, und betete, dass niemand zuhause war. Ich hatte Glück, es war im Moment wirklich gerade niemand zuhause also ging ich nach oben und schloss mich in mein Zimmer ein. Unter dem Bett holte ich den Erste-Hilfe Kasten hervor, zog die letzten Splitter aus meiner Haut und verband meine Hand. Er lag schon seit langer Zeit unter meinem Bett da ich ihn früher öfters gebraucht hatte und es mir irgendwann zu blöd wurde, ständig ins Bad zu gehen. Und auch das Risiko, dass Jake oder Michael mich sehen konnten, war auch hoch also nahm ich den Kasten irgendwann einfach zu mir, keinem war es aufgefallen. Erschöpft liess ich mich aufs Bett sinken, das viele heulen hatte meine Kopfschmerzen nur noch verstärkt. Irgendwann um 18:00 Uhr kamen Michael und Jake nachhause. Michael versuchte ein paar Mal mich dazu zu überreden, nach unten zu kommen aber da ich wusste, dass er den Anruf meines Lehrers wahrscheinlich schon längst erhalten hatte, ignorierte ich ihn einfach.

Irgendwann sank ich in einen tiefen Schlaf und es war mir egal, dass ich eigentlich noch komplett angezogen war.

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Hallo meine Engel :)

Erstes Kapitel fertig, wohoo

Wünsche euch allen ganz frohe Weihnachten und natürlich Louis einen wunderschönen Geburtstag :)

An der Seite ein Bild von Zayn und der Song: Lost in the Echo von Linkin Park :)

Stay Gucci

Im_a_Diana

It was just a Dream (Ziam AU boyxboy German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt