Ravi POV
Mitten in der Nacht wurde ich von einem gequälten Aufschrei aus meinem sowieso schon unruhigen Schlaf gerissen. Auf der Suche nach seinem Ursprung blieb mein Blick an dem schwarzhaarigen Jungen hängen, der sich seit ein paar Wochen mit mir eine Zelle teilte und mich seit dem nicht ein einziges Mal hat durchschlafen lassen.
Anfangs war es noch nicht so schlimm, doch seit dem Jaehwan vor kurzem versucht hatte ihn zu Missbrauchen war es kaum noch zu ertragen.
Sein Körper verkrampfte sich jedes mal mehr. Es sah inzwischen schon richtig schmerzhaft aus. Ich dachte mir bereits was dahinter steckte, doch wollte ich es einfach nicht wahr haben.Sofort stand ich auf und setzte mich wie jede Nacht zu ihm aufs Bett. Hongbins Atem ging schnell und er schluchzte immer und immer wieder - so stark, dass es mir im Herzen weh tat.
Beruhigend legte ich eine Hand auf seine Schulter, was ihn jedoch nur noch stärker verkrampfen ließ.
"Nein...nicht!", nuschelte er plötzlich.
Das war neu. Dies war nicht sein erster Albtraum, doch das erste Mal, dass er dabei sprach.
"Bitte", seufzte er, "Fass sie nicht an! Sieh doch, ich bin jetzt da - Du hast es mir versprochen - Du lässt sie in Ruhe, wenn du mit mir machen kannst was du willst, also... Bitte...!"
Geschockt riss ich meine Hand wieder weg.
"Verdammte Scheiße, Nein! Nicht er...", fluchte ich, als mir klar wurde, dass ich mit meiner Vermutung doch gar nicht mal so falsch lag.
Ich betrachtete den Jungen etwas genauer - Die zarten Hände hatte er links und rechts neben seinen Kopf ins Kissen gepresst. Seine feinen Handgelenke waren aufgeschürft und von blauen Flecken übersät, genauso wie auch seine Fußgelenke und sein Hals. Narben zierten seinen ganzen Körper und ließen ihn nur noch zerbrechlicher erscheinen.
"War das... kann das sein? War das möglicherweise dein Vater? Scheiße!Wie oft hat er... hat er sich nur an dir vergangen?", sagte ich mehr zu mir selbst, als zu Hongbin.
Eine mir unverständliche heiße Wut stieg in mir auf - Wieso? Ich kannte diesen Jungen doch kaum. Noch dazu machte ich mir gerade schreckliche Sorgen um ihn.
"Ich kann nicht mehr", wimmerte Hongbin verzweifelt, beinahe wie ein Kleinkind, "Es tut so weh, Es..."
Das reichte mir, ich griff nach seiner Hand und strich ihm beruhigend übers Haar.
"Hey, ganz ruhig. Du bist weit weg von ihm. Alles okay! Du bist jetzt in Sicherheit, hier kann er dir nichts tun. Ich... Ich beschütze dich!"
Tatsächlich merkte ich, wie er sich langsam entkrampfte, nur meine Hand hielt er noch immer fest umschlossen.
Es dauerte nicht lang, bis er wieder ruhig und friedlich neben mir schlief, doch trotzdem brachte ich es nicht übers Herz, ihn allein zu lassen.
"Scheiße nochmal Ravi!", schnaubte ich nach einiger Zeit verächtlich, "Warum scherst du dich überhaupt so sehr um ihn? Welcher Teufel hat dich geritten Jaehwan dazwischen zu gehen? Der Hof ist voll mit Spielzeugen, dass hat dich doch noch nie interessiert, geschweige denn dein Mitleid erregt, aber bei ihm... Selbst als du ihn noch nicht kanntest, wolltest du ihn."
Sanft strich ich Hongbin eine schweißverklebte Strähne aus dem Gesicht. "Was soll ich nur mit dir machen? Nun gehörst du offiziell mir..."
Gedankenverloren strich ich mit meinen Fingern über seinen Hals, "Naja, jedenfalls fast..."
Langsam, um Hongbin nicht zu wecken stand ich auf und holte unter meiner Matratze einen von zwei Lederriemen gehaltenen Silberanhänger, der im Nacken von einem goldenen Schloss zugehalten wurde, hervor.
Nervös drehte ich ihn in der Hand hin und her. Mit diesem Halsband wäre er sicher. Mein Eigentum und damit für die anderen unantastbar. Jaehwan konnte ihm nichts mehr an tun und irgendwie gefiel mir der Gedanke an 'meinen Hongbin', dennoch fand ich es grausam, ihn schon wieder in Ketten legen zu müssen.
"Ravi?",hörte ich plötzlich Hongbins sanfte Stimme hinter mir, "Was ist los? Warum bist du noch wach?"
Schnell steckte ich das Halsband in meine Hosentasche und setzte mich wieder zu ihm. Einen Moment lang dachte ich daran, ihm so etwas zu erzählen, wie dass mein Bett kaputt wäre oder GD und TOP aus der Nachbarzelle mal wieder zu laut gewesen waren, doch ich entschied mich für die Wahrheit.
"Du hattest einen Albtraum... schon wieder..."
"Oh...", beschämt senkte er den Kopf, "hab ich geschrien?"
Ich nickte. "Und du hast gesprochen... Willst du... mir davon erzählen? Alles?"
Eine Weile lang war es still, doch dann brach Hongbin doch noch das Schweigen.
"Damals war ich fünf... da fing er an mir ständig auf den Arsch zuschlagen, mir zwischen die Beine zu fassen. Ich merkte wie seine Blicke von Tag zu Tag hungriger wurden. Nachdem er mich das erste Mal mit Zunge küsste, rannte ich sofort zu meiner Mutter. Ich erzählte ihr alles, brach vor ihr zusammen, doch sie... Sie trat auf mich ein, schrie mich an, dass ich ein schrecklich undankbares Ding wäre. Kinder haben alles zu tun, was die Eltern sagen, ohne Beschwerden, ohne zu weinen, sagt sie... auch nachdem er begann mich anzufassen und letztendlich... "
Tatsächlich hatte er keine Träne in den Augen, doch ich konnte sehen, wie sehr sich der Kleine quälte den Satz zu Ende zu bringen. Kopfschüttelnd griff ich nach seiner Hand und er schenkte mir ein flüchtig dankbares Lächeln. "Anfangs tat ich es trotzdem - Weinen meine ich - Es war zu viel für ein kleines Kind"
"Nicht nur für ein Kind...", murmelte ich, doch Hongbin fuhr seinen Monolog unerbittlich fort, als wäre ich gar nicht da.
"Die Schule war mein einziger Ausweg, doch um es jemanden zu erzählen, war ich nie stark genug. Mit 13 habe ich mich das erste Mal mit einem Jungen angefreundet. Sanghyuk wurde alles, was ich hatte - ich vertraute ihm voll und ganz. Ich erzählte ihm von meinen Ängsten, meinem Vater. Ich weiß nicht wie, doch er schaffte es wirklich, mich noch am selben Tag zum Lachen zu bringen. Als ich dann nach Hause kam... Er hatte es irgendwie heraus bekommen. Ich erinnere mich nicht mehr an viel - Blut, Schmerzen, wie er selbst als ich schon am Boden lag noch weiter auf mich eintrat... und schließlich, wie ich nach 2 Wochen in einem Krankenhaus über 1000 km entfernt aufwachte... Danach hab ich nie wieder mit jemanden geredet, nie wieder wollte ich jemanden derart in Gefahr bringen. "
Die Wut in mir wurde größer, wuchs zu einem Sturm... Es fiel mir unsagbar schwer sie zurück zu halten und nicht den nächstbesten Gegenstand quer durchs Zimmer fliegen zu lassen - Ich hasste seinenVater!
Nichts wünschte ich mir in diesem Moment sehnlicher, als diesen Mann blutbesudelt vor meinen Füßen liegen zu sehen.
Ich würde ihm dann zu lachen und so lange auf ihn eintreten, bis er jämmerlich verreckte... nein... Ich werde - Eines Tages wird dieser Mann dafür büßen, was er Hongbin angetan hatte, das schwor ich mir!
DU LIEST GERADE
whore (Ravi x Hongbin)
FanfictionDie Regeln im Knast sind einfach: Wenn du etwas willst dann nimm es dir bevor es jemand anderes tut! Lee Hongbin wurde als Kind und Jugendlicher immer wieder missbraucht und nun muss er selbst als angeblicher Kinderschänder ins Gefängnis. Wie soll e...