Heartless Animal - Niall Horan (Übersetzung ins Deutsche)

7 - Classtrip

Hier geht’s weiter mit dem einmalig auf Deutsch veröffentlichen Kapitel von Heartless Animal! Es wird spannend! Viel Spaß ;)

Jamies P.O.V

Ich bin am Arsch.

Wow, glatt, Tomlinson!

Okay, warum bin ich am Arsch? Weil ich es mir zum ersten Mal richtig eingestanden habe: Ich bin verliebt. So was von verliebt.

Ich hab es irgendwie gemerkt, als ich sah, wie Harry and Louis miteinander Scheiße gebaut haben, was Jungs eben so tun, und ich habe wirklich gemerkt, wie eifersüchtig ich war. Nein, nicht weil Harry in meinen Bruder verliebt ist – das ist süß – und auch nicht, weil ich Harry für mich allein wollte. Ich war eifersüchtig, weil ich auch jemanden haben wollte, der mich liebt, unter allen Umständen. Ich meine, Harry liebt Louis aus vollstem Herzen, obwohl mein Bruder hinkt und schwanger werden kann und auch seine Tage hat.

Na ja, nicht jemanden. Nur diesen einen bestimmten.

Nach Zeit und noch mehr Zeit habe ich endlich zugegeben, dass ich verliebt war. In Niall Horan. In den einen, in den ich mich nie hätte verlieben sollen.

Aber was sollte ich schon groß dagegen machen? Man kann nicht kontrollieren, in wen man sich verliebt. Wenn du versuchst, es zu kontrollieren, wird es nur noch schlimmer, also akzeptierte ich es so gut ich konnte.

Allerdings wusste ich, dass ich wahrscheinlich mit einem gebrochenen Herzen enden würde. Niall liebte einfach niemanden mehr. Louis hatte mir erzählt wie Niall drauf war, und ich wusste, dass er niemals dasselbe für mich fühlen würde wie ich für ihn.

Ich hasste mich selbst dafür. Welcher unendlich bescheuerte Idiot verknallte sich schon in den einen von Tausenden, der unerreichbar war? Anscheinend ich. Ich war noch dümmer als Louis, und wehe ihr sagt ihm, dass ich das gesagt hab.

Aber es war schon unfair. Mein Bruder verknallte sich in einen süßen, perfekten Jungen, der seine Gefühle erwiderte, und ich mich in den Bad Boy der Schule, der sich wohl wie das letzte Arschloch benahm.

Und hier waren wir, Louis‘ und meine Klassen gemeinsam, in einem Raum und hörten unserem Schulleiter zu, einem steinalten, glatzköpfigen Kerl mit einer riesigen Brille und fetten Glubschaugen. Wieso werden nur solche Menschen Schulleiter?

Unauffällig ließ ich meinen Blick zu Niall schweifen, der schräg vor mir saß. Er trug ausgeblichene, blaue, leicht zerfetzte Jeans, eine silberne Kette als Gürtel – ihr wisst schon, diese Dinger da – ein weißes T-Shirt und seine schwarze Lederjacke, die sein Markenzeichen zu sein schien. Zudem hatte er sich seine Haarspitzen frisch gefärbt und hatte sogar seine Ohrpiercings an (A/N: Niall hat in echt auch Ohrpiercings, glaubt es oder nicht, es stimmt!).

Mit anderen Worten, er sah perfekt aus, wie ein Engel – wenn Engel Lederjacken tragen würden – und ich hätte gern geschrien, das war alles so unfair!

„Schüler, seid bitte einmal still!“, rief unser Schulleiter. Ich kannte nicht mal seinen Namen.

Wir alle hielten aber den Mund. Weil wir ja so brave kleine Kinder sind … nicht.

„Danke. Also, wie ihr alle wisst, gab es vor einer Woche diesen großen Test. Eure beiden Klassen waren die besten im Test und als Belohnung gehen wir für eine Woche auf Klassenfahrt nach London.“

Der ganze Saal brach in Jubel aus. Niall grinste zynisch und listig als habe er eine Idee, die nichts als Ärger einbrachte. Seht ihr jetzt, wieso ich ihn so mag?

Louis lächelte mich an und ich lächelte zurück. Als nächstes sah ich wie Harry Louis‘ Hand drückte und musste noch breiter grinsen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Harry Louis nach einem Date fragte.

„Das gute an der Klassenfahrt ist“, sagte ich zu Fly, „dass ich nicht auf diese furchtbaren Johansson-Kinder aufpassen muss.“

Sie lachte leise und nickte, dann sagte sie: „Nicky, Lucky, du und ich in einem Zimmer, oder?“

„Klare Sache.“

Ich freute mich wirklich sehr auf die Klassenfahrt. Ich war ewig nicht mehr in London gewesen, das letzte Mal vor acht Jahren als Louis und ich zehn waren.

Allerdings hatten mir Lucky, Nicky und Fly erzählt, was auf der letzten Klassenfahrt vorgefallen war, als unsere beiden Klassen gemischt waren. Nein, kein Mord-und-Totschlag. Dafür aber Tonnen von Alkohol und einer hatte sogar irgendeine Droge aufgetrieben … Speed oder so. Deswegen war es wohl verständlich, dass ich mir Sorgen machte.

Nicky schien meine Gedanken zu erraten. „Mach dir keine Sorgen, Jams. Ich glaub kaum, dass es so wird wie beim letzten Mal.“

„Stimmt“, sagte Zayn. „Es wird schlimmer. Niall hier hat dort einige Freunde, die uns aus der Jugendherberge rausschmuggeln können und dann zu irgendeinem Club.“

„Hört sich eigentlich ganz witzig an“, sagte ich.

Louis nickte. „Aber wenn wir das wirklich machen, sei vorsichtig. Ich will nicht, dass dich irgendein Pädophiler verschleppt oder so.“

Ich verdrehte die Augen. „Bei aller Liebe, Bruderherz, du bist so ein Schwarzseher!“

„Man kann ja nie wissen!“, verteidigte er sich.

„Wird schon schief gehen, Lou“, sagte Harry und legte seinen Arm um Louis‘ Hüften.

„Hört auf mir in den Rücken zu fallen!“, beschwerte sich Louis.

Ich hustete: „Dramaqueen!“

„Das hab ich gehört!“

„Klappe!“, fauchte Niall nach einer Ewigkeit von Streitereien. „Es wäre sicher angenehmer sich mit einem Sack Flöhe ein Zimmer zu teilen.“

Erstaunlicherweise hielten wir alle den Mund. Niall hatte so eine Aura, die andere zu seinen Füßen zu Boden fallen ließ und sie schreien ließ: „Wir sind deiner nicht würdig!“ Mit anderen Worten, er schien über diese Schule zu regieren und war, nach Louis‘ Meinung, die männliche Schlampe der Schule. Sehr freundlich, Bruderherz.

„Und?“, fragte Zayn. „Hast du schon irgendwas geplant für die Klassenfahrt?“

„Was denkst du denn?“, fragte Niall grinsend. „Wann habe ich denn nichts für Klassenfahrten geplant? Einer meiner Freunde, Aiden, hat gesagt, dass es diesen neuen Club gibt. Da kommst du nur rein, wenn du dir Mühe mit deinen Klamotten gibst. Das heißt, Motorradfahrer, Bad Boys, Nutten und sowas kommen ohne Probleme rein.“

„Wir sind dabei!“, sagte Harry.

„Das“, sagte ich, „kann ja noch heiter werden.“