Wer war ihre Mutter wirklich?

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Tiago P.o.V

Wir schickten Bella weg. Sie sollte das alles nicht mitbekommen. "Vielleischt solltet ihr mal Lisya googlen." lallte Samu uns entegegen. "Hä? Wieso das?" fragte Ria verwirrt. "Samu ist betrunken. Er weiß nicht was er redet." sagte ich und zog Ria mit mir. Wenn er betrunken war, war er immer am ehrlichsten. Genau dieser Fakt ließ mich hellhörig werden. Ich htte schon lange bevor wir nach Berlin kamen mit dem Gedanken gespielt, mal mehr über unsere Familie herauszufinden. Kennengelernt hatten wir nur unsere Mutter. Ich wusste noch, bei welchem Zuhälter sie damals 'gejobt' hatte. Ich beschloss ihn anzurufen. "Granina." meldete er sich am anderen Ende. "Hallo Michele. Tiago hier. Kennst du mich noch. Meine Mutter hat bei dir 'gejobt'." sagte ich. "Ach du hast doch eine Schwester, stimmts? Ihr seid die Zwillinge." ihm schien es zu dämmern. "Genau." bestätigte ich. "Was willst du?" fragte er weiter. "Ich weiß, du kannst uns nicht leiden, aber wir wissen, dass du viele Infos über unsere Familie hast." trug ich mein Anliegen vor. "Ja in der Tat. Ich mag euch nicht, aber ich habe viele Fotoalben und Tagebücher. Wissen tu ich absolut nichts." antwortete er. "Kannst du sie.uns vielelicht schicken. Wir brauchen die echt dringend." flehte ich ihn an. "Und wie?" fragte er genervt. "Du hast doch Blas' Adresse, oder?" Blas war ein alter Freund. Er wohnte auch in Berlin. "Ja. Soll ich sie ihm schicken?" fragte Michele. "Ja. Danke." sagte ich erleichtert. "Gerne." er legte auf. Zwei Stunden später klingelte Blas bei uns. "Hi!" rief ich. "Jo Tiago. Von Michele." sagte er und überreichte mir ein Paket. Mit der Post hatte er es nicht versandt. Er hatte Kontakte in ganz Europa. So ging das alles schneller. "Danke. Bis bald." bedankte ich mich und Blas verschwand. Ich prüfte alle Unterschriften, wo das Paket vorbei gekommen war. Damit wurde die Sicherheit gewährleistet. Niemand hatte es geöffnet. "Guck mal, Ria." grinste ich. Meine Schwester sprang sofort auf und wir öffneten das Paket. Unzählige Fotoalben und Tagebücher befanden sich im inneren des Paketes. "Nimm du die Alben. Ich guck in die Tagebücher." sagte ich. Ria nickte und machte sich an die Arbeit. Ich ordnete zuerst alle Tagebücher nach Alter. Das älteste stammte von 1830. Ich nahm wahllos eins in die Hand. Es war ziemlich verstaubt. Ich schlug es auf und auf der ersten Seite stand:

Tagebuch

Maria Destables

Ich schlug wahllos eine Seite auf und begann zu lesen:

15. April 1912 03:00 Uhr

Liebes Tagebuch,

ich sitze mit John in einem Rettungsboot. Die Titanic ist gesunken und ich konnte meinen kleinen Bruder und mich retten. Wo Mutter und Vater sind, weiß ich nicht. Unser Rettungsboot ist vollkommen überfüllt. Andere Rettungsboote sind nicht mal zur hälfte gefüllt. Wie kann man so verantwortungslos sein?! Eine Stunde treiben wir nun schon auf dem Atlantik und warten auf Hilfe. Der Himmel ist schwarz und man sieht eine unmenge an Sternen. Ich bin sehr schwach und weiß nicht wie lange ich noch durchhalten werde. Wer auch immer dies ließt, soll wissen: Die Titanic war ein wunderbares Schiff. Aber wo Menschen arbeiten, passieren Fehler.

Deine Maria

Eine meiner Vorfahren waren auf der Titanic gewesen? Das war allerhand. Sie hatten ein schweres Schicksal. Ich nahm ein anderes Tagebuch. Es war von meiner Mutter. Vorne klebte ein Bild von ihr, wie wir sie kannten. Ich schlug es in der Mitte auf und begann zu lesen:

Liebes Tagebuch,

wie und wo soll ich bloß anfangen? Vor drei Monaten war ein Kunde der Weltstar Samu Haber gewesen. Er hatte es ziemlich nötig gehabt und mir sehr weh getan. Ich frage mich, ob ich je wieder laufen kann. Der kann mir echt gestohlen bleiben. Wir waren sogar zusammen, doch er hatte andauernd ne andere. Jetzt hab ich rausgefunden das ich schwanger bin. Von ihm! Zwillinge! Ich habe ihm geschrieben, doch er hat mich kalt abgewiesen. Meinte ich sei eh nur eine weitere Trophäe gewesen. Er war sehr aggressiv und cholerisch gewesen. Ich hoffte nur, das die Kinder nicht auch so werden.

Was sollte ich ihnen überhaupt über mich sagen? Sie würden fragen als was ich arbeite. Sollte ich ihnen etwa sagen, das ich prostitutiert war und nebenbei eine Terrorgruppe mit Waffen versorgte? Wie lange würde ich ihnen, wenn überhaupt, eine Mutter sein können? Ich hatte schließlich Lungenkrebs.

Deine Lisya

Mir stockte der Atem und ich ließ das Buch fallen. "Ria?" hauchte ich. "Was ist?" fragte sie. Ich zeigte Wortlos auf den Tagebucheintrag unserer Mutter. "Oh scheiße! Das ist heftig!" stellte sie geschockt fest. Ich nickte nur. "Und uns hat er erzählt, er dachte sie sei ein Fan." zischte ich. Meine ganze Wut galt in diesem Moment Samu. Ich wollte ihm gerade ordentlich die Meinung geigen, aber ein Klingeln an der Tür hielt mich auf. Ria und ich liefen zur Tür und öffneten. "Hey Sami. Was machst du denn hier?" fragte ich überrascht. Er hatte Mira auf dem Arm. "Warum seid ihr nicht in der Schule?" stellte er eine Gegenfrage und trat ein. "Ich hab zuerst gefragt." gab ich zurück während ich die Tür schloss. "Mira hört nicht auf zu weinen." antwortete Sami gequält und gab die weinende Mira in Rias Arme.Das brachte nichts. Ria gab sie an mich weiter, doch sie schrie weiter. "Samu!" rief ich so laut ich konnte. Er kam mit der Plastiktussi ins Wohnzimmer. "Was denn?" fragte er genervt. "Sami ist gerade gekommen. Mira hört einfach nicht auf zu heulen." sagte ich und gab ihm das Mädchen. "Und was geht mich das-" er unterbrach sich selbst, als Mira augenblicklich aufgehört hatte zu weinen, als sie in seinen Armen lag. Die Plastiktussi sah Samu nur fragend an. "Hier." Ria kam mit einer Flasche mit Babymilch zurück und gab sie Samu. "Jetzt fütter sie mal. Du hast uns verstoßen, aber du verstößt nicht Mira!" sagte meine Schwester mit Nachdruck. "Du hast deine Kinder verstoßen?!" meldete sich nun die Plastikblondine zu Wort. "Ja hab ich, okay?!" Sofort verließ die Tussi das Haus. Geht doch!

Heal me || A Samu Haber/Sunrise Avenue FanFic  ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt