Zukunft?

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So oft sehe ich Menschen, die in dem, was sie tun und lieben zu tun, unsagbar gut sind. Und ich selbst frage mich, was ich eigentlich kann. Worin ich gut bin. Ich kann kein Instrument gut spielen, kann nicht singen, nicht gut rechnen, nicht logisch denken, keine guten Texte verfassen.
Mit dem, was ich nicht weiß und kann, fällt es mir schwer, mir eine Zukunft vorzustellen.
Was soll ich mal arbeiten, in meiner Freizeit tun; wie soll ich leben, ohne Talente, Intelligenz, oder überhaupt dem Willen, mich tagtäglich denselben Dingen zu stellen? Ohne Arbeit, ohne Möglichkeit zur Realitätsflucht? Wie soll ich so nur bestehen?

Was würde die Welt an mir verlieren?
Was habe ich in ihr verloren?
Ich habe Dinge an sie verloren, aber nicht in ihr.

Was soll's? Ich bin nur ein weiterer Melancholiker, der an der Welt zerbrochen ist. Und bei rund 7.5 Milliarden Menschen; welchen Unterschied macht da einer?
Ich versinke im Selbstmitleid, anstatt mir selbst in den Arsch zu treten. Und weswegen?
Wie mir die Perspektive, ein Ziel, fehlt.
Ich habe nichts, was mich antreibt.
Ich existiere vor mich hin; verbrauche nur Zeit, Luft, Geld, Nerven, Papier.
Weil ich mir meine selbst nicht sicher bin.

"Diese Selbstfindungsphase sollte langsam abgeschlossen sein", höre ich und möchte zusammenbrechen.
Welches Selbst? Welches Ich?
Wie soll ich finden, ohne zu wissen, wo ich zu suchen habe, ja, was ich zu suchen habe?

Diese Fragen treffen mich wie Pfeile, die sich durch meine Rippen bohren, ihren Weg zu meinen Lungen bahnen und mich zu zwingen, an einem Erstickungstod zugrunde zu gehen.

Anmerkung: Dieser Text gammelt eine gefühlt Ewigkeit in meinem Notizbuch. Erst jetzt konnte ich mich dazu überwinden, ihn abzutippen und vor allem, ihn zu veröffentlichen.

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