Mit zittriger Hand steckte ich den Haustürschlüssel ins Schloss. Langsam drehte ich den Schlüssel, bis die Tür ein Klacken von sich lies. Leise öffnete ich sie und machte einen Schritt in das dunkle und ruhige Haus. Ich wusste nicht, ob meine Eltern zu Hause waren oder nicht. Ebenso wusste ich nicht,ob Daniel schläft oder doch wach ist. Ich brachte meine andauernde schnelle Atmung zum ruhiger werden und zog mir meine Schuhe und meinen Mantel aus. Beides pfefferte ich in den Abstellraum im Flur. Mein nächster Weg ging in die Küche. Ich betätigte den Lichtschalter und sofort erhellte der Raum in einem hellen, freundlichen Ton. Ich öffnete den Kühlschrank und zog die Wasserflasche aus dem Fach an der Tür. Ich griff noch nach dem Glas in der Spüle, aus welchem ich diesen Abend getrunken hatte und füllte es bis zur Mitte mit der durchsichtigen Flüssigkeit.
¨ Alter Alicia,wo warst du?¨, ich erschrak bei der leicht wütenden Stimme von Dan. Mit einem leisen Geräusch stellte ich das Glas auf die dunkle Oberfläche der Küchenzeile und beobachtete wie Daniel auf mich zugelaufen kam. Seine blonden Haare standen in allen Richtungen ab und er trug nur eine luftige Trainigshose von Adidas. ¨ Du kannst froh sein, dass unsere Eltern angetrunken waren und mit dem Auto nicht mehr nach Hause fahren konnten! Sie übernachten bei Tante Maddy ¨,zischte er. Sein Gesicht kam meinem sehr nah, aber das war immer so, wenn er wütend auf jemanden war. Meine Augen sahen auf die Arbeitsfläche. ¨ Wo warst du, Alicia? Wie ich Janna angerufen habe, warst du nicht mehr bei ihnen...¨, sagte er. Ich wusste, dass erjetzt wollte, dass ich ihm alles genau erzähle.Aber das werde ich aufjedenfall NICHT machen. ¨ Ich...Ich wollte nur kurz raus...und...d-da hab ich eine Schulfreundin..ehm...Leslie gesehen. Und..wir sind dann nochmal zu ihr kurz...und..joa...danach bin ich...nach Hause.¨,stotterte ich vor mich hin. Ich wusste nicht, ob er es mir glauben würde. So wie ich an meiner Erklärung gezweifelt habe, verlor ich die Hoffnung augenblicklich. ¨ Oh Gott..argh Alicia! Wenn dir was passiert wäre...¨,murmelte er. Seine großen Finger fuhren verzweifelt durch seine zerzausten Haare.
¨Sorry.¨, sagte ich und sah ihn mit meinem Hundeblick an. ¨Warum hast du mich nicht angerufen?¨, fragte er. Seine Miene war nun schon wieder freundlicher. Stattdessen bei mir alle Alarmglocke läuten. Scheiße...¨ Ehm...m-mein H-Handy...d-das ist mir in de Gulli gefallen..?!¨, stotterte ich erneut. Es klang ehr wie nach einer Frage. Mein Herz raste unnatürlich schnell. Ich war aufgeregt, und hatte bei den ganzen Lügen ein sehr schlechtes Gefühl. Ich hasste es, meiner Familie nicht die Wahrheit zu erzählen. Doch ich wollte nicht, dass unötige Ängste und Aufregungen über das wirkliche Geschehen auftauchten.
Dan lachte kurz auf, was mich stutzen lässt. Total verwirrt beobachtete ich meinen Stiefbruder, wie er seinen Kopf in den Nacken legt und laut los lacht. Seine tiefe,männliche Stimme schallte durch das leere Haus.
¨ Alicia... glaubst du echt, dass ich dir das abkaufe?¨, fragte er sichtlich amüsiert.
Scheiße!
¨Sag doch einfach, dass du dein Handy nicht mehr findest.¨, machte er mir deutlich.Ich nickte erstaunt und stellte das leere Glas wieder in das Spülbecken.
Ich war erleichtert, dass es noch so ausgegangen war. Auch wenn es nicht so wirklich das war, was ich mir vorgestellt hatte. Doch meine Gedanken schweiften weiter. Was ist, wenn er von mir erwartet es zu suchen?
Ich hatte mein Handy bewusst da liegen gelassen. Es wäre auch dumm von mir gewesen, wieder zurück zu rennen.
¨ Ich geh schlafen.¨, murmelte ich und drückte mich an Daniels Körper vorbei. ¨ Gute Nacht. Und denk dran, ich muss morgen früh zum Arzt. Mum und Dad kommen erst nachmittags nachhause.¨, rief er mir hinterher. Ich nickte kurz und lief wieder in den Flur. Ich zog mir noch die Socken aus,schmiss sie in den Wäschekorb im Nebenraum und hüpfte die Steintreppe hinauf.
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Pitch Black [Harry Styles FF]
Fanfic„Ey, du da hinten!“, hörte ich eine raue, männliche Stimme durch die dunkle Gasse schallen. Meine Schritte verschnellerten sich, meine Angst wuchs unaufhaltsam. „Bleib mal stehen!“, nahm ich erneut diese Stimme wahr, jedoch schien sie mir schon viel...