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Mit Seyon begab ich mich rauf in mein Zimmer. Dort angekommen, begutachtete sie mein Zimmer.

In dieser Zeit musterte ich sie. "Erzähl mal es über dich. Deine Eltern.", begann ich zu reden.

Es herrschte Stille zwischen uns.

"Am besten auch über die Flecken und weswegen du so mager bist.", fügte ich hinzu.

"Das geht dich nichts an.", murmelte sie in sich rein.

"Naja, irgendwie schon. Immerhin hab ich dir aufgeholfen, als du verweint am Boden lagst. Ich hab dich zu mir gebracht und da durftest du die Wärme wieder spüren, sowie etwas essen. Also ja, es geht mich etwas an.", sagte ich etwas wütend.

"Nun ja, du musst mir dafür etwas versprechen.", begann sie.

Ich hob meine Augenbrauen. "Und das wäre?".

"Versprich mir, dass du niemanden etwas davon sagst geschweige mich wieder zurück bringst.", sagte sie und ich merkte, wie ihr eine Träne runterfloss.

Es muss wirklich was schlimmes sein.

"Ehrenwort! Aber wohin willst du nicht mehr?", fragte ich.

"Das erzähl ich dir jetzt.", sie machte eine Pause und atmete einmal tief ein und aus. "Also meine Eltern sind nicht gerade die besten. Mein Vater ist Alkoholiker und immer wenn er nach Hause kommt, ist er so zu gedröhnt, dass er seine Umgebung nicht wahrnehmen kann. Er schlägt mich so gut wie täglich, meistens bis ich keine Geräusche mehr gebe. Das ist der Grund für die blauen Flecken.", sagte sie und erst jetzt merkte ich, dass sie weinte.

Ich ging auf sie zu und wischte mit meinem Finger ihre Tränen weg. Danach nahm ich sie in den Arm. "Alles wird wieder gut, Seyon! Ich lass dich nicht mehr zu diesem Mistkerl.", sagte ich gereizt. Am liebsten würde ich diesen Mann - der sich Vater nennt - am Boden liegen sehen. Sowas macht man doch nicht mit seinem eigenen Kind?

"Und weswegen bist du so mager?", versuchte ich noch vorsichtig zu fragen.

"Meine Mutter kann nicht anders, mein Vater würde sie sonst umbringen. Er verbietet ihr, mir etwas zu Essen zu machen - also sie arbeiten sogesagt zusammen, aber sie will das nicht. Manchmal bringt sie mir heimlich ein kleines Stück Brot mit, damit ich nicht so sehr abmager.", sagte sie.

Wie kann sie nur so stark sein, nachdem ihr sowas zugestoßen ist? Sie hat diese Stärke in ihrer Stimme und hat nicht einmal geschluchzt.

"Wieso verlässt deine Mutter diesen Mistkerl nicht einfach?", fragte ich sie.

"Weil dann meine Mutter und ich tot sind.", in jedem einzelnden Wort konnte man hören, wie viel Wut sie schon auf diesen Mann hatte. Selbstverständlich sogar.

Ich merkte erst jetzt, dass Seyon noch immer in meinen Armen war, mich störte dies jedoch nicht. "Seyon, du darfst solange wie du willst hier bleiben - wir klären das schon irgendwie!", sagte ich nun.

Endlich bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen. Zwar ein schwaches, aber dennoch ein Anfang.

"Danke Jungkook.", sagte das Mädchen vor mir.

"Ehm... D-du kannst mich auch Kookie nennen.", sagte ich und ging mit meiner Hand einmal durch meine Haare.

"Okay Kookie.", sagte sie und plötzlich befand sich ihre Hand in meinen Haaren und verwuschelte jene einbisschen.

"Ja okay.", sagte ich und wir lachten im Einklang.

"Jungkook! Seyon! Kommt mal runter!", schrie meine Mutter von unten.

Seyon schaute mich panisch an. "Ich geh mal runter und schau was los ist. Wenn alles ok ist, dann ruf ich dich.", gab ich ihr bescheid.

Ein kurzes aber eindeutiges Nicken bekam ich noch mit, bevor ich runter ging.

"Ja Eomma?", fragte ich als ich unten war.

"Also - Huh? Wo ist den Seyon?", fragte mich meine Mutter.

"Ehmm.. sie macht sich gerade im Bad fertig, sie ist gleich da. Um was geht es den Eomma?", fragte ich vorsichtig.

"Ach ja, es geht nur darum, ob sie unten auf der Couch oder bei dir im Zimmer schlafen soll beziehungsweise will.", sagte sie.

Mir schoss die Röte ins Gesicht. "B-bei mir im Z-zimmer?", stammelte ich vor mich hin.

"Ja wo den sonst, Jungkook?", fragte sie verwundert.

"Ich...ehm, nichts.", sagte ich. "Seyon bist du fertig? Komm bitte mal runter.", rief ich nach ihr.

"Ich komme schon, Chingu.", ertönte die Stimme des Mädchens.

"Also was sagst du dazu, Seyon?", fragte meine Mutter gleich.

"Zu was?", sie blickte nichtsahnend zu mir.

"Willst du bei Jungkook im Zimmer oder auf der Couch schlafen?", stellte sie ihre Frage erneut.

Seyon schaute hilflos zu mir. "I-ich ehm...-", meine Mutter schnitt ihr ins Wort.

"Was stell ich für fragen? Du schläfst bei Kookie im Zimmer! Ich lass dich doch nicht alleine unten auf der Couch schlafen.", sagte meine Mutter aufeinmal.

Seyon und ich liefen rot an. Sie stammelte vor sich hin und ich vergrub mein Gesicht in meine Hände.

***
Annyeonghaseo!
Aufklärungs Chapter :)

-Amira

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