Kapitel 6

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Ich schlug die Augen auf, drehte mich langsam um und guckte auf die Uhr an der Wand.

Scheiße! Schon halb zehn! Ich müsste eigentlich schon lange in der Schule sein! Mein Oberkörper schnellte nach oben, aber ich sank augenblicklich wieder zurück auf mein Kissen da ein scharfer Stich durch meinen Kopf schoss.

Als der Schmerz nach ein paar Sekunden erträglicher wurde, richtete ich mich langsam auf. Diesmal mit mehr Erfolg als beim ersten, zugegebenermaßen etwas stürmischem, Versuch.

Ich schaute an mir herunter und erkannte dass ich immernoch die Klamotten von gestern anhatte.

Vorsichtig schlug ich die Decke zur Seite und versuchte den erneuten Stich in meinem Kopf zu ignorieren, was mir sogar einigermaßen gelang.

Ich war ein wenig überrascht dass ich noch Zuhause im Bett lag und nicht in der Schule war. Ich hätte meine Mutter abknutschen können so sehr freute ich mich dass sie mich krank gemeldet hatte. Normalerweise war sie nämlich der Ansicht dass man mit ein paar Schmerztabletten intus den Tag in der Schule super überstehen kann, egal wie sehr ich mich ins Zeug legte um sie vom Gegenteil zu überzeugen.

Ich konnte mich nicht erinnern wie ich das geschafft hatte aber allmählich sah ich den gestrigen Abend, wenn auch etwas verschwommen, vor mir.

Tyler und ich wollten uns eigentlich einen schönen Abend machen und ein bisschen fern schauen aber schon nach einer Folge 'How I meet your mother' tat mein Kopf so weh, dass wir den Fernseher ausgemacht haben und ich erst mal eine Aspirin einwerfen musste.

Aber die hat die Kopfschmerzen kein Stück erträglicher gemacht. Im Gegenteil, es wurde eher noch schlimmer. Wobei das wahrscheinlich nicht unbedingt an der Tablette gelegen hat sondern daran das Tyler die ganze Zeit versucht hat die Schmerzen wegzustreicheln, was den Druck in meinem Kopf aber nur stärker gemacht hat. Irgendwann hab ich ihn gebeten nach Hause zu gehen, wovon er nicht besonders begeistert war, es dann aber doch eingesehen hat.

Der Rest des gestrigen Abends lag im dunkeln. Ich überlegte angestrengt aber mir fiel es einfach nicht ein.

Die Tür flog plötzlich auf und Amy kam reingerannt.

"Du sollst nachher mal runterkommen zum essen und so weiter" Amy sah mich erwartungsvoll an und ich nickte.

"Ja mach ich aber ich muss erst noch eine Tablette nehmen", sagte ich zu ihr und stieg aus dem Bett. Zufrieden lief sie aus dem Zimmer und schloss die Tür wieder. Ich ging ihr hinterher, aber im Flur bog ich Richtung Bad ab und sie Richtung Treppe.

Im Bad angekommen suchte ich mir eine Aspirin und ließ ein wenig Wasser in ein Glas laufen um die Tablette besser schlucken zu können. Ich entschloss mich dann aber doch dazu erstmal eine halbe und dann nochmal ein halbe zu nehmen.

Als ich beide Hälften hintergewürgt hatte schüttete ich das restliche Wasser weg und verließ das Badezimmer wieder um in der Küche anzutanzen. Zu meiner großen Verwunderung hatte ich richtig Heißhunger. Normalerweise hab ich, wenn ich so schlimme Migräne habe, nie Appetit, aber jetzt konnte ich das Essen kaum noch erwarten.

Ich sauste die Treppe runter ins Erdgeschoss, merkte aber ziemlich schnell dass das die falsche Entscheidung war, da wegen der Erschütterungen meine Kopfschmerzen noch stärker geworden waren. Ich bremste ab und ging das letzte Stück bis in die Küche sorgfältig darauf bedacht alle Bewegungen abzudämpfen.

In der Küche angekommen lief mir sofort das Wasser im Mund zusammen. Es gab mein Lieblingsessen Lasagne!

Auf meinem Teller war schon ein großes Stück platziert. Ich zog meinen Stuhl zurück und setzte mich an den Tisch und fing direkt an zu essen. Als ich fast fertig war fragte mich Mum besorgt:"

Wie geht es deinem Kopf, Betty?"

Betty war der Spitzname den mir Mum gegeben hatte. Ich konnte ihn nicht besonders leiden, aber es war schon okay wenn sie mich so nannte. Prinzipiell war es nämlich nur Mum die Betty zu mir sagte.

Eigentlich nannten mich alle Michi, weil ich mich einfach immer so vorstellte. Nur meine beste Freundin Kate und ein paar weitere enge Freunde, und natürlich meine Familie, kannten überhaupt meinen richtigen Namen. Aber meine Freunde und Amy haben kein Problem damit mich mit Michi anzusprechen. Nur Mum und und meine große Schwester Elena hatten andere Spitznamen für mich. Im Gegensatz zu Betty mochte ich den Namen Liz sehr.

Liz, so nannte mich Elena immer. Naja und dann gab es noch jemanden der zu mir nicht Michi sagt. Mein Dad. Er war derjenige der mir bei meiner Geburt den Namen Elisabeth gegeben hatte und deshalb weigerte er sich mich mit einem anderen Namen  anzusprechen.

Ich hasste es wenn mich jemand Elizabeth nennt, aber bei Dad musste ich mir darüber keine Gedanken mehr machen. Er war nämlich kurz nach meinem zehnten Geburtstag abgehauen und hatte sich seitdem nie wieder gemeldet.

"Nicht so gut. Aber ich hab gerade eine Schmerztablette genommen", antwortete ich Mum.

"Vielleicht sollten wir nachher mal zum Arzt fahren, wenn es nicht besser wird", meinte Mum nachdenklich.

"Ja, sollten wir. Aber wir können auch erst mal warten bis die Tablette wirkt", sagte ich schnell, denn ich hatte überhaupt keine Lust zum Arzt zu fahren, und räumte mein Geschirr in die Spülmaschine.

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hii Leute;D

ich hab es endlich mal wieder geschafft ein Kapitel hochzuladen :) es tut mir echt leid das ich nur so selten update, aber es ist momentan wirklich schwer sich dazu aufzuraffen weiterzuschreiben, da ich viel zu tun habe :( ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht! Bis zum nächsten Kapitel... achja und kommentiert doch bitte mal!!!

xoxo rachel

Don't forget the loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt