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"Du zeichnest wieder?", fragt er und setzt sich neben mich auf den Boden, ehe er mir über die Schulter sieht. Ich schlucke, ehe ich mit meiner Hand das Papier verdecke und dann zu ihm schaue. Er lacht nur leise und sieht mich mit diesem Funkeln in den Augen an, ehe er die Decke zurecht zieht. Ich schaue zum Mond, als er plötzlich seinen Arm um mich legt und ich meinen Blick zu ihm drehe. Er beginnt zu lächeln und ich zögere, ehe ich den Stift beiseite lege.

"Komm, mal weiter", murmelt er nur und sieht auf das Blatt, ehe ich beginne zögerlich weiter zu malen. Doch es funktioniert nicht, meine Finger zittern und ich lasse den Block von meinen Beinen rutschen.

"Ich kann nicht", sage ich nur leise und starre wieder in den Himmel, der mir so nah und doch so fern erscheint.

"Wie geht es dir?", fragt er leise und ich schaue ihn an, ehe ich mit den Schultern zucke.

"Wenn ich das wüsste, wäre so vieles einfacher...", murmele ich kaum hörbar und schaue wieder in den Himmel, der langsam immer dunkler wird.

"Kannst du dir vorstellen, wie schwer alles erst wird, wenn du auf alle Fragen, die dich betreffen, mit 'Ich weiß es nicht' antworten musst?"

Lebenssinn. [shortstory] #wattys2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt