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„Der Steg ist ein bisschen wackelig, den muss ich erst renovieren lassen", sagt Ken als wir ihm zum Anlegeplatz hinter dem Haus folgen.

Vom Hinter Garten aus kann man direkt zu den Anlegeplätzen gehen, die Aussicht ist unbeschreiblich.

„Toll", sagt Harry.

Die Wellen brechen an den Felsen die entlang der Küste sind und ich stelle mich instinktiv hinter Harry.

„Was ist los?", fragt er leise.

„Nichts, ich bin nur ein bisschen nervös."

Er dreht sich um, um mich anzusehen und fährt mit seinen beiden Händen in die Gesäßtaschen meiner Jeans. „Es ist nur Wasser Baby, nichts wird passieren", lächelt er.

Ich weiß nicht ob er sich über mich lustig macht oder ob er es ernst mein, aber als seine Lippen meine Wange berühren, verfliegt jeglicher Zweifel.

„Ich habe vergessen, dass du kein Wasser magst." Er zieht mich näher zu sich.

„Ich mag Wasser. In Pools."

„Und Bächen?" Seine Augen glitzern.

„Nur ein Bach", lächle ich wegen unserer Erinnerung.

An diesem Tag bin ich auch nervös gewesen. Harry hat mich nur durch Bestechung in dieses Wasser gebracht. Er hatte mir versprochen eine meiner unzähligen Fragen über ihn zu beantworten wenn ich zu ihm ins Wasser kommen würde. Diese Tage scheinen schon so lange her zu sein.

Harry nimmt meine Hand und wir folgen seiner Familie zu dem einschüchternden Boot am Ende des Steges. Ich weiß nicht viel über Boote aber ich denke es sieht aus wie ein übergroßes Pontoonboot. Es ist keine Yacht, aber es ist größer als ein Fischerboot.

„So groß", flüstere ich zu Harry.

„Shh, du solltest jetzt nicht über meinen Schwanz reden", scherzt Harry lächelnd.

Ich liebe seine verspielte aber genervte Art. Sein Lächeln ist ansteckend.

„Passt auf die Stiege auf", ruft Ken uns zu als er auf die Leiter steigt die das Boot mit dem Steg verbindet.

Harry legt seine Hand auf meinen Rücken und hilft mir die Leiter hinauf. Ich zwinge mich dazu daran zu denken, dass ich nur eine kleine Leiter auf einem Spielplatz hinaufklettere, und nicht auf ein riesengroßes Boot. Harrys Berührung ist der einzige Grund warum ich noch nicht wieder schreiend ins Haus gelaufen bin.

„Es ist keine Yacht aber uns gefällt es."

Das Boot ist nett, auf dem Deck steht eine weiße Ledercouch. Der Sitz Bereich ist riesig, groß genug das jeder von uns bequem sitzen kann.

„Schön zu sehen das dein Boot schöner ist als das Haus von Mum", sagt Harry und Ken's stolzes Lächeln verschwindet.

„Harry", flüstere ich und ziehe an seiner Hand.

„'Tschuldigung", schnaubt er.

Ken seufzt, nimmt die Entschuldigung seines Sohnes aber an und geht auf die andere Seite des Bootes.

„Geht's dir gut?", fragt Harry und lehnt sich zu mir.

„Ja, sei nur bitte nett."

„Ich werde nett sein, ich hab mich schon entschuldigt."

Er setzt sich auf eine Couch und ich setze mich zu ihm. Liam stellt die Lebensmitteltüte ab und packt Sodadosen und Snacks aus.

Ich sehe über den Rand des Bootes zum Wasser. Es ist wunderschön wie die Sonne sich spiegelt.

„Ich liebe dich", sagt Harrys sanfte Stimme in mein Ohr.

Der Motor des Bootes startet und ich zucke zusammen und rücke näher an Harry.

„Ich liebe dich", antworte ich und sehe wieder aufs Wasser.

„Wenn wir weit genug rausfahren und ein bisschen Glück haben sehen wir vielleicht Delfine oder sogar einen Wal!", sagt Ken laut.

„Ein Wal würde dieses Boot sicher schneller umkippen als du schauen kannst", sagt Harry und ich schlucke schwer bei dem Gedanken.

„Scheiße, tut mir leid", entschuldigt er sich.

Umso weiter wir von der Küste entfernt sind umso ruhiger werde ich. Das ist komisch, ich dachte es würde umgekehrt sein, aber ich fühle mich irgendwie erleichtert dass wir so abgeschieden vom Land sind.

„Habt ihr hier draußen schon oft Delfine gesehen?", frage ich Karen.

„Nein, nur einmal aber wir versuchen es immer wieder", lächelt sie.

„Das Wetter heute ist unglaublich, es kommt einem vor als wäre es Juli", sagt Liam und zieht sich sein Shirt aus.

„Arbeitest du an deiner Bräune?", frage ich ihn und betrachte seinen blassen Oberkörper.

„Jep, obwohl ich in der Stadt keine Bräune brauchen werde."

„Wenn das Wasser nicht eiskalt wäre könnten wir an der Küste schwimmen gehen", sagt Karen.

„Vielleicht im Sommer", sage ich und sie nickt glücklich.

„Wenigstens haben wir den Jacuzzi noch im Haus", sagt Ken.

„Ich dachte der wäre kaputt?", fragt Liam seine Mutter.

„Nein, er wurde repariert. Er ist am Balkon von Harry und Tessa's Zimmer", sagt sie.

Harry schweigt, starrt in die Ferne.

„Seht! Da!", sagt Ken und zeigt hinter uns.

Harry und ich drehen uns schnell um und ich brauche einen Moment um zu realisieren worauf er zeigt. Eine Gruppe Delfine springen übers Wasser. Sie sind nicht nahe am Boot aber nahe genug damit wir sie sehen können.

„Das ist unser Glückstag!", lacht Karen.

Der Wind weht meine Haare in mein Gesicht und für einen Moment sehe ich nichts, doch dann hebt Harry seine Hand und streicht sie hinter mein Ohr. Es sind immer die kleinen Dinge die er tut die meine Schmetterlinge im Bauch wiederbeleben.

„Wie schön das war", sage ich zu ihm.

„Ja, das war es wirklich." Er hört sich überrascht an.

Nachdem wir uns zwei Stunden übers Bootfahren, die wunderschönen Sommer hier, Sport und peinlicherweise über Seattle unterhalten haben, steuert Ken wieder die Küste an.

„So schlimm war es doch gar nicht, oder?", fragen Harry und ich uns gleichzeitig.

„Ich denke nicht", lacht er und hilft mir von der Leiter auf den Steg.

Er hat einen leichten Sonnenbrand auf seinen Wangen und auf seiner Nase, seine Haare sind vom Wind zerzaust. Er sieht so schön aus das es weh tut.

„Ich mache uns etwas zum Lunch, ich bin mir sicher ihr seid alle hungrig", verkündet Karen als wir das Haus betreten.

„Was kann man hier sonst noch machen?", fragt Harry seinen Vater.

„Nun ja, in der Stadt gibt es ein nettes Restaurant, da wollen wir morgen Abendessen gehen, dann gibt es noch ein altmodisches Kino, eine Bibliothek.."

„Also nur ein Haufen lahmer Scheiße?", sagt Harry. Seine Stimme hört sich wütend an, aber sein Ton klingt scherzend.

„Es ist schön hier, du solltest der Stadt eine Chance geben", sagt Ken. Er scheint nicht verletzt zu sein von den Worten seines Sohnes.

Wir fünf stehen in der Küche herum während Karen Sandwiches und Obst vorbereitet. Harry, der heute ziemlich viel Zuneigung zeigt, legt seine Hand wieder auf meinen Oberschenkel.

Vielleicht tut ihm dieser Ort hier gut.

Nach dem Lunch helfe ich Karen die Küche sauber zu machen und ich mache Limonade während Liam und Harry darüber diskutieren, wie schrecklich die moderne Literatur ist. Ich muss lachen als Liam Harry Potter erwähnt. Daraufhin beginnt Harry eine fünf Minuten lange Rede warum er diese Bücher noch nie gelesen hat und auch nie lesen wird und Liam versucht verzweifelt ihn umzustimmen.

„Karen und ich gehen ein paar Häuser weiter zu Freunden, wenn ihr wollt könnt ihr mitkommen", bietet Ken an.

Harry sieht mich Stirnrunzelnd an und ich warte bis er antwortet.

„Nein, ohne mich", sagt er endlich und sieht mich an.

Liam sieht zwischen Harry und mir hin und her bevor er antwortet. „Ich komme mit", sagt er und ich schwöre ich sehe wie er Harry zulächelt bevor er sich zu Ken wendet.

„Wenn ihr etwas braucht ruft mich einfach auf meinem Handy an. Wir werden nicht länger als ein oder zwei Stunden weg sein", sagt Ken.

Sobald die Eingangstüre ins Schloss fällt kommt Harry zu mir auf die Couch.

„Du wolltest nicht mitgehen?", frage ich.

„Fuck, Nein, warum sollte ich mitgehen wollen? Ich würde lieber mit dir hier bleiben, alleine." Er streicht meine Haare nach hinten und ich bekomme eine Gänsehaut.

Harry's P.O.V.

„Wolltest du mitgehen und in einem Zimmer voller langweiliger Alter Ärsche sitzen und zuhören wie sie über langweilige Dinge sprechen?", frage ich sie und meine Lippen berühren manchmal kurz ihren Kiefer.

„Nein." Ihre Atmung hat sich schön verändert.

„Bist du sicher?", necke ich sie und stoße sie leicht mit meiner Nase an sodass sie ihren Kopf zur Seite legt.

„Keine Ahnung, es hätte vielleicht lustiger sein können als das hier", sagt sie und ich kichere gegen ihren Hals.

„Das glaube ich nicht. Wir haben einen Whirlpool in unserem Zimmer, schon vergessen?"

„Ja aber das bringt uns nichts denn ich habe keinen Badeanzug." Ich sauge leicht an ihrem Nacken und stelle mir vor wie sie in einem Badeanzug aussehen würde.

Fuck.

„Du brauchst keinen."

„Doch, tue ich! Ich gehe nicht nackt in einen Whirlpool."

„Warum nicht?"

Das hört sich für mich nach ziemlichem Spaß an.

„Weil deine Familie hier ist."

„Ich weiß nicht warum du das immer als Ausrede verwendest." Meine Hände wandern zu ihrem Schoß und ich drücke meine Finger gegenihren Schritt. „Manchmal denke ich dir gefällt das vielleicht."

„Was?", fragt sie.

„Die Gefahr erwischt zu werden."

„Wieso sollte das jemandem gefallen?"

„Es gefällt einen Mengen Leuten, der Nervenkitzel, weißt du?" Ich drücke fester gegen ihre Beine als sie versucht sie zu schließen.

„Nein, das ist..keine Ahnung, aber das gefällt mir nicht", lügt sie.

Ich bin mir verdammt sicher, dass ihr das gefällt.

„Mhmm.."

„Tut es nicht!", verteidigt sie sich und ihre Wangen werden rot weil es ihr peinlich ist.

„Tess, es ist okay das es dir gefällt. Es ist sogar fucking heiß", versichere ich ihr.

„Tut es nicht."

Klar Tessa.

„Okay, dir gefällt es nicht." Ich hebe ergebend meine Arme. Ich wusste dass sie es auf keinen Fall zugeben würde, aber einen Versuch war es wert.

„Kommst du mit nach oben und gehst mit mir in den Jacuzzi?", frage ich und lasse sie los.

„Ich komme mit rauf aber ich gehe nicht mit hinein."

„Mach's dir bequem", lächle ich und stehe auf.

Ich weiß, dass sie letztendlich mit mir in dem Whirlpool sitzen wird, sie muss nur überredet werden, so wie die meisten Mädchen. Wo wir schon darüber sprechen, ich war noch nie mit einem Mädchen oder einer Frau in einem Jacuzzi. Weder nackt noch angezogen.

Sie steht mit mir auf und schlingt ihren kleinen Arm um meine Hüfte als wir hinauf in das Zimmer gehen, das in den nächsten Tagen uns gehören wird. Ich habe mich dafür eingesetzt das wir dieses Zimmer kriegen weil es einen Balkon hat, und natürlich den Jacuzzi.

Das Bett ist auch nicht so schlecht, es ist klein, aber so wie wir immer schlafen, brauchen wir kein großes Bett.

„Mir gefällt es hier wirklich, es ist so friedlich", sagt sie und setzt sich aufs Bett um sich die Schuhe auszuziehen während ich die Doppeltüre zum Balkon öffne.

„Ist ganz okay." Wenn mein Vater, seine Frau und Liam nicht hier wären würde es mir bestimmt besser gefallen.

„Ich habe nichts zum Anziehen für das Restaurant das dein Vater vorhin erwähnt hat."

„Dann gehen wir nicht mit", zucke ich mit den Schultern und schalte den Jacuzzi ein.

„Ich will aber, ich wusste nur nicht dass wir ausgehen würden."

„Dann ist das deren Problem, dann werden wir einfach Jeans tragen."

Niemand soll es wagen etwas darüber zu sagen wie sie gekleidet ist.

„Keine Ahnung."

„Naja wenn du keine Jeans tragen willst können wir dir hier irgendwo einen Shop suchen in dem du dir etwas kaufen kannst", biete ich an und sie lächelt.

„Warum bist du so gut drauf?" Tessa hebt ihre Augenbrauen.

„Keine Ahnung..einfach so."

„Okay..sollte ich mir Sorgen machen?", fragt sie und kommt hinaus auf den Balkon.

„Nein."

Ja.

„Wirst du wenigstens hier draußen bei mir bleiben während ich ihm warmen Wasser sitze?" Sie lacht und nickt und holt einen Stuhl und stellt ihn neben das Gerät.

Ich beobachte ihre unschuldigen Augen als sie mich anstarrt während ich mir mein Shirt und meine Hose ausziehe. Meine Boxers lasse ich an, die kann sie mir später ausziehen.

„Bist du sicher dass du nicht rein willst?", f rage ich sie und hebe mein Bein um hineinzusteigen.

Fuck, das ist brennheiß. Ein paar Minuten später verschwindet das brennen und ich lehne mich gegen das harte Plastik.

„Ja, ich bin mir sicher", sagt sie und sieht sich die Bäume um uns herum an.

„Niemand kann uns sehen, denkst du ich würde vorschlagen das du dich nackt ausziehst wenn jemand uns sehen könnte?", frage ich.

So gut sollte sie mich schon kennen.

„Was wenn sie zurück kommen?", fragt sie leise, so als könnte jemand sie hören.

„Sie haben gesagt sie wären ein oder zwei Stunden weg."

„Ja aber.."

„Ich dachte du versuchst ein bisschen zu leben?", necke ich mein wunderschönes Mädchen.

„Tue ich."

„Du sitzt schmollend auf einem Stuhl während ich die Aussicht genieße", weiße ich sie darauf hin.

„Ich schmolle nicht", sagt sie und schmollt noch mehr.

„Okay." Ich grinse sie an weil ich weiß, dass sie das noch mehr verwirren wird.

Ich schließe meine Augen.

„Ich bin einsam hier drinnen, vielleicht muss ich mich um mich selbst kümmern."

„Ich habe nichts zum Anziehen."

„Deja-vu", sage ich und denke heute schon zum zweiten Mal an unser Bach Erlebnis.

„Ich.."

„Komm einfach ins verdammte Wasser."

„Gut, tue ich!"

Das war nicht so schwer wie ich erwartet hatte. Als ich die Augen öffne verschlucke ich mich fast. Sie zieht sich ihr Shirt aus und natürlich trägt sie diesen verdammten roten BH.

„Zieh deinen BH aus"

Sie sieht sich noch einmal um und ich schüttle meinen Kopf. Das einzige was sie von diesem Balkon aus sehen kann sind Bäume und Wasser.

„Zieh ihn aus", krächze ich und sie nickt.

Ich werde nie genug von ihr kriegen, egal wie oft ich sie berühre, ficke, küsse oder halte, es wird nie genug sein, ich will immer mehr. Es geht nicht mal um den Sex, welchen wir oft haben, es geht vielmehr darum das ich der einzige bin mit dem sie je zusammen gewesen ist, und das sie mir genug vertraut um sich für mich auf einem fucking Balkon auszuziehen.

Wieso bin ich so abgefucked?

Sie zieht auch ihre Jeans aus und legt alles perfekt auf den Stuhl.

„Höschen", erinnere ich sie.

„Nein, du hast deine Boxers auch noch an", sagt sie und steigt ins Wasser.

„Ouch", quietscht sie und zieht ihren Fuß noch einmal zurück bevor sie hineinkommt.

Sie seufzt, wahrscheinlich weil ihr Körper sich an das Wasser gewöhnt hat.

„Komm her." Ich greife nach ihr und ziehe sie auf meinen Schoß.

Sieht so aus als hätten die unbequemen Plastikstühle doch einen Sinn. Die Art wie ihr Körper sich an meinem anfühlt und dann noch die Wasserblasen dazu bringen mich dazu ihr ihr Höschen aufreißen zu wollen.

„So könnte es in Seattle sein. Immer", sagt sie und schlingt ihre Arme um meinen Hals.

„Wie?" Das letzte was ich jetzt tun will ist über fucking Seattle reden. Wenn ich einen Weg finden würde diese verdammte Stadt von der Landkarte zu streichen dann würde ich es tun.

„So", sagt sie und zeigt von ihr zu mir. „nur wir, keine Probleme mit unseren Freunden wie Molly, keine schlechte Vorgeschichte, nur du und ich in einer neuen Stadt. Wir könnten zusammen noch mal von ganz vorne beginnen, Harry."

„So einfach ist das nicht", sage ich zu ihr.

„Doch ist es. Kein Zayn mehr."

„Ich dachte du würdest hier reinkommen um mit mir zu ficken und nicht um über Zayn zu sprechen", scherze ich und sie verkrampft sich.

„Tut mir leid, ich.."

„Beruhige dich, das war nur ein Scherz. Naja, zumindest die Zayn-Sache." Ich ziehe sie weiter zu mir sodass sie auf mir sitzt und ihre nackte Brust gegen meine gedrückt ist.

„Du bist alles für mich, das weißt du, oder?", frage ich die Frage die ich ihr so oft stellen muss.

Dieses Mal antwortet sie mir nicht. Sie stützt ihre Ellenbogen auf meine Schultern, fährt mit ihren Fingern in meine Haare und küsst mich.

AFTER loveWhere stories live. Discover now