What do we want here anymore?!

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Ria P.o.V

Als wir unser Eis zuende gegessen hatte, machten wir uns wieder auf den Weg ins Wasser. Zum ersten Mal fühlte ich mich wie ein ganz normaler Teenager. Ich unternahm etwas mit meinem Bruder und unserem Vater.

Wir stürzten uns in die erfrischenden Fluten und drückten uns gegenseitig unter Wasser.

"Warum habt ihr mich nicht mitgenommen?" fragte plötzlich eine gespielt beleidigte Stimme neben uns. Ich drehte mich um. Riku war direkt vor mir und schaute mich gespielt beleidigt an ."Wärst du dagewesen, als wir losgefahren sind, hätten wir dich mitgenommen." entgegnete ich. Riku stutzte und lachte gleich darauf wie en verrückter. "Was ist denn mit dem los?" fragte Tiago amüsiert. Ein Finnischer Lachanfall." mutmaßte ich und schaute zu den anderen. Diese hatte Riku sofort erkannt und starrten ihn einfach nur an. "Wo ist euer Vater?" fragte Riku, als er sich beruhigt hatte. "Der faulenzt. Guck mal auf der Liegewiese." antwortete mein Bruder und Riku lief Richtung Liegewiese. Dena, Grace, Dustin und Cedric starrten uns nur mit offenem Mund an. "Was glotzt ihr so?" fauchte Tiago. Er konnte es einfach nicht haben, wenn ihn jemand anstarrte. "W-war das gerade R-riku R-r-rajamaa?" stammelte Grace. "Ja, warum?" fragte ich. "I-ich b-b-bin ein R-r-riesenfan!" erklärte sie stotternd. Ich nickte nur. Kurz darauf kam Riku wieder. Er hatte Samu, äh unseren Vater, im Schlepptau. Ich hatte immer Samu gesagt. Tiago ebenfalls. Wobei er doch eigentlich unser Vater war. "Och Mann Riku. Jetzt lass mich doch mal. Ich will jetzt nicht ins Wasser." meckerte unser Vater. "Kein wenn und kein aber. Komm jetzt, du Memme." lachte Riku und schmiss den armen Samu einfach ins Wasser. Samu tauchte auf und streckte die Hand nach Riku aus. Dieser ergriff sie und schon wurde er ebenfalls ins Wasser gezogen. Jetzt konnten Tiago und ich nicht mehr und lachten schallend los. Ich hatte mich noch nie so unbeschwert gefühlt, wie an diesem Tag.

Zuhause hingen wir unsere nassen Sachen auf und gingen anschließend ins Bett. Am nächsten Tag würde wieder Schule sein.

"Viel Spaß!" rief Viv uns noch hinterher, bevor wir uns auf den Weg zur Schule machten. Wir schauten sie nur an und quälten uns ein Lächeln ab.

Wir waren die ersten, die den Klassenraum betraten. Jetzt waren wir schon ein halbes Jahr hier. Unsere Lehrerin hatte schon zwei- oder dreimal mit Samu gesprochen, von wegen wir seien Verhaltensauffällig. Das stimmte. Tiago war sehr aggressiv und ich konnte auch ganz schön zuschlagen. Anfangs waren wir noch mit Dena, Grace, Dustin und Cedric befreundet, doch das war auch vorbei. Wir waren an der ganzen Schule durch unsere aggressive Art bekannt. Besonders Tiago. Jeder fünftklässler wurde vor 'den Zwillingen' gewarnt. Niemand traute sich in unsere Nähe. Den letzten unbeschwerten Tag hatten wir vor einem halben Jahr im Freibad. Am Tag darauf hatte Tiago Cedric krankenhausreif geprügelt. An den Grund konnte ich mich nicht mehr erinnern. Nun waren wir die ersten im Klassenzimmer. Hörte würden wir in den ersten beiden Stunden Vetretung in Englisch haben, da Ms Hevel krank war. Mr Tinkon hieß der erste Vertretungslehrer, den wir in diesem Schuljahr hatten. Grace hatte mal erzählt, das er immer absichtlich viel zu früh in die Klasse kam, damit vor dem Unterricht alles mit rechten Dingen zugeht.

So betrat er an diesem Tag die Klasse, als Tiago und ich gerade unsere Englischsachen aus unseren Schließfächern holten. "Guten Morgen. Sind außer euch noch keine anderen Schüler da?" fragte er. Da wir ihm den Rücken zugewandt hatten, erkannte er uns nicht. "Nein. Sie sind ja auch ziemlich früh dran." gab ich zurück und Tiago und ich drehten uns um. Mr Tonkin schrieb gerade seinen Namen an die Tafel, obwohl ihn jeder kannte. "Um wie viel Uhr war nochmal Samus Konzert?" fragte Tiago. "20:00 Uhr. Wir sollen aber schon zwei Stunden früher zum Soundcheck kommen." erklärte ich. "Was sollen wir da überhaupt? Ich hab ehrlich gesagt kein Bock auf dieses lahme Komzert." meinte Tiago. Ich nickte nur. "Ich werde noch kurz etwas holen. Ihr wartet hier." verkündete der Lehrer, ohne und einmal angesehen zu haben, und verschwand. Nach ein paar Minuten klopfte es an der Tür. "Herein." sagte ich. Ein Mädchen und ein Junge aus der fünften Klasse kamen herein. "Ist Viola da?" fragte der Junge und dann schauten die beiden uns geschockt an. "D-die Z-zw-zwillinge!" stotterte das Mädchen. "Ich dachte Lukas aus der neunten hätte uns nur Schauermärchen erzählt." stammelte der Junge. "Viola ist noch nicht da, aber wegen uns könnt ihr hier warten." meinte Tiago gleichgültig und zuckte mit den Schultern. "Werdet ihr und nicht die Arme abreißen?" fragte das Mädchen ängstlich. "Warum sollten wir?" fragte ich erstaunt. "Man hat uns erzählt, das die Zwillinge den fünftklässlern immer die Arme abreißen würden." antwortete der Junge. "Wir reißen doch keinen fünftklässlern die Arme ab. Wir sind vielleicht an der ganzen Penne bekannt für unsere Aggressivität, aber wir sind keine Monster." sagte Tiago ruhig. "Wirklich nicht?" hakte das Mädchen nach. "Wirklich nicht." versicherte Tiago. Die kleinen nickten und setzten sich neben uns. Da kam Mr Tonkin wieder herein und sah uns geschockt an. "Ihr seid ja die Zwillinge! Lasst bloß die Kinder aus der fünften Klasse in Frieden." stelltr er klar. "Ja wir sind die Zwillinge und wir tun den beiden schon nichts." beschwichtigte ich. "Ria und Tiago haben uns von einer finnischen Rockband erzählt, die sie mögen. Sunrise Avenue. Und wir haben ihnen dann erzählt, das wir Fans von Rihanna sind. Jetzt können wir in der Klasse erzählen, das wir uns normal mit den Zwillingen unterhalten haben. Die werden Augen machen." erzählte Leon, der Junge, eifrig. Jana, das Mädchen, nickte bestätigend. "Nun gut." nickte der Lehrer. In diesem Moment kam Viola herein. Ihr Blick sprang von uns, zu den kleinen und wieder zurück. Die kleinen, auch Zwillinge, schauten Viola, ihre große Schwester, fragend an. "Was habt ihr mit ihnen gemacht?" schrie Viola uns sofort an. "Wir haben mit ihnen geredet." sagte Tiago seelenruhig. Er hatte heute morgen bereits gekifft, daher war er ruhiger. "Ach so, ja? Dafür klingst du aber so, als wärst du deinen Frust schon los!" brauste Viola auf. "Was so ein Joint so alles kann." redete Tiago ruhig weiter. Sie sah ihn geschockt an. Dann viel ihr Blick auf mich. "Du bist ein Mädchen, wenn auch ein unheimliches, aber du kommst mir ehrlicher vor, als dein Bruder. Hat er heute wirklich schon gekifft und ist deshalb ruhiger?" fragte Viola mich eindringlich. "Ja hat er." sagte ich wahrheitsgemäß. Mr Tonkin war bisher still geblieben, doch jetzt kam es zu uns. Viola verschwand rasch mit ihren Geschwistern. "So mein Junge, du nimmst also was, ja?" fragte er zynisch. "Was dagegen?" blaffte Tiago ihn an. "Allerdings. Du wirst mir jetzt sofort sämtliches Rauschgift, das du noch bei dir hast, aushändigen. Du auch, Mädchen!" befahl er. "Glauben sie echt, wir sind so blöd, das wir Stoff mit in die Schule nehmen würden?!" fragte ich. "Man weiß ja nie. Vielleicht verkauft ihr es an andere Schüler." mutmaßte Mr Tonkin. "Wir dealen doch nicht in der Schule!" brauste ich auf. "Bei euch bin ich mir nicht sicher!" entgegnete der Lehrer. "Schön für sie." meinte Tiago. "Ich werde eure Eltern anrufen und sie her bitten. Ihr könnt euch auf einiges gefasst machen!" mit diesen Worten schleifte der Lehrer uns mit ins Lehrerzimmer. Er rief bei Samu an. Das Gespräch dauerte etwa fünf Minuten. "Eure Eltern kommen." sagte Mr Tonkin. "Wir haben nur einen Vater." ich stutzte. "Dann halt euer Vater mit einer Frau." Mr Tonkin klang genervt.

Wir warteten etwa zehn Minuten bis Samu und Viv eintrafen. "Sind sie Mr Tonkin?" fragte Samu. "Ja. Sind sie die Eltern der Zwillinge?" fragte Mr Tonkin "I' m der Vater." sagte Samu in gebrochenem Deutsch. "Sie können kein Deutsch?" fragte der Lehrer. "Schlecht. I think English besser." gab Samu zu. Mr Tonkin nickte und wir redeten auf Englisch weiter. "Folgendes, der Junge hat vor dem Unterricht etwas genommen und ich habe den Verdacht, das er noch etwas bei sich hat." erklärte unser Lehrer die Lage. "Tiago." seufzte Samu. "Sag mir bitte, ob du noch etwas bei dir hast. Und was hast du überhaupt genommen?" fragte Viv meinen Bruder mütterlich. "Wie ich schon gesagt hab, ich hab nichts bei mir und Ria hat auch nichts. Was ich genommen hab? Guck mir doch mal in die Augen. Sieht man doch." sagte Tiago seelenruhig. Samu schaute ihm genau in die Augen und flüsterte Viv etwas zu. Diese nickte. "Ich denke wir werden die Kinder jetzt mit nachhause nehmen. Die Entschuldigung werden wir nach reichen. Vielen Dank und auf Wiedersehen." sagte Samu. Wir nickten nur und fuhren nachhause. Da explodierte Samu schließlich. "Was um alles in der Welt, denkst du dir dabei am morgen schon zu kiffen, Junge?!" schrie er Tiago an, welcher einfach nur dastand. "Samu, bitte. Lass mich mal mit ihm reden." bat Viv. Samu nickte geschlagen und verschwand in den Keller.

Tiago P.o.V

Viv nahm mich mit ins Wohnzimmer. "Setz dich." forderte sie mich sanft auf. Ich gehorchte. "Also Tiago, warum hast du schon so früh am morgen einen Joint geraucht?" fragte sie. Ich starrte sie an. Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Sie klang fürsorglich, ja fast sogar mütterlich. Rias und meine Mutter war auch sehr fürsorglich gewesen. Sie war zwar Heroinabhängig gewesen, aber sie hatte sich sehr viel Mühe mit uns gegeben. Sie sagte immer, wenn sie sterben sollte, sollten wir uns nach Finnland aufmachen und unseren Vater suchen. Sie hatte uns ein Bild vn ihm, und seinen vollständigen Namen daraufgeschrieben. Als sie letztendlich starb, beschloss ich, Ria für immer zu beschützen, da sie mir unendlich wichtig war, und immernoch ist. Wir hatten schließlich nur noch einander. Dann fielen wir Alex in die Hände. Der schlimmste Zuhälter in ganz Rom. Wir waren vier, und hatten keine Ahnung was er vorhatte. Dann hat er uns befohlen und auszuziehen und zu posieren. Dann hat er Pornos von uns gemacht. Zuersthat es noch Spaß gmacht, aber dann fng er an uns zu berühren. Als wir alt genug waren, wurden wir von ihm gezwungen, uns zu prostituiren. Das hat dann den Knick in uns verursacht, der nicht zu heilen war. Bis heute nicht. Mit dreizehn sind wir abgehauen. Ich hatte einmal von einem mitleidigen Kunden eine Gitarre bekommen. So zogen wir durch Rom und machten Musik. In ständiger Angst von Alex gefangen zu werden.

Heal me || A Samu Haber/Sunrise Avenue FanFic  ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt