Kapitel 46

1K 54 24
                                    

>>Nächste Woche Mittwoch um 14:00 Uhr ist dein nächster Termin. Also in fünf Tagen.<<, gespannt sieht er mich an.

Genervt nicke ich und packe meine Sachen zusammen bevor Elmas meine Tasche nimmt und ich mich ohne zu verabschieden aus dem Zimmer laufe.

>>Er erinnert mich an ihn.<<, nuschle ich als wir einen langen ruhigen Weg entlang laufen.

>>Seine Augen, sein Lächeln, sogar seine Grübchen. Ich werde noch verrückt.<<

Elmas sieht mich ohne etwas zu sagen an.
>>Ich mag ihn nicht. Er hat etwas Falsches an sich.<<

Ich schaue sie an, einen kurzen Moment haben wir Augenkontakt, welches ich jedoch abbreche und mich schwer aus dem Krankenhaus schleppe.

Den ganzen Weg umhüllt uns die Stille bis wir an dem Apartment ankommen, welches ich bewohne.

>>Ich habe eine Überraschung für dich.<<, kommt es von ihr, überrascht blicke ich sie an.

>>Was es wohl sein mag?<<
>>Lass dich überraschen.<<
Augenverdrehend schaue ich sie an und laufen die Treppe hinauf, Elmas jedoch die Treppen dabei verfluchte, da es sehr schädlich ist, wenn eine Schwangere die Treppen hoch flitzt.

Sie schließt die Wohnungstür auf bevor Atsız auf mich drauf hüpft und ich vor Freude kreische.

Ich umarme Atsız so fest, sodass ich sogar anfange zu weinen.

Hocke mich weinend auf den Boden mit Atsız und lehne mich an die Wand.

Elmas setzt sich neben mich und streicht mir durch die Haare.

>>Ağla Nefesim. (Weine Nefes.)<<
>>Ich vermisse ihn so sehr.<<, nuschle ich und schluchze laut. Unzählige Tränen rennen um die Wette.

>>Ich weiß Nefesim, hab Sabır (Geduld) alles wird wieder gut. Du wirst gesund, wirst deine Zwillinge in den Armen halten. Denk nur an die Zwillinge. An deine Kinder.<<

Unsere Kinder.
Kayahan's und meine.

>>Außerdem habe ich noch ein Geschenk für dich.<<, versucht sie mich ab zu lenken. Mit Hilfe von Elmas stehe ich auf und sie überreicht mir einen kleinen Umschlag.

Ich denke mir nichts dabei und öffne es, eine Einladung zum Hochzeit.
Elmas und Barış.

Mit großen Augen sehe ich sie an bevor ich sie umarme.
>>Wann ist denn die Hochzeit?<<
>>In vier Monaten.<<

Ich nicke eher sie meine Hand nimmt und mich aufs Couch schubst.

Fragend sehe ich sie an, doch sie zuckt nur mit den Schultern.
>>Wie schnell doch die Zeit vergeht, noch waren wir Kinder und jetzt bekommen wir schon Kinder.<<

>>Das hat sich gerade so angehört als wären wir bei 'Kinder kriegen Kinder' oder die 'Teenie- Mütter'.<<

Verzweifelt schüttelt sie ihren Kopf.
>>Die heutige Jugend tut mir sehr leid. Damals haben wir mit Sand und Schlamm gespielt und unsere Knien kaputt geschlagen auf den Böden. Haben mit schönen neuen Jeans das Haus verlassen und kamen mit Löcher zurück.<<

Lachend schüttele ich meinen Kopf, wie schön es doch damals war.
Auch wenn diese Zeiten auf dem Spielplatz selten war, war es etwas Besonderes gewesen.

Nach diesem Abschnitt, hat meine dunkle Welt begonnen. Ich schüttele meinen Kopf und stehe auf.
Ich darf nicht daran denken.

>>Ich habe Hunger.<<, beschwert Elmas sich und holt ihr Handy raus.

|Wenn Hass regiert|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt