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  „Oh mein Gott! Alice! Wo sind wir hier?" Lächelnd drückte sie mich nochmal an sich und ließ mich dann los.
„Wir sind in der Traumwelt, wenn man das so nennen kann, von Freddy Krüger.", beantwortete ich ihre Frage und zeigte auf Freddy. Erstaunt riss sie ihre Augen auf und Freddy drückte stolz die Brust heraus.
„Freddy Krüger? Der Nightmare on Elm Street Killer? Dieser Krüger" Ich nickte und sie schlug die Hände vor den Mund. Früher hatten wir uns alle Filme von Freddy angeschaut und waren ganz verrückt nach ihm. Ihn jetzt zu treffen war Lucy ein wahres Wunder. Mit glänzenden Augen sah sie zwischen mir und dem Traumdämon hin und her. Unglauben stand in ihren Augen.
„Okay, jetzt musst du mir alles erklären und zwar wirklich alles!"
Grinsend zog ich sie zum Bett und setzte sie neben mich. Dann erzählte ich ihr alles. Von meinem Auftauchen, von unserem Sex, von den Kindern, meiner Waffe und Jason mit Blacky. Am Ende schüttelte sie den Kopf. „Wie in Gottes Namen kann das alles wahr sein?" „Nenn mich einfach Freddy, das gefällt mir besser. Aber um die Frage zu beantworten, bei mir wird es nie langweilig.", zweideutig grinste er sie an. Spielerisch boxte ich ihn gegen die Schulter und schob ihm vom Bett. „Geh Kinder töten oder sowas." Grummelnd verzog er sich und ließ uns alleine.
„Und du hast wirklich Menschen getötet?"
„Ja, manchmal kann ich selber nicht glauben. Aber es ist eine gute Methode um Stress abzubauen."
„Wovon hast du Stress? Du chillst hier die ganze Ziel und erlebst spannende Sachen.", sie grinste mich an.
„Da fiel mir ein, dass ich nichts von Daniel erzählt hatte.
„Naja, Stress einer etwas anderen Art. Ich hab dir ja von Daniel erzählt, das ich Gefühle für ihn hatte."
Sie nickte und deutete mir weiterzuerzählen.
„Er hat mich vergewaltigt. Vorher hatte ich mich irgendwie mit Freddy befreundet, wenn man das so nennen kann. Als Daniel mit mir fertig war, kam Freddy und rette mich praktisch. Gemeinsam brachten wir ihn um und seitdem bin ich hier."
Fassungslos starrte sie mich an. Konnte nicht glauben was ich ihr erzählt hatte.
„Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll... Aber gut, dass dieses Arschloch tot ist, sonst würde ich ihm zeigen was mit Männern passiert, die sich an meiner besten Freundin vergehen!", wütend sprang sie auf und tigerte durch das Zimmer.
„Lucy, beruhig dich und kom wieder her."
Sie setzte sich wieder zu mir und nahm mich in den Arm. „Mir geht es gut. Wirklich. Freddy hat mir da wirklich geholfen. So komisch sich das auch anhört.", ein leichtes Lachen entkam meinen Lippen.
Kurz schwiegen wir, dann wechselte ich das Thema wieder auf Freddy.
„Und jetzt sag mir: Wie ist er so im Bett?", Augenbrauen wackelnd wartete sie auf meine Antwort.
„Ich hab zwar nicht viel Erfahrung, aber er ist wirklich sehr gut. Er denkt auch dabei an mich wenn du verstehst was ich meine." Grinsend vertieften wir unser Gespräch und ich genoss jede Minute davon. Schon viel zu lange musste ich ohne beste Freundin auskommen und sie hatte mir wirklich gefehlt. Mit ihr konnte ich über alles reden. Auch wenn es so ein schreckliches Thema wie Daniel war. Ich wusste, dass sie mir da durch helfen würde und immer an meiner Seite stehen würde.
Als wir unser Gespräch beendet hatten, zeigte ich ihr das Haus und meine Waffe. „Wow! Die ist echt schön!", bewundernd hob sie meinen Morgenstern und schwang ihn vorsichtig hin und her.
„Nicht schlecht!"
Ich bedankte mich und legte die Waffe wieder zurück. Dann gingen wir weiter durchs Haus und trafen wieder auf Freddy.
„Na ihr Süßen, wollen wir etwas Zeit miteinander verbringen? Ich kann euch einen ganz anderen Freddy zeigen." Freddy kam langsam auf uns zu und breitete seine Arme aus.
„Ne, lieber nicht. Ich steh nicht so auf verbrannte Würstchen.", meinte Lucy cool und hielt mir die Hand vor den Mund um mein Lachen zu unterdrücken. Doch ich konnte es nicht halten und brach in lautes Gelächter aus. Lucy stimmte mit ein und jeder Blick zu dem zurückgewiesenen Freddy brachte uns wieder zum lachen.
„Tzz! Ihr verpasst etwas.", erwiderte er, senkte seine Arme und verzog sich beleidigt.
„Ach nein! Jetzt haben wir den armen Freddy vertrieben!", gespielt schockiert sah ich Lucy an und wir begannen wieder zu lachen. Es tat so gut wieder mit ihr zu lachen. Nichts konnte mir so einen Moment vermiesen.
Als wir uns langsam beruhigt hatten, schlug ich vor spazieren zu gehen. Draußen erkundigte ich mich nach ihrem Leben. „Erzähl mal. Was hat sich in den letzten Wochen bei dir so getan?" Ihr Blick wurde trüber und ihr Schritt langsamer. Verwundert sah ich sie an. Was war so schlimm gewesen, dass sich ihre ganze Stimmung so radikal änderte? Als sie nach ein paar Minuten immer noch nicht geantwortet hatte, fragte ich noch einmal nach.
Schließlich blieb sie stehen und atmete tief durch.
„Ich habe einen Jungen kennen gelernt." „Das ist doch toll!", rief ich aus und stupste sie mit der Schulter an. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, doch es verschwand genau so schnell wieder. „Stimmt irgendetwas nicht? Muss ich ihm wehtun?", fragte ich und zwinkerte ihr zu. Doch auch dieser Spaß änderte nichts an ihrer Stimmung. Normal war das nicht. „Lucy, sprich mit mir. Bitte." „Es ist nicht der Junge der mir so im Magen liegt." „Was dann?" „Ich kann nicht. Es geht einfach nicht. Nicht wenn sich das hier so real anfühlt." Jetzt war ich völlig verwirrt. „Lucy, bitte sag es mir einfach. Was kann denn so schlimm sein?." „Alice... Du bist tot."  

Ein Leben mit FreddyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt