Kapitel 6

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Schönen 2. Advent 💕

Paul musste nicht lange überlegen. Klar half er Jenny! Obwohl sich die beiden kaum kennen, fühlte es sich für Jenny an, als würden sie schon Ewigkeiten zusammen arbeiten. "Natürlich helfe ich dir Jenny." Jenny bekam ein Lächeln aufs Gesicht. Sie war Paul dafür sehr dankbar und musste leicht weinen. Paul nahm Jenny vorsichtig in sein Arm. Jenny ließ es zu und legte ihren Kopf auf Pauls Oberschenkel. Paul strich ihr ab und zu mal eine Haarsträhne von ihrem Gesicht weg.

Jenny löste sich nach einer Zeit von Paul. "Danke", kam kleinlaut aus ihrem Mund. Paul sah seine Kollegin nochmal kurz an, stand auf von ihrem Bett und ging zur Tür. "Bis morgen." Jenny lächelte ihn nur an. Als Paul dann die Tür schloss, legte sie sich auf ihr Bett und packte über ihren Körper die Wolldecke, drehte sich um und schlief ein. Doch sie wachte in der Nacht oftmals wieder auf und erschreckte sich. Sie träumte, dass sie von 4 maskierten Männern entführt, gefoltert und sogar am Ende angeschossen wird. Doch das träumte sie nur.

Am Morgen hatte Andrea den Frühstücks Tisch gedeckt. Die Kinder von Semir und Andrea waren schon in der Schule, als Jenny aus ihrem Zimmer rauskam. Man sah Jenny an, dass sie die Nacht nicht gut geschlafen hatte. Andrea hatte am gestrigen Abend Semir von Jennys Bedrohung erzählt. Sie kam mit Bademantel und Flip-Flops runter. Ihre Augenringe waren sehr gut zu sehen. Am liebsten würde sie gleich weiter schlafen. Da klingelte ihr Handy im Bademantel.
Sie ging mit müder Stimme ran.

J: Hallo?
H: Ja guten Morgen Jenny! Ich bins Hartmut. Wir waren nochmal in deiner Wohnung.
J: Und? Habt ihr was gefunden?
H: Ja, aber die Nachricht ist vielleicht nicht die, die du hören möchtest.
J: Hartmut, mir geht es schon schlecht. Sag es einfach.
H: Ok. Wir haben in deiner Wohnung Kameras gefunden. Du wurdest wahrscheinlich die letzte Zeit überwacht.

Jenny blieb der Atem weg. Sie wurde überwacht?

J: Und wo genau waren die Kameras?
H: Einmal im Wohnzimmer in einer Pflanze, im Schlafzimmer hinter deinem Fernseher, im Flur hinter dem Kleiderständer und in der Küche hinter dem Esstisch.
J: Kannst du herausfinden, von wo die Kameras kommen?
H: Leider nicht. Dieses Modell, was die genommen haben, wird sehr gerne benutzt und hat leider zu viele Nutzer. Und Fingerabdrücke haben wir garnicht gefunden. Die haben wahrscheinlich mit Handschuhen gearbeitet. Hast du aus deiner Wohnung irgendetwas mitgenommen, wo die Typen was rein legen konnten und dich orten?

Jenny überlegte etwas länger.

J: Nein, meinen Mantel habe ich ja immer bei mir gehabt. Oh gott, ist mein Leptop in meiner Wohnung?
H: Warte kurz....... Wo genau würde er liegen?
J: Im Wohnzimmer im Schreibtisch, erste Schublade.
H: .... Nein, hier liegt keiner. Hast du ihn zufällig woanders liegen?
J: Nein, ich habe ihn immer da liegen gelassen. Mist!
H: war da was drauf?
J: Ja, meine Mails und private Sachen und so!
H: Jenny, du bist jetzt mehr als nur in Gefahr. Bleib bitte erstmal zu Hause, da wo du jetzt erst bist! Und dein Handy vielleicht erstmal nicht benutzen oder Handynummer wechseln. Darüber können sie dich auch Orten!

Das hatte Jenny total vergessen!

J: Ist gut. Ich werde meine Nummer sofort ändern und das Handy erstmal nicht berühren. Danke Hartmut.
H: Kein Ding.

Sie legte auf und legte ihren Kopf auf den Tisch. Jenny wusste solangsam nicht mehr weiter. "Hei Jenny, alles wird gut.", sagte Semir beruhigend. Da klingelte plötzlich die Tür. Jenny erschrack sich. Semir stand auf und schaute nach, wer es war. Jenny krallte sich am Stuhl fest, bis sie eine Stimme hörte. Doch an der Tür war nur Paul, der seinen Kollegen für die Arbeit abholen wollte. "Jenny, du bleibst hier!", befahl ihr Semir. Aber Jenny streikte. Sie wollte mit. Ohne auf Semir zu hören, holte sie ihren blauen Mantel und ihre Tasche und stand wenige Minuten später im Flur. Da Semir wusste, dass man Jenny nicht umstimmen konnte, nahm er sie einfach mit.

Am Revier angekommen, stieg Jenny mit zitternden Beinen aus dem Auto. Doch sie blieb in Pauls Nähe. Etwas Angst hatte sie schon, was man ihr auch ansah. Paul störte es nicht, schließlich half er Jenny sehr gerne. Alle gingen ins Revier und begrüßten Susanne sehr freundlich. Doch Susanne schaute komisch, als sie Jenny sah. Jenny bemerkte den Blick, ignorierte ihn aber herzlich. Sie hang ihre Jacke auf und lief zu ihrem Arbeitsplatz. Dort waren 2 Briefe für Jenny gekommen. Sie sah sich beide an und legte sie erstmal zur Seite. Doch da bemerkte sie auch ein Paket. "Susanne, wieso steht hier ein Paket für mich?" Susannes hob fragend ihre Schultern. Jenny schaute sich das Paket genauer an. Genauso wie der jetzt blaue Brief, war der ohne Absender. Sie nahm das Paket auf ihren Schoss und nahm die Schere, die auf ihrem Platz lag. Doch die Schere brauchte sie dann doch nicht, da sie das Paket so Aufriss. Als sie sah, was in dem Karton war, wurde sie ganz Blass.

Was machst du nur mit mir? Alarm für Cobra 11Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt