It's Always You - Teen!lock & Johnlock (German)

11. Kapitel

Am 26. Dezember stellte John ihre Koffer und Taschen in den Flur. Sherlock hatte überraschenderweise selbst gepackt.

In einer Stunde würde Harry hier sein und sie abholen. Gestern hatten Sherlocks Eltern angerufen und gefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn sie die Ferien nicht nach Hause kämen. Sherlock machte das natürlich nichts aus und John hatte die Idee, dass er doch einfach mit zu Harry und Clara kommen könnte. Sherlock sagte ja und John regelte alles mit seiner Schwester.

John bestand allerdings auch darauf, dass Sherlock seinen Eltern sagte, dass er ebenfalls woanders sein würde. Er müsste ja nicht gleich sagen, dass er bei seinem Freund wäre, wenn er das nicht wollte. Also hatte Sherlock bei seinen Eltern nachgefragt, ob es in Ordnung wäre, wenn er für die restlichen Ferien bei einem Freund bleiben würde. Sie hatten nichts dagegen und beschlossen, Sherlocks Weihnachtsgeschenke dann nach Baskerville High zu schicken.

Deswegen saßen John und Sherlock anderthalb Stunden später in Harrys altem Opel Corsa, John auf dem Beifahrersitz und Sherlock hinten auf dem Rücksitz, und mussten Harrys viele Fragen beantworten. Denn John hatte zwar erwähnt, dass er nun einen Freund hätte, aber er war nie weiter ins Detail gegangen.

Harry war furchtbar neugierig und sie freute sich wahnsinnig ihren kleinen Bruder endlich wiederzusehen. John merkte, dass Sherlock sich am Anfang ein wenig unwohl fühlte und er war nervös gewesen, aber Harry freute sich auch, ihn zu sehen.

Sie erzählte, dass sie einen Job in einem Café hatte und Clara als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei arbeitete. Sie hätten sich zwei Katzen geholt, Billy und Fred, und Clara hatte Harry ein wunderschönes Kleid zu Weihnachten geschenkt.

John freute sich ebenfalls, seine Schwester wiederzusehen, und auch Clara, und vor allen Dingen, wieder in London zu sein. In der Wohnung angekommen, begrüßten sie Clara und erneut schien Sherlock nervös zu sein. Aber Clara umarmte ihn einfach und lachte über sein verdutztes Gesicht, bevor sie auch John in eine Umarmung zog.

Die beiden hatten kein Gästezimmer, aber eine große, gemütliche Couch, auf der John und Sherlock schlafen würden. John war froh, dass Sherlock sich langsam wohlzufühlen begann und von Harry und Clara sofort akzeptiert wurde.

Clara bewunderte auch Sherlocks neue Kette und bekam sich kaum ein, als sie die Gravur las. "Das ist so unglaublich süß!"

Harry und Clara schenkten John einen Pullover und eine neue Tasche für seinen Laptop. Für Sherlock hatten sie einen blauen Schal und ein Buch ausgesucht. John hatte als Geschenk für Harry eine kleine Drachenfigur aus Stein als Deko und für Clara eine neue Handyhülle gekauft. Sherlock war keine Hilfe beim Geschenkeaussuchen gewesen, aber er hatte etwas Geld dabei getan.

Sie hatten die Geschenke nach dem Abendbrot ausgepackt; Clara hatte Pizza gemacht. Danach hatten sie Nightmare before Christmas geguckt und nun waren alle müde. Harry und Clara sagten Gute Nacht und gingen ins Schlafzimmer. Sherlock und John machten es sich auf der Couch bequem.

John fand es nicht schlimm, auf der Couch schlafen zu müssen. Er hatte das schon in den Sommerferien gemacht, aber er musste zugeben, dass es mit Sherlock natürlich viel gemütlicher und schöner war. Sie hatten beide genügend Platz und unter der Decke war es kuschlig warm.

Er küsste Sherlock auf die Nase und dann auf den Mund und flüsterte "Gute Nacht". Sherlock murmelte auch "Gut' Nacht", bevor er sich enger an John kuschelte.

Es dauerte eine ganze Weile bis John eingeschlafen war. Er musste über vieles nachdenken. Die bisherigen Ferien waren toll gewesen. Nur er und Sherlock - sie waren einen Schritt weiter in ihrer Beziehung gegangen und er musste bei der Erinnerung an vorletzte Nacht lächeln.

Doch er war auch froh, jetzt hier zu sein. Er hatte Harry vermisst und auch Clara. Es tat gut die beiden zu sehen und wieder Zeit mit ihnen verbringen zu können. Und er war unendlich froh, die Ferien nicht bei seinem Vater verbringen zu müssen.

Kurz bevor er einschlief, schweiften seine Gedanken zu seiner Mutter. Es tat nicht mehr so weh, an sie zu denken. Er konnte sich erinnern, ohne den ziehenden Schmerz in seiner Brust zu fühlen, wie es am Anfang nach ihrem Tod gewesen war. Er vermisste sie schrecklich und wünschte, sie wäre hier. Er fragte sich, was sie zu Sherlock sagen würde, aber wahrscheinlich würde sie sich einfach freuen, dass er jemanden gefunden hatte, mit dem er glücklich war. Das hoffte er zumindest. Doch sie hatte sich auch für Harry gefreut und sicherlich hätte auch sie Sherlock akzeptiert. Der Gedanke stimmte ihn fröhlich und er schlief mit einem Lächeln ein.

Die nächsten Tage hatten Harry und Clara frei und sie gingen in den Park, sie machten eine Schneeballschlacht und diesmal war Sherlock mit John in einem Team, weshalb er nicht verlor. Sie gingen ins Kino und erzählten sich jede Menge Geschichten. John zeigte Sherlock einige Fotos von früher, auch von seiner Mutter.

"Meinst du, sie würde mich mögen?", fragte Sherlock und sah sich das Foto an, auf dem John wesentlich jünger gewesen war und lachend mit seiner Mutter an einem Tisch gesessen hatte.

"Darüber hab ich auch letzte Nacht nachgedacht", meinte John und küsste Sherlock auf die Wange. "Aber ich denke ja. Ja, sie hätte dich gemocht. Sie wäre glücklich für uns gewesen."

Sherlock lächelte und küsste ihn. Sie wurden jedoch von Harry unterbrochen, die Monopoly spielen wollte.

Leider vergingen die Tage viel zu schnell. Auf einmal war Silvester und sie schauten zu, wie der Himmel vom Feuerwerk erleuchtet wurde. John küsste Sherlock um Mitternacht und dann war auch schon das neue Jahr da. Die restlichen fünf Tage mussten Harry und Clara teilweise arbeiten, doch sie schafften es, jeden Abend gemeinsam zu essen, etwas fernzusehen und sich zu unterhalten.

Doch so langsam gingen die Weihnachtsferien zu Ende und John und Sherlock mussten Harry und Clara versprechen, dass sie sich in den Osterferien sehen würden. John und Sherlock packten erneut ihre Koffer und Taschen und am letzten Abend zauberte Clara ein wundervolles Essen.

Zum letzten Mal sagten sie Gute Nacht und Sherlock und John legten sich auf die Couch. "Schade, dass wir morgen schon wieder in die Schule müssen", meinte John und strich Sherlock ein paar Locken aus dem Gesicht.

"Ja, aber es ist nur noch ein halbes Jahr, dann machen wir unseren Abschluss und sind mit der Schule fertig."

"Stimmt. Was ist dann eigentlich Sherlock?"

"Na das, was auf der Kette steht, die du mir geschenkt hast. Just the two of us against the rest of the world."

John lachte leise. "Ich liebe dich, Sherlock."

"Ich liebe dich auch, John", sagte Sherlock und küsste ihn. "Gute Nacht."

"Nacht."