Du sagtest

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"Du sagtest, zwar nicht zu mir, jedoch in meinem Beisein, dass Du Menschen meiden würdest, die Dich runterziehen.

Komm, gib zu, hinter Deiner ach so starken und kühlen Fassade lebt ein kleiner zerbrochener Junge.
Doch mach ruhig weiter Deine Witze.
Lächel über alles hinweg.
Ich weiß es; hinter diesem Schleier der Blendung ist ein Misanthrop und ein Schwarzmaler zuhause.
Jemand, der allem aus dem Weg geht, das ihn zum Denken bringt.
Du lässt Menschen nicht an Dich heran, damit sie nicht sehen, was los ist.
Aber ich denke, es würde Dir besser gehen, wenn Du Dich jemandem anvertrauen würdest. Es muss nicht mal unbedingt ich sein, aber ich denke, jemand könnte Dir einen Teil Deiner Last, von der ich vermute, dass Du sie mit Dir herumschleppst, abnehmen.

Du hast mir so viel beigebracht in den acht Jahren, in denen wir uns nun kennen; darunter einiges, von dem ich denke, dass es Dir genutzt hätte, wenn es jemand zu Dir gesagt hätte. Vermutlich sprichst Du durch mich zu Deinem vergangenen Ich.

Ich weiß selbst nicht genau, worauf ich mit diesem Text hinaus will. Vielleicht wollte ich einfach nur gesagt haben, dass Deine Fassade bröckelt. Du hast selbst gesagt, dass die Welt mehr aus Schein als aus Sein besteht. Naja, Du bist jedenfalls konsequent."

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