Kapitel 42

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„Melis!"
„Nefes, schön dich wieder zusehen!"

Wir umarmen uns, die beiden Jungs neben uns geben sich einen Handschlag.

Kayahan gibt verkrampft ihm seine Hand und schaut ihn auch gleichzeitig genervt an.
Fängt schon einmal gut an, ich zwicke ihm leicht unauffällig an seiner Hüfte und sehe ihn warnend an.

„Zerstöre es nicht!", zische ich flüsternd.
Er rollt nur seine dunklen Augen und packt meine Hand. Auf dem Weg zu einem Café reden Melis und ich ununterbrochen.

„Wann habt ihr vor zu heiraten?", wende ich mich an Burak.

„Gar-"
„In einem Monat!", unterbricht er Melis wütend.
Kayahan drückt leicht an meiner Hand.

„Und ihr?"
„In zwei Wochen, standesamtlich", beantworte ich grinsend und kann es kaum glauben, dass wir endlich vereint werden.

Ich blicke zu Melis, sie sieht traurig auf den Boden, leicht schlucke ich.
Hab Geduld, Melis.

Als wir ankommen, setzen wir uns an einer Ecke, ich hole mein Handy raus und mache mit meinen Blicken ihr klar, dass sie mitkommen soll.

Sie nickt und wir laufen zu den Toiletten. Ich schließe die Tür und schreibe Kayahan, dass er auf keinen Fall Scheiße bauen soll, lasse mein Handy in meine Hosentasche fallen und schaue Melis eindringlich an.

„Ich sehe es an dir an, du liebst Burak überhaupt nicht."
Melis schluckt laut.

„Rede keinen Quatsch, Nefes, Ich liebe ihn"
„Genau, deshalb warst du fast immer am Weinen, als du mir von ihm erzählt hast"

„Die Sache geht dich nichts an"
„Das stimmt aber ich will dir helfen, wenn du ihn nicht heiraten willst, dann sag es mir"

Mit tränenvollen Augen blickt sie mich an und fängt das Weinen an, sofort umarme ich sie.

„Ich hasse ihn!", weint sich laut los, „Verdammt, wie ich ihn hasse!"
„Er hat mein Leben zerstört!", schreit sie.

Ich streichle ihr den Rücken und umarme sie fest.
„Ich liebe meine erste Liebe über alles", flüstert sie, ich fange das Grinsen an und nehme ihr Gesicht in die Hände bevor ich ihre Tränen weg wische.

„Vatan liebt dich auch", flüstere ich.
„Woher-"

„Vatan ist der Bruder von Kayahan. Er hat mir alles erzählt. Für ihn bin ich da"
Sie schaut mich mit großen Augen an und schluchzt.

„Alles war geplant, unser aufeinanderstoßen, das Treffen. Er weiß von allem Bescheid"

Ihre Augen fangen das Strahlen, sie erinnern mich gestern an Vatans Augen, als er weinend auf dem Boden saß und versuchte Hoffnung aufzubauen.

Lächelnd wischt sie ihre Tränen weg und umarmt mich fest.
„Danke, Nefes. Du bist die Beste"

„Wo bleibt ihr? Ich halte es mit diesmal Bastard nicht mehr aus", hat mir Kayahan geschrieben.
„Wir kommen gleich", antworte ich schnell.

„Komm heute zu mir, Vatan wird bei mir sein, er wird nichts davon erfahren", flüstere ich.

Wir laufen raus und setzen uns auf die Stühle.
"Geht es dir gut?", will Burak wissen.
„Mir war schlecht, jetzt geht es mir viel besser."

Wir bleiben noch wenig sitzen, trinken unsere Cafés und gehen auch in getrennten Wege. Ich umarme Melis und flüstere ihr meine Adresse zu.

„Alles wird gut", flüstere ich.
„Danke."
Sie sieht mich lächelnd an.
Kayahan und ich steigen in sein Auto und fahren durch die Gegend.

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