Nein! Plötzlich komme ich mir wie der Eindringling vor. Als wäre ich die Außenstehende, eine Voyeurin, die klammheimlich eine verbotene, intime Szene beobachtet. Christians Körperhaltung verändert sich kaum merklich. Inzwischen wirkt er größer, markanter, kälter und distanzierter. Ich hate diese Aura schon einmal an ihm beobachtet- in seinem Spielzimmer. Vor mir steht Chris-
„Miss? Tut mir leid, dass ich sie unterbrechen muss“, ruckartig schreckte ich aus der Vertiefung in das Buch hinauf und sah in das erschöpfte Gesicht der Bibiothekmitarbeiterin. „Sie müssen die Bücherei nun verlassen, wir wollen jetzt schließen.“, sprach sie und sah auf das dicke Buch in meinen zierlichen Händen. Ich prägte mir die Seitenzahl und das Kapitel ein und schlug das Buch zu. „Sie lesen Shades of Grey.“, stellte sie lächelnd fest und deutete auf den Band. Ich nickte und erhob mich von der leicht veralteten Coutsch. „Wenn sie wollen, können sie es sich ausleihen.“, sagte sie höflich. „Nein Danke. Ich komme morgen sowieso wieder hier her.“, antwortete ich und stellte das Buch zurück in das große, mächtige Holzregal.
Draußen war es schon recht dunkel, wesshalb ich mein Handy aus meiner linken Hosentasche zog und den Display mit einer geübte Bewegung entsperrte.
„Tschüss!“, rief ich der Frau zu und verlies die kleine Stadtbibiothek. Sofort kam mir ein schwall feuchter Herbstluft entgegen, wesshalb ich mir meine dünne Übergangsjacke enger um den Körper spannte.
'Holst du mich ab? Xox', tippte ich in das Handy und versendete diese Nachricht an meinen Stiefbruder Daniel.
Ich steckte mein Handy zurück in meine Hosentasche und beobachtete die ruhige Umgebung. Die bunten Blätter schwebten über den Asphalt, als ein Hauch von Wind durch die Luft strömte. Ab und zu hörte man einzelne Geräusche von fahrenden Autos.
Ich spürte wie mein rechter Oberschenkel kurz vibrierte und zog mein Smartphone erneut aus der Hosentasche.
'Klar, Bücherei?', stand auf dem Display. Ich antwortete mit einem kurzen 'Ja' und schob das Handy wieder an seinen Platz.
Es vergingen einige Minuten, bis das Auto meines Bruders vor mir zum stehen kam. Er lies die Beifahrerscheibe nach unten gleiten und grinste mich liebevoll an. „ Mitfahrgelegenheit gefällig?“, sagte er. „Halt dein Mund.“, lachte ich und stieg in den tiefergelegenen Wagen.
Mein Körper wärmte sich augenblich auf, bei der Hitze, welche mein Bruder in seinen Auto hatte.
Er brachte den Wagen wieder zum Fahren und düste mit seiner hohen Geschwindigkeit durch die wenig befahrenen Straßen Londons.
„Wie war dein Tag?“, fragte er und konzentrierte sich weiter auf die Straßen. „Eigentlich ganz okey. Ich hatte heute die letzten zwei Stunden frei, dann bin ich mit Zoe noch zum diesem neuen Chinesen gegangen, dannach bin ich zur Musicalprobe gegangen und zuletzt war ich bis eben in der Bücherei.“
Verwirrt wendete er seinen Blick für eine kurze Zeit zu mir, bevor er ihn wieder auf den Verkehr richtete. „ Musicalprobe? Wolltest du nicht für deine Rolle absagen?“, fragte er und runzelte die Stirn.
Ja er hatte Recht, eigentlich hatte ich für die Rolle abgesagt, aber Mrs Snouck hatte mich darum gebeten, wenigstens Desieree bei der Maske zu helfen und dieses Angebot konnte ich einfach nicht ablehnen.
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Pitch Black [Harry Styles FF]
Fanfiction„Ey, du da hinten!“, hörte ich eine raue, männliche Stimme durch die dunkle Gasse schallen. Meine Schritte verschnellerten sich, meine Angst wuchs unaufhaltsam. „Bleib mal stehen!“, nahm ich erneut diese Stimme wahr, jedoch schien sie mir schon viel...