Der Auftragskiller

Der erste Schuss

Auf dem Platz vor dem Petersdom herrschte reges Treiben, obwohl es in Strömen regnete und durch den Nebel konnte man den Petersdom trotz seiner strahlenden weißen Farbe fast nicht erkennen. Ungewöhnliches Wetter für Rom, aber ideal für mein Vorhaben. Es waren jetzt knapp 15 Stunden vergangen nachdem der Boss mich angerufen hatte. Ich rief mir wieder den Plan in Erinnerung und ging ihn in meinem Kopf noch einmal komplett durch. Es konnte losgehen. Ich kramte den durchnässten Straßenplan des Vatikans hervor, da man sich hier leicht in diesen endlosen Straßen verlaufen kann. Ich schlich in eine unscheinbare Nebengasse, als ich den Platz lange genug beobachtet hatte. Ich fing an zu laufen, da ich mich ganz genau an einen Zeitplan halten muss und ich spät dran war. Nach 2 Minuten fand ich die gesuchte kleine Tür. Es war eine dicke grüne Holztür inmitten des Straßenlabyrinths des Vatikans. Ich überlegte einen Moment und klopfte an die Tür. Dreimal kurz, dreimal lang. Die Tür wurde von innen aufgemacht. PENG! Ich schoss sofort mit meiner unter der Jacke versteckten Pistole auf die alte Person die aufgemacht hatte. Die Person fiel nach hinten und das Blut floss aus ihrer Brust und die Leiche blieb leblos am Boden liegen. Sie war zwar Teil des Plans, aber genau deshalb musste sie beseitigt werden. Jeder schwache Geist, der einem Verhör nicht standhalten würde musste beseitigt werden. „Der Boss ist genial", flüsterte ich leise. Ich schaute nach vorne und erblickte einen scheinbar endlosen, dunklen Gang. Es tropfte von den Wänden und überall hingen Spinnennetze. Mist, dachte ich, ich brauche eine Lichtquelle. Da fiel mir auf, dass neben der Leiche eine erloschene Fackel lag. Ich nahm mir diese und zündete sie mit dem Feuerzeug an, das ich zuvor eingepackt hatte. Zielstrebig ging ich in die Dunkelheit hinein.