Wir halfen Eomma schnell beim auspacken und liefen dann rauf in mein Zimmer. Auf der Heimfahrt hatten wir ausgemacht, dass wir uns einpaar Filme anschauen wollten, also taten wir das auch.
Es vergingen Stunden, in denen wir uns K-Dramas anschauten. Seyon lehnte sich währenddessen an meine Schulter, aber ich glaube nicht, dass sie irgendetwas davon bemerkte, denn sie schlief.
Ich rüttelte leicht an ihrer Schulter und teilte ihr mit, dass sie lieber im Bett schlafen sollte.
Sie nickte und taumelte ins Bett. Ich machte mich auch bett fertig und ging dann ebenfalls schlafen.
***
Mitten in der Nacht wachte ich auf und schaute um mich herum. Ich hörte wie das Regen draußen prasselte. Wahrscheinlich der Grund, weswegen ich aufgewacht bin.
Ich schaute noch einmal um mich herum und merkte erst dann, dass Seyon nicht im Bett lag.
Schnell stand ich auf und bemerkte einen kleinen Zettel auf dem Bett.
"Lieber Jungkook,
danke für alles.
Für die ganze liebe die ihr mir geschenkt habt,
Für die Obhut.
Einfach alles!Aber ich kann das nicht mehr,
ich trage schon seit zu langer Zeit diesen semtlichen Leid mit mir herum!Ich hoffe du verstehst das,
hoffentlich sehen wir uns oben wieder.In liebe,
deine Seyon."Scheiße.
Ich lief die Treppen runter, zog meine Jacke und Schuhe an und steckte meinen Schlüssel sowie mein Handy in meine Jacke.
Jetzt heißt es so schnell wie möglich Seyon suchen!
Meine Blicke waren überall, ich hatte einfach Angst um sie.
Warte, was?
Ich hatte Angst um Seyon?
Meine Wangen wurden heiß bei diesem Gedanken. Wieso schweifte ich auch nur ab?
Ich schaltete die Taschenlampe meines Handys an, damit ich mehr sehen konnte.
Wie ein Blitz schoss mir die Idee, zur alten Brücke zu schauen. Was wenn sie sich dort befand?
Ich lief zu jener und bemerkte wie eine Person - zusammengekauert - am Boden lag. Das muss Seyon gewesen sein.
"Seyon!," rief ich lauthals und sie reagierte auch. Sie stand auf und blieb einen Moment stehen. Ich versuchte mich zu beeilen und lief auf sie zu.
Zu Spät.
Sie lief auf die Straße hinzu, aber sie merkte nicht das ein Auto die Brücke befahren wollte.
Ich sackte ein und begann zu weinen, ich war doch nicht ernsthaft so schwach und gab jetzt auf?
Schnell lief ich zum leblosen Mädchen hinzu und setzte mich dann - neben ihr - auf die Knie.
Ich versuchte irgendeinen Puls zu spüren und der war so schwach, dass ich meine Hoffnung gleich verloren hatte.
"S-seyon, du dar-darfst mich doch nicht alleine lassen. Du weißt, die Welt ist unfair, a-aber ich brauche dich.," sagte ich schluchzend.
"I-ich mag dich.", schluchzte ich und merkte, wie eine Träne über meine Wange lief. Jene tropfte auf das wunderschöne Gesicht.
Wieso hab ich es ihr nicht früher gesagt? War ich ernsthaft so ein Idiot, der nicht zu seinen Gefühlen stehen kann?
Ich war an dem ganzen Schuld. Dank mir ist Seyon jetzt tot, sagte ich schluchzend in meinen Gedanken.
Ich rief die Rettung an und machte mich auf dem Weg nach Hause. Ich wollte nicht dabei sein, wenn sie ihren Tot feststellten.
Als ich zuhause ankam, legte ich mich auf mein Bett und versuchte zu schlafen.
Erfolgslos.
Ich schaffte es nicht und blieb die ganze Nacht wach.
Ein Vorwurf nach dem anderen schoss mir durch den Kopf und ich hielt es nicht mehr aus.
Ich stand auf und ging ins Badezimmer. Wie man ahnen konnte, suchte ich nach einer Klinge.
Früher hatte ich mich schon einmal selbst verletzt. Mein Leben war eben nicht so perfekt, wie alle dachten. Meine Krankheit machte es mir auch nur noch mehr zu schaffen.
Ich zweifelte an mir selbst und verletzte mich täglich. Ich weiß zwar nicht wie, aber irgendwie habe ich es geschafft, aufzuhören mir selbst Leid hinzuzufügen.
Als ich die Klinge fand, ließ ich sie über meine "ach so reine"-Haut gleiten.
Erst einer, dann zwei, dann drei Schnitte.
Bei dem ersten Zug verzog ich zwar mein Gesicht, doch ab dann wurde es angenehm. Wie ich nur dieses Gefühl vermisst hatte.
Ich ging immer weiter runter mit der Klinge, bis ich bei meiner Pulsader stehen blieb.
Soll ich, oder soll ich nicht?
Ich entschied mich fürs erste und ließ die Klinge tief rein. Es ist sowie Salz in eine frische Wunde zu streuen.
Seyons Tot ist das Salz für meine frische Wunde.
Nach kurzer Zeit lag ich am Boden und konnte mich nicht mehr bewegen.
Lebewohl, du scheinheilige Welt.
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return • jungkook ff
FanfictionEin Krebserkrankter, die Liebe seines Lebens und die Zeit. Was die drei Sachen zusammen haben, erfährt ihr in diesem Buch. ••• Eine Jungkook Fanfiction :)