1. - Angriff

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Die Morgensonne schien leicht durch das schmale Fenster und ließ dem Staub im Zimmer der Prinzessin tanzen. Das Zimmer schien sehr kahl, da fast keine Möbel mehr darin standen. Fast alles, außer das große Himmelbett, in der die Prinzessin schlief und ein Schrank mit ein paar Klammoten war ausgeräumt worden. Die Möbel standen jetzt in der neuen, großen Burg, in die die Prinzessin Lucy mit ihrem Vater nun ziehen würde. Die neue Burg lag näher an der Stadt, so war diese leichter zu beschützen, zu warnen oder zu benachrichtigen. Ebenso waren schon fast alle Diener vorgegangen. Lucy selbst lag noch im Bett.

"Lucy Schatz, aufstehen! In einer Stunde gehen wir los!" Die tiefe Stimme des Königs drang von unten hinauf in das Schlafgemach. Gähnend setzte sich Lucy im Bett auf und rieb sich die Augen. "Komme gleich, Vater!" Schnell stand sie auf und zog sich um. Kurz darauf hatte sie ein hübsches, edles rosa Kleid an. Es war mit Schleifen um den Hüftbereich verziehrt. Dazu gab es noch so eine Art weiße Handschuhe. Lucy setzte sich noch ihr Diadem auf, schlüpfte in ihre Schuhe und ging zu ihren Vater in den Tronsaal. "Guten Morgen, Vater," sagte Lucy und neigte kurz den Kopf. "Guten Morgen, Lucy. Wir haben nicht mehr viel Zeit, Iss schnell etwas. Im Speisesaal hat das Dienstmädchen schon das Frühstück vorbereitet." Lucy nickte und verließ den Tronsal durch eine andere Tür in den Speisesaal. Der Tisch stand voll mit allem möglichen. "Guten Morgen, Prinzessin." Ein Mädchen mit kurzen pinken Haaren und einem Dienstmädchenoutfit stand neben ihr. "Ah, Virgo! Guten Morgen! Aber meinst du nicht, dass das etwas zu viel des guten ist? Das kann ich doch niemals essen!" Virgo neigte den Kopf. "Wollen sie mich jetzt bestrafen?" "Aber nein, keine sorge!" Schnell aß sie etwas.

Kurz darauf saß Lucy im Damensitz auf einem Pferd. Neben ihr, ihr Vater. Virgo musste neben ihen herlaufen. Lucy hatte mitleid mit ihr. Dann gingen sie los. Zum ersten mal verließ Lucy das Schlossgelände. Es war wunderschön. Riesige Bäume mit dicken Stämmen, Büsche, Schmetterlinge, Blumen... jedoch fand Lucy den Himmel am schönsten. Er war noch leicht Morgenrot, erstreckte sich bis in die Ferne und traf irgendwann mit dem Boden zusammen. Nun ritten sie durch einen Wald, wo sie den HImmel aus den Augen verlohr. Das fand Lucy schade. Auf einmal raschelte etwas im Gebüsch hinter ihnen. Lucy schnellte mit dem Kopf herum. Ihr Vater lachte. "Keine Sorge, das war sicher nur ein Tier." "Denkst du, Vater?," fragte Lucy immernoch verunsichert. "Ja, schau mal." HInter ihen sprang ein Reh aus dem Gebüsch und sprang schnell über den Weg. "Oh," meinete Lucy. "Hast du etwa gedacht, es wäre ein Drache?" Ihr Vater lachte wieder. "Nein, natürlich nicht," antwortete Lucy. Es gibt Drachen nur in Geschichten und Märchen. Ich bin schon zu alt, um an so etwas zu glauben." PLötzlich knallte es hinter ihen. Die Pferde erschrken und warfen die Reiter ab. Hart landeteten die Prinzessin und der König auf dem Weg. "Eure Majestät!," rief Virgo. "Ein Feind nähert sich!" Lucy sah auf. Staub war aufgewirbelt worden und aus der Staubwolke trat eine dunkle Gestalt. Etwas blitzte metalisch auf. Dann ging alles ganz schnell. Der Unbekannte stürtzte vor und schlug mit einem Schwert nach ihnen. Blut spritzte, Staub wirbelte auf undLucy schrie, ebenso Virgo und ihr Vater. Lucy spürte, wie ihr Körper schwer wurde. Sie viel nach hinten, die Welt verschwamm vor ihren Augen. Dann spürte sie, wie sie von etwas aufgefangen wurde. Genau dann wurde alles schwarz.

Nalu - Der Drache und das MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt