Kapitel 8

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Erschrocken drehte ich mich um, das Messer drohend vor mich haltend, blickte in das Gesicht einer jungen Frau. Sie legte sich einen Finger auf die Lippen und bedeutete mir so, ruhig zu sein. Ich nickte und wir verdrückend uns in eine dunkle Ecke. Hoffend, dass er uns nicht sah.

Jetzt erkannte ich auch wer in der Tür stand. Es war Jason. Er hatte uns gefunden bzw erahnte er wo wir waren.

Langsam kam er die Treppen herunter, welche bei jedem Schritt knackte. Vielleicht bricht sie zusammen und begräbt ihn unter sich? Aber wie würde ich dann wieder rauf kommen? Frustriert seufzte ich auf, was mir einen Seitenhieb von der Frau einbrachte. Schmerzend rieb ich mir die Rippen.

Als der Hune am Ende der Treppe angelangt war, blickte er sich um. Es schien als sei es auch ihm hier zu dunkel.Vielleicht hatte er ja Angst im Dunkeln und würde wieder verschwinden? Doch das hielt ihn nicht auf. Verdammt. Er schritt durch den Raum und ich befürchtete, dass er uns bald finden würde.

Das Mädchen neben mir, ich hatte sie Blacky getauft, tippte mir auf die Schulter und erklärte mir mit Handzeichen ihren Fluchtplan. Wenn er an der gegenüberliegenden Wand angekommen war, sollten wir beide aus den Keller laufen. Ich nickte. Blacky sah zu Jason und hielt dann drei Finger hoch. Ihre Hand wurde von dem Licht, dass durch die Tür schien etwas beleuchtet. Mit jedem Schritt den er tat, nahm sie einen Finger runter. Als der letzte Finger unten war und ihre Hand zu einer Faust gebildet war, stürmten wir los.

Da ich schneller lief als sie, war ich als erste oben und wartete auf Blacky. Doch die kam nicht. Etwas böses ahnend sah ich in den Keller und was ich da sah erstaunte mich.

Blacky war nicht zur Tür gelaufen sondern zu Jason und kämpfte jetzt mit ihm. Sie hielt sich gut, doch Jason war stärker. Er warf sie zu Boden und holte mit seiner Machette aus, doch sie war schneller. Mit einer schnellen Rolle brachte sie sich aus der Gefahren Zone und sprang auf um ihn ihr Messer in den Hals zu rammen. Getroffen ging er zu Boden. Mit einem starken Ruck zog sie das Messer durch und sein Kopf polterte zu Boden. Wasser und Blut ran aus seinem Hals. Beeindruckt applaudierte ich. Mit einem zufriedenen und stolzem Lächelnd kam sie die Treppe rauf.

„Das war sehr beeindruckend! Wo hast du das gelernt?", fragte ich sie und klopfte ihr auf die Schulter.

„Ich bin hier schon sehr lange hier und ich hatte so meine Kämpfe mit Freddy. Da lernt man so manches. Wo steckt der Dreckskerl eigentlich?"

Ich zuckte mit den Schultern. Gemeinsam gingen wir nach draußen. Sie scheint Freddy nicht gerade zu mögen.

„Was hast du eigentlich in dem Keller gemacht?", fragte ich neugierig und sah sie dabei an. Doch sie lächelte nur geheimnisvoll und ging weiter. Schweigend gingen wir durch die Straßen und hielten Ausschau nach dem Traumdämon. Als wir um eine weitere Ecke bogen sahen wir ihn. Er lag am Boden. Sein Körper ein paar Meter entfernt. Ohne Kopf.

Völlig überrumpelt blieb ich stehen.

„Was..häh..? Ich..ähh..", stammelte ich. Wie geht das? Freddy kann doch nicht tot sein. Oder?

„Hey! Alice! Schau nicht so dämlich durch die Gegend und hilf mir!", ertönte eine Stimme etwas weiter seitlich von mir.

Okay, jetzt raffte ich gar nichts mehr. Das war eindeutig die Stimme von Freddy. Aber wie soll er reden wenn sein Körper ohne Kopf da liegt?

„Halloho! Ich rede mit dir! Hilfst du mir jetzt endlich oder muss ich erst dieses heiße Girl neben dir fragen?"

Jap. Eindeutig Freddy.

Suchend blickte ich mich um und entdeckte Freddy's Kopf unter einen Busch.

„Na endlich! Hast aber lang braucht! Hast du dein Gehirn unterwegs gesucht?", fragte Freddy mit einem wütendem Gesicht.

„Ich an deiner Stelle würde die Klappe halten."

„Wie den ? Meine Hände liegen ja dort drüben!"

Wo er recht hat..

Vorsichtig hob ich seinen Kopf auf und drückte ihn an meine Brust. War echt ein seltsames Gefühl. Ich mein, wie oft kommt es vor, dass du den Kopf deines Lovers in den Händen hältst?

„Was soll ich jetzt eigentlich mit deinem Kopf machen?", fragte ich und drehte sein Gesicht zu mir.

Als ich keine Antwort bekam, blickte ich nach unten und erkannte warum er schwieg. Seine Augen waren auf meine Brüste gerichtet.

Selbst ohne Körper konnte er mit seinem Schwanz denken.

Ich verdrehte die Augen und hob ihn auf Augenhöhe. Irritiert sah er mir in die Augen.

„Ist was?", fragte er grinsend. Als Antwort schnippte ich gegen sein Ohr.

„Nochmal. Was soll ich mit deinem Kopf machen?"

„Naja, also als erstes könntest du ihn wieder gegen deine Brust drücken und da.. au! Was soll das?", fragte er und sah mich böse an.

„Für jede dumme Antwort schnippe ich dir gegen dein Ohr! So wie ich dich kenne, werde ich dein Ohr morgen schon weg geschnippt haben"

„Hey! Habt ihr es bald mit dieser ekelhaften Flirterei?!", rief Blacky wütend.

Was für eine Flirterei? Mit hochgezogener Augenbraue sah ich sie an.

„Also unter flirten versteh ich was anderes. Außerdem ist sie so sexy wie ein Stein. Und jetzt, Alice, bring mich zu meinen Körper und setz meinen Kopf auf meinen Hals."

Na warte. Der kann was erleben. Sexy wie ein Stein. Das ich nicht lache!

Ich tat wie mir gesagt wurde, stieg jedoch „unabsichtlich" auf seinen Fuß und seine Hand.

Freddy, Kopf mit Körper wieder zusammen, tastete sich ab um sicher zu gehen, dass auch nichts fehlte. Wie es nicht anders zu erwarten gewesen ist, blieb er an seinen Genitalien etwas länger.

Blacky stand währenddessen steif daneben und hatte uns kritisch beobachtet. Nun, da Freddy wieder aufrecht stand, schritt sie auf uns zu. Ihr Messer kampfbereit in der Hand. Ihr Blick war starr auf den Traumdämon gerichtet.

Langsam kam bei mir ein ungutes Gefühl auf. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Wie lange war sie schon hier? Was hatte ihr Freddy angetan? Und was hatte sie in dem Keller gemacht?

„Du Freddy? Ich muss mal wohin.", erklärte ich ihm mit einem Hintergedanken.

„Dein Ernst? Ich hatte gerade so was wie eine Auferstehung und du musst pinkeln? Echt, die Stimmung hast du ruiniert.", antwortete er mir verächtlich.

Ich verdrehte die Augen. Als ich ging, rief ich ihm noch über die Schulter nach, dass es nichts Neues sei, dass er seinen Kopf verliere.

Als ich um die Ecke ging und außer ihrer Sichtweite war, begann ich zu laufen. Wenn ich richtig dachte, hat Freddy ein Problem. Ein großes noch dazu.

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Ein Leben mit FreddyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt