Kapitel 4

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Jenny bekam plötzlich ganz weiche Beine. Bei jedem Schritt, denn sie hörte, wurde sie nervöser. Sie holte sich ein Stock und ging wieder in den Flur ihrer Wohnung. Die Schritte kamen immer näher. Da klopfte es an der Tür von Jenny. Sie sah nur eine Faust. "Jenny? Bist du da?", kam von der Tür. Jenny legte  den Stock wieder auf die Kommode. "Ich bin hier", kam kleinlaut von Jenny. Es war nur Andrea, die Ehefrau von Semir. Jenny war erleichtert.

Andrea machte sich jetzt sichtbar und sah das Chaos der Wohnung. Sie stockte, als sie es sah. "Ach du Scheiße, Jenny. Was ist passiert?" Andrea stand mit offenen Mund im Chaos. Sie schaute sich einmal um 360° und staunte. Jenny schaute sich auch um. "Jemand ist bei mir eingebrochen." Jenny hatte nur Hartmut von den Drohungsbriefen erzählt. Da fiel ihr der Briefkasten ein. "Ist Semir unten?" Andrea nickte. Sie versuchte, nichts anzurühren mit ihren Schuhen, was aber nicht sehr leicht für sie war, da alles voller Papiere waren. Beide Mädels verließen die Wohnung und machten die Tür mit einem Kick zu.

"Andrea, geh schonmal ins Auto. Ich schaue, ob ich Post bekommen habe!" Andrea nickte kurz und ging zurück zu Semir, der auf die Frauen wartete. Jenny schaute so lange, bis sie Andrea nicht mehr sah und schloss dann ihren Briefkasten auf. Es war Post drinnen. 3 Briefe. Jenny hatte schon Angst, nach den Briefen zuschauen, was das für welche sind. Also packte sie die Briefe in ihren Mantel und verließ die Wohnung.

Bei dem Haus von Andrea und Semir sind die drei gut angekommen. "Wir haben das Gästezimmer für dich eingerichtet." Jenny gab Andrea ein dankbares Lächeln. Sie stieg aus dem Auto und schaute sich erstmal die Gegend um. Doch es war ruhig. Etwas zu ruhig, an Jennys Stelle. Sie ging ins Haus und lief gleich zu ihrem Zimmer und schloss die Tür. Hier ist sie erstmal in Sicherheit, obwohl sie jetzt gerne in ihren eigenen 4 Wänden sein möchte. Doch Sicherheit geht vor. Natürlich muss sie Semir die ganze Geschichte noch erzählen.

Da bemerkte sie wieder die Briefe, die sie noch vor dem Fahren in ihren Mantel eingesteckt hatte. Der erste Brief war eine Rechnung. Sie öffnete die schon gar nicht mehr. Das zweite war ein Gutschein für einen nächsten Einkauf. Der letzte war in einem lila Umschlag. Wieder ohne Absender. Jenny begann an zu zittern. Sie wollte diesen Brief nicht öffnen. Doch am Ende tat sie es doch, aber mit einen Zitteranfall. Sie riss den Brief auf und faltete ihn auf:

Das war noch harmlos. Die Wohnung zu durchwühlen. Keine Sorge, noch fehlt nichts, das war erst der Anfang. Sicherheit bringt leider auch nichts. Und wir sind nicht dumm, Jennifer Dorn! Wir finden dich überall!

Jenny legte den Brief zurück in den Umschlag. Sie wussten ihren ganzen Namen! Denn wussten nicht alle, nur ihre Kollegen, bis auf Paul, ihre ehemaligen Mitschüler und ihre Familie. Problem war nur, dass sie sich mit allen sehr gut verstand. Doch Jenny wurde hellhörig, als es an Semirs Tür klingelte. Jenny bekam auf einmal eine Angst in sich.

Semir machte die Tür auf. "Hei Kollege! Danke fürs Abendessen." Es war Paul, der vor der Tür stand. Semir nahm es so hin. "Kein Ding."
Jenny kam aus ihren Zimmer raus und sah Paul. Sie war noch leicht unter Schock, was man ihr ansah. "Oh Hallo Jenny!"
"Hallo", sagte sie etwas leise und ängstlich. Sie setzte sich auf einen Stuhl. Neben ihr saß sich Paul hin. Sie sah ihn lächelnt an. "So, für Jenny eine Gemüsepfanne. Natürlich Vegan. Und für uns gibt es Spargel mit Schinken!" Deren Jungs vergeht das Wasser im Mund und es roch auch noch sehr lecker. Jenny nahm sich was von der Gemüsepfanne, ließ aber vor Schreck den Löffel fallen. Alle sahen Jenny fragend an.

Was machst du nur mit mir? Alarm für Cobra 11Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt