depend on me

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Ich hatte Glück mit meinem Zellenkameraden. Der Junge mit den roten, kurz rasierten Haaren streckte mir sofort den Rücken zu und würdigte mich keinen Blickes. Ich entschloss mich es ihm gleich zu tun. Ignoranz war mir tausendmal lieber als das, was Jaehwan mit mir vor hatte.

Auch die nächsten Tage nahm ich mir vor in der Zelle zu bleiben, doch das Wetter machte mir einen Strich durch die Rechnung.

Es wurde immer wärmer und wärmer und als wir dann Plus - Grade erreicht hatten wurden alle Gefangenen auf den Außenhof gescheucht.

So viele Männer - Schwerverbrecher, die nur das Schlimmste von mir dachten und mich unbedingt dafür bestrafen wollten.

Als ich durch das Tor nach draußen trat, fühlte es sich an, als ob alle Blicke auf mich gerichtet waren. Ich sah mich um, in der Hoffnung, dass die Hyäne mich noch nicht entdeckt hatte, jedoch sinnlos, denn er kam bereits mit großen Schritten auf mich zu.

"Hallo kleiner, na hast du mich vermisst?", lachte er, legte einen Arm um meine Taille und zog mich mit sich, "Weißt du, ich finde kleiner passt nicht so recht - wie wärs stattdessen mit... whore...meine persönliche Hure, wie findest du das? Das wär doch etwas für jemanden wie dich."

Er griff nach meinem Kinn und bewegte meinen Kopf auf und ab. "Wusste ich doch, dass dir das gefällt.", lachte er.

Ich sagte nichts und versuchte nur mich unauffällig an ihm vorbei zudrängen, doch er merkte es und packte mich am Handgelenk.

"Hey hey hey! Meine Hure will doch nicht etwa einfach weglaufen? Du bist doch extra gekommen, um dir deine Strafe abzuholen.", keifte er und zog mich mit sich bis hinter eine Hauswand - außer Sichtweite der Wärter.

Ich dachte erst gar nicht daran Hilfe zu rufen oder mich zu wehren. Es würde eh niemanden interessieren und ich würde meine Lage nur unnötig verschlimmern.

Ich wusste was jetzt auf mich zu kam, kannte den Ablauf, kannte die Schmerzen. Mein Vater hatte mich Jahrelang auf diese Weise benutzt.

Dennoch spürte ich wie mich mit einmal die eiskalte Panik überkam, als er mich an die Hauswand schleuderte und seine Lippen auf meine presste.

"Du schmeckst lecker", sagte er, als er endlich von mir abließ undeinen Schritt zurück trat. Wie auf Stichwort packten seine Freunde mich an Armen und Beinen und seine Hand wanderte von meinen Oberschenkeln zum Hosenbund.

"Ich hoffe du hast dich gut vorbereitet, sonst wird das heute verdammt schmerzhaft für dich. Ich würde es auch selbst machen, aber ich hab einfach keinen Nerv dazu. Außerdem", er griff mir ins Haar und zog meinen Kopf ruckartig zurück, während er sich jedes Wort auf der Zunge zergehen ließ, "mag ich es viel lieber wenn sie schreien!"

Ich spürte, wie er in meine Hose glitt und meinen Penis packte.

"Böser Junge, du bist ja noch gar nicht hart für mich!", grinste die Hyäne.

"Es wäre gesünder für dich, wenn du ihn jetzt los lässt.", brummte der rothaarige Junge, der urplötzlich hinter Jaehwan aufgetaucht war.

Er hatte die Hände in den Taschen, stand lässig an die Wand gelehnt und seine Augen waren einzig und allein auf die Hyäne gerichtet.

"Verschwinde Ravi! Ich arbeite gerade!", fauchte diese genervt.

"Ja", antwortete mein Zellengenosse ruhig, "mit meinem Spielzeug."

Sofort verschwand Jaehwans Hand aus meiner Hose und auch seine Männer ließen von mir ab, sodass ich wie ein nasser Sack zu Boden plumpste.

Ravi stieß sich von der Wand ab und kam einen Schritt näher.

"Mach'nen Abgang, der gehört bereits mir."

Leicht nervös sah sich die Hyäne nach Hilfe um, doch seine treue Gang hatte sich schon längst aus dem Staub gemacht.

Er setzte ein angewidertes Gesicht auf und wandte sich ebenfalls zum Gehen, blieb jedoch erneut stehen und starrte zu mir und Ravi herüber.

"Du solltest ihn lieber makieren, sonst gehört er bald jemand anderem!"

Plötzlich stand der rothaarige Junge direkt vor mir und ich merkte, wie ich vor Angst zusammenzuckte. Er kümmerte sich gar nicht darum. Völlig emotionslos beugte er sich zu mir herunter und öffnete das Band anmeiner Hose.

Ich fühlte, wie sich mein Körper verkrampfte und ich versuchte nicht genau hinzusehen, bei dem was er da tat - Das machte es für mich leichter.

Doch anstatt sofort auf mich los zu gehen, wie ich es gewohnt war, kam er langsam, beinahe in Zeitlupe auf mich zu, wartete bis Jaehwan nicht mehr zu sehen war und richtete sich dann wieder auf.

Mit erstauntem Blick sah ich zu ihm auf, brachte jedoch kein Wort heraus.

"Wenn du überleben möchtest solltest du erstmal hier bleiben. Wenn Jaehwan schlau ist lässt er dich zumindest vorerst in Ruhe - darauf würde ich jedoch nicht wetten, also ist es wohl sicherer, wenn du ihm erstmal ganz aus dem Weg gehst und dir schnellstmöglich ein anderes Herrchen suchst, denn sind wir mal ehrlich, du siehst nicht grade wie ein Seme aus..."

Ohne weitere Erklärungen oder eines weiteren Blickes verschwand Ravi wieder und ließ mich allein und vollkommen verwirrt zurück.

********

Als ich abends wieder in die Zelle kam, lag Ravi bereits auf seinem Bett.

Ich konnte kaum die Augen von ihm abwenden. Noch nie zuvor hatte es einen Menschen gegeben, der mir geholfen hat, noch dazu konnte ich so überhaupt nicht verstehen wieso.

Plötzlich drehte er sich zu mir um und hob eine Augenbraue.

"Was?",platzte es aus ihm heraus, "Was zum Teufel ist los?"

Verzweifelt suchte ich nach den richtigen Worten, doch alles was ich heraus bekam war ein klägliches "Warum?"

Erst sah Ravi mich leicht verwirrt an, doch dann verstand er. Wehmütig seufzte er und ging ein paar Schritte auf mich zu. Seine Hand fuhr durch mein schwarzes Haar, dann schüttelte er den Kopf, als würdeer einen lästigen Gedanken abschütteln wollen.

"Ich bin nur kein Freund davon wenn man sich an unschuldigen Leuten vergreift.", antwortete er, doch scheinbar eher um sich selbst, als mich zu überzeugen.

"Wieso glaubst du ich wäre unschuldig?", fragte ich, nachdem ich endlich meine Stimme wiedergefunden hatte.

Ein verschmitztes Grinsen umspielte seine Lippen. "Im allgemeinen traue ich den Menschen ja vieles zu, aber dass du einem Kind etwas zu Leide getan haben sollst... Tut mir Leid, aber war dein Richter blind?"

Ein kleines, erleichtertes Lachen entfloh mir, woraufhin Ravi mir zufrieden den Kopf tätschelte.

"Na siehst du, geht doch - Solltest du öfter mal ausprobieren, das mit dem Lachen."

Gerade wollte er die Hand wieder weg ziehen, da griff ich nach ihr und legte sie an meine Wange.

"Nur für eine Sekunde", flüsterte ich und genoss die wärme, die von ihr ausging.

Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass er sie sofort wieder wegzieht, mich beleidigt und dann nie mehr ein Wort mit mir wechselt, doch dem war nicht so.

"Danke", wisperte ich, "dass du nicht glaubst, ich wäre so ein Mensch."

Ravi sagte nichts, in seinem Blick lag etwas, was ich nie zuvor bei einem Menschen gesehen hatte, was ich nie erleben durfte - Mitgefühl.

Er hätte fragen können, wieso ich dann hier war, woher ich komme und was ich durchgemacht hatte, doch das tat er nicht - und dafür war ich ihm in diesem Moment unwarscheinlich dankbar.

Noch ehe ich's mir versah folgte ein weiteres seltsames Kopfschütteln, er zog seine Hand weg und der emotionslose Ausdruck trat in seine Augen zurück.

"Gute Nacht", wünschte er mir noch und ohne eine Antwort abzuwarten legte er sich hin. Erst als ich mir hundertprozentig sicher war, das Ravi schlief, konnte auch ich ein Auge zu machen.

whore (Ravi x Hongbin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt