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Lillian's Sicht

Die Sonne schien mir ins Gesicht,sie ging gerade unter. Ich kniff die Augen etwas zusammen, um klarer zu sehen, da mich die Sonne ziemlich blendete. Auf dem Platz vor der Fabrik stand der schwarze Van, der selbe, der mich hier her gebracht hatte. Dex und Dimetri standen am Auto angelehnt und unterhielten sich. Ich sah Dex an und sein Blick traf meinen, man konnte ihm die Überraschung ansehen, als er auf mein Outfit sah. Dimetri schien es genauso zu gehen. Jake hielt meine Hand immer noch fest und begann wieder zu laufen. Ich verspürte das Gefühl, mich losreißen zu wollen und die Flucht zu ergreifen aber ich wollte nicht riskieren erneut angeschossen zu werden, außerdem waren da noch Dex und Dim. Wir liefen geradewegs auf das Auto zu , die Hintertür wurde aufgemacht und Jake 'schob' mich mehr oder weniger in das Auto. „Entschuldigt die Verspätung.", sagte er zu Dex und Dim, während er mich streng ansah. Ich sah zur Seite. Jake setzte sich neben mich, Dex und Dim saßen uns gegenüber. „Also Kleine, hör mir mal zu. Ich will, dass das Meeting friedlich verläuft und keine Fluchtversuche deinerseits. Sollte ich irgendeine Bewegung mitbekommen, die nicht zum Plan gehört, dann kannst du dich auf was gefasst machen wenn wir zurückkommen. Abgesehen von der Strafe, die du eh noch bekommst.", mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, „Also, benimm dich. Dex wird auf dich aufpassen, also komm nicht auf dumme Gedanken. Die Klienten zu denen wir fahren, sind wichtige Geschäftspartner meiner Firma. Du sagst nichts, außer einer von uns erlaubt dir zu Sprechen. Du gehst nirgendwohin, wo du gerne hin möchtest, es sei denn einer von uns ist dabei. Wenn du auch nur irgendjemandem auf dieser Veranstaltung erzählst, kannst du dich auf eine saftige Strafe freuen.Verstanden?". Mein gesamter Körper versteifte sich und ich bekam nicht mit, dass er mich etwas gefragt hatte. Ich sah immer noch auf meine Hände, welche ich auf meinen Schoß gelegt hatte. Er riss mich aus der Starre, als er mein Kinn packte und mich zwang ihn anzusehen. Jetzt war er sauer. „Ich habe dich gefragt, ob du das verstanden hast?!". Ich zuckte zusammen, nickte nur stumm. „Na also, wollen wir hoffen, dass du dich auch wirklich daran hälst." Der Wagen hielt auf einem großen Anwesen und diesmal war es Dex, der meine Hand nahm und mich aus dem Wagen zog. „Na dann.". Er folgte Jake, der auf den Eingang zueilte. Ein Butler hieß uns willkommen und führte uns in einen geräumigen Saal, in welchem sich unter anderem schon Gäste befanden. Jake und Dim wurden von dem Butler weitergeführt, eine Treppe hinauf, weiter konnte ich sie nicht verfolgen, da mir die Sicht von Dex versperrt wurde. „Es wäre das Beste für dich, wenn du einfach mitspielst. Solange wir hier sind, bist du meine Freundin, verstanden?", er sah mich süß lächelnd an, jedoch reichte das lächeln nicht bis zu seinen Augen, welche mich streng musterten. „Verstanden.", es fiel mir schwer, ihn anzulächeln, aber es musste aussehen, als wäre es ein Gespräch unter verliebten. „Wenn du doch nur immer so wärst. Übrigens, das Kleid steht dir sehr gut." „Danke." „Komm, ich stell dich vor.". Dex ging mit mir von Gast zu Gast, stellte mich vor, als seine Freundin. Man wünschte uns Glück für die Beziehung und für die Geschäfte. Die Glückwünsche konnten sie sich sonst wo hin stecken, wenn sie wüssten, was hier los ist, würden sie nicht mehr so lächeln können. Sie schienen Dex alle zu kennen, aber nicht auf dem Weg, wie ich ihn kennen gelernt habe, ganz sicher nicht. Ich muss zugeben, es fiel mir nicht sehr schwer, so zu tun, als wären wir zusammen, das Lächeln und das Verschweigen, fiel mir deutlich schwerer. Vor allem wenn die Frage nach Kindern aufkam. Man muss Dex lassen, dass er dieses Thema immer sehr gekonnt umging.„So, damit müssten das alle sein, außer dem Gastgeber, aber den siehst du später noch. Ich würde sagen, wir holen uns was zum Trinken.", er lächelte mich erneut süß an und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Warte kurz hier. Und wehe ich erwische dich dabei, dass du wegläufst.", ich stand an einem Tisch, sah mich in dem Raum um. Da fiel mir eine Wand mit Gemälden auf. Ich weiß, ich sollte an dem Tisch bleiben, aber ich wollte sie mir unbedingt ansehen, also ging ich auf die Wand zu und betrachtete die farbenfrohen Gemälde. Sie zeigten Bilder vom Krieg und Sommertagen.Ein komischer Kontrast. Ich zuckte zusammen, als sich eine Hand von hinten um meine Hüfte legte. „Hatte ich dir nicht gesagt, dass du nicht weggehen sollst.", flüsterte er mir bedrohlich ins Ohr. „Es...t-tut mir leid..", gab ich zitternd von mir. „Ach wirklich?", sein Griff wurde fester und er legte seinen anderen Arm ebenfalls um mich. Von außen musste es anscheinend so aussehen, als ob er mich einfach nur umarmte, denn es schien niemanden zu wundern. Ich ließ den Kopf hängen und flüsterte, „..Ja, ich wollte mir nur die Gemälde ansehen.", meine Stimmer zitterte. „Na gut,", er löste seinen Griff, trat neben mich legte seinen Arm erneut um mich, „Siehst du dir gern sowas an?". Ich schüttelte den Kopf, „Ich zeichne lieber selber.". Ich konnte nicht glauben, dass er normal mit mir sprach, aber er konnte mir ja auch schlecht die ganze Zeit nur drohen, dann wäre es den anderen sicher aufgefallen. „Du zeichnest?" „Ja." „Oh, es geht los, komm.". Ich wusste nicht was er meinte, bis ich einen älteren Herren auf dem oberen Absatz der Treppe sah.

LiliumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt