Der Brief

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Bethany

Mit verheulten Augen und verwuschelten Haaren saß ich in meinem schlafsaal auf der Fensterbank und sah aus dem Fenster. Ich erwartete nicht ihn plötzlich auf dem Feld zu sehen, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Vieleicht hab ich ja einmal in meinem Leben Glück und er kommt schon früher wieder, aber da ich ein Pechvogel bin, hat diese Vorstellung wenig Chancen. Seit drei Tagen kam ich nicht aus dem schlafsaal und schwenzte den Unterricht. Ich musste erstmal wieder richtig fit sein, dann könnte ich es mit Unterricht versuchen. Ginny machte sich schon Sorgen um mich und sogar pakenson, hat Ginny gesagt, hat nach mir gefragt. Wie es mir ging und wann ich wieder zur Schule komme. Ich meine, wir reden hier von pakenson/Mopsgesicht/ ich hasse sie. Warum sollte sie fragen wie es mir ging? "Beth?,, Fragte Ginny sachte und ich wante den Blick vom Fenster ab. "Hmm?,, Machte ich und sie kam zu mir. "Weißt du, Bethany. Ich verstehe, dass es dir richtig scheiße geht, aber komm wieder zum Unterricht. McGonagall hat gesagt es tut dir nicht gut im Unterricht zu fehlen.,, Ich schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht zum Unterricht.,, Sagte ich und sah wieder aus dem Fenster. "Beth, er kommt jetzt nicht wieder.,, Meinte sie und ich senkte den Blick. "ich weiß, aber ich will ihn nicht aufgeben.,, Sagte ich und sie nickte. "Ich geh Duschen.,, Meinte ich und stand auf. Ich ging ins Bad und unter die Dusche. Das warme Wasser floss über mein Gesicht und meinen Körper hinab. Ich stellte mir vor er würde hinter mir stehen und wie immer wenn wir zusammen duschen sind meinen Hals küssen. Wie seine starken Arme sich um meinen Bauch schlingen und mich fest an sich drückten. Ich stellte mir seinen warmen Atem in meinem Nacken vor und seinen herrlichen Geruch nach Aftershave. Ich shampoonierte meine Haare und rasierte mich, dann setzte ich mich in die Duschwanne und ließ das Wasser auf mein Gesicht platschen. Ich zog die Beine an und legte meine Arme um sie. Meinen Kopf ließ ich auf meinen Knien nieder und begann wieder zu weinen. Der Schmerz unserer Verabschiedung lag noch immer in meinem Herzen und quälte mich. Noch nie war ich so traurig und verzweifelt wie in den letzten Tagen und ich wusste, dass es mit der Zeit immer schlimmer werden würde. Je länger wir getrennt sind, desto schlimmer wird die Wunde in meinem Herz. "Bethany!,, Rief Ginny und ich stand auf. Ich machte den Wasserhahn aus und legte mir ein Handtuch um. Zögerlich öffnete ich die Tür und Ginny lächelte mich an. "Ein Brief.,, Meinte sie und hielt mir einen Umschlag hin. Ich ergriff ihn dankend und machte die Tür wieder zu. Er war von Draco. Das sah ich sofort an der Schrift in der mein Name und Adresse auf den Umschlag geschrieben war. Ich packte ihn aus und nahm das Stück Pergament raus, entfaltete es und laß die Zeilen von Draco.

Hallo mein Engel,

Du weißt garnicht wie sehr ich dich vermisse. Ich darf weder aus dem Haus noch Kontakt zu anderen aufnehmen. Meine Mutter allerdings hat mir gestattet dir diesen Brief zu schreiben und ich fasse mich kurz. Das wird wohl der letzte Brief sein den ich dir schreiben kann und hoffe du bist mir nicht böse. Wenn es etwas neues gibt schreib mir und ich werde einen Weg finden zurück zu schreiben. Aber fürs erste muss ich dir diese furchtbare Nachricht überbringen.

Ich liebe dich so sehr, Baby.
Draco

Ich wischte mir die Tränen weg und laß den Brief noch ein paar mal durch, bis ich realisierte, dass es vermutlich der letzte Brief von ihm sein wird und klammerte mich an den Brief. Ich hasste seinen Vater. Weil sein Handeln misslungen ist wurde Draco zum Todesser und weil er Todesser ist, musste er hier weg. Ich hob meinen Arm und begutachtete das Armband, das draco mir an unserem Jahrestag geschenkt hatte. Es traf genau meinen Geschmack. Typisch Draco. Er wusste immer was mir gefiel. Ich wollte ihm zurück schreiben und stand auf. Hatte ich mich hingesetzt? Naja... Ich ging in den schlafsaal und zog mir meinen Schlafanzug an, setzte mich an den Schreibtisch und schrieb. Als ich nach bestimmt einer Stunde fertig war gab ich den Brief einer Eule und sie flog los. Hoffentlich erreicht der Brief ihn.

Draco

Ich lag mit emotionslosen Gesichtsausdruck in meinem Bett und staarte die Decke an. Dass ich nichtmal Kontakt zu ihr haben durfte war ja wohl die Höhe. Ich fragte mich wie Bethany darauf reagieren wird wenn sie meinen Brief ließt. Apropo Brief. Eine Eule pickte mit ihrem Schnabel gegen die Fensterscheibe und ich zuckte zusammen. Ich stand auf und ging zum Fenster hin, öffnete es und ließ die Eule rein. Sie hatte einen Brief im Schnabel und die Schrift kannte ich. Ich hab sie lange genug beim Schreiben beobachtet und kenne ihre Schrift auswendig. Bethany... Ich nahm den Brief an mich und gab der Eule ein Leckerli. Sie flog davon und ich schloss das Fenster wieder. Ich setzte mich auf mein Bett und öffnete den Brief.

Wie soll ich anfangen, Draco?

Also erstmal vermisse ich dich wahnsinnig und freue mich über deinen Brief, nur was darin stand entsetzt mich. Tu mir den Gefallen und Dreh deinem Vater für mich den Hals um. (Ich musste schmunzeln als ich das laß) ich hoffe dass ich dich so schnell wie möglich wiedersehe und möchte dich bitten zu versuchen mir irgendwie zu schreiben.

Ich liebe dich,
Bethany

Ich fand es süß was sie schrieb. Meinem Vater würde ich echt gerne Mal den Hals umdrehen. Ich legte den Brief beiseite und sah die Wand an. Natürlich würde ich versuchen ihr trotz des Verbotes zu schreiben, aber es wird schwierig, da ich unter Beobachtung stehe und kein Pergament mehr habe.

Golden eyes- Operation MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt