Kapitel 36

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„Wie viel Uhr ist es?"
Seine dunklen Augen blicken in meine grauen.
Ich schaue sofort auf mein Handy - Display.
Wir haben die Zeit vergessen, hoffentlich ist es nicht zu spät.

„20 Uhr"
„Die Klamottenläden schließen langsam "
Ich nicke nur und wir laufen durch den Strand, in der linken Hand halte ich meine Flipflops fest und in der anderen Kayahan's Hand.

"Was könnten wir noch machen?"
„Ich habe keine Ahnung", nuschele ich, „Ich habe unseren namenlosen Hund vermisst"

Kayahan wirft einen Arm um mich und zieht mich zu sich.

„Und weißt du was ich vermisst habe?"
„Eine Schelle?"
„Das auch aber am meisten deine Lippen"

Ich seufze und laufe schneller.
„Du wirst immer schwuler"
„Und warum musst du in allem rein scheißen?", schimpft er mit mir.
Genervt verdrehe ich die Augen und schaue ihn ernst an.
„Weil es mir Spaß macht. Außerdem solltest du so bleiben, wie du bist, denn ich liebe dich so. Hör auf dich zu verändern, ich liebe deine Macho- Art"

Er seufzt, schaut mir bedrückt in die Augen, mittlerweile sind wir stehen geblieben.
"Ich habe das Gefühl, als wäre ich dir nicht mehr gut genug"
„Und wie kommst du drauf?"

Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und verschränke die Arme vor die Brust.
„Ich weiß nicht", nuschelt er, seine schwarzen Augen schauen auf den Boden.
„Es gibt immer ein Grund für etwas"

Laut seufzt er und lässt sich auf das Sand fallen, sofort setze ich mich vor ihm und halte seine Hand fest.

„Nefes, ich weiß nicht, wie es dir beichten soll"
„Nimm tief Luft", versuche ich ihn zu beruhigen.

„Also", er räuspert sich. Seine Augen fangen das Funkeln an.
„Ich habe für uns einen Termin beim Standesamt geholt!"

„Was?", kreische ich und springe um sein Hals, umarme ihn fest.
„Oh mein Gott, ich kann es nicht glauben!", quicke ich.

„Ich auch nicht", flüstert er und gibt mir ein Kuss auf die Wange, „Du wirst meine Frau!"

„Und wann ist der Termin?"
„In zwei Wochen, in Köln"
Er schaut mich an, auch ich schaue ihn an.
Perfekt, wie für mich gemacht.

„Wir sollten los, lass uns noch zum letzten Mal zur Moschee, danach gehen wir was essen"

Ich nicke, wir stehen auf, gleich hält er meine Hand fest und wir laufen zurück zu unseren Plätzen bevor wir zur Moschee laufen.

„Soll ich schnell nach schauen ob da jemand ist?"
Grinsend schaue ich ihn an auch er fangt das Grinsen an. Wie ein Kind nickt er.

„Hoffentlich erwischt uns Meryem abla nicht wieder"
„Wer war das?"
„Die eine alte Frau, die uns letztens erwischt hatte", versucht er mich daran zu erinnern.

„Oh jetzt, stimmt"
Ich sprinte die Treppen hoch und öffne die Tür.
Keine Schuhe.

„Kayahan, renn!", rufe ich extra auf Deutsch zu ihm, nicht das er mich wieder an mault wie das letzte Mal.

Kayahan schaut nach links und danach nach rechts bevor er die Treppen hoch rennt und wir in den Flur rennen.

Wir grinsen uns an, ziehen dabei unsere Schuhe aus.

„Hier, dein Rock, Strickjacke und Kopftuch"
Er überreicht mir eine Tüte, dankend nehme ich sie und wir laufen zum Bad. Nehmen unseren Gebetswaschung und laufen zusammen in den Raum, damit wir das Beten anfangen können.
Der Iman ruft alle zum Gebet, auch wir fangen an.

|Wenn Hass regiert|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt